Aus dem Facharchiv: Arbeitsunfälle von Elektrofachkräften
Beim Eingriff in Zwischendecke beschädigte Leitung berührt
Beim Arbeiten in Zwischendecken ist besondere Vorsicht geboten. Es ist für ausreichende Sicht im Arbeitsbereich zu sorgen, da scharfkantige Deckenteile oder defekte Kabel zu Verletzungen führen können.
Arbeitsauftrag: In einer Funkstation sollten Antennenleitungen verlegt werden. Es handelte sich zwar um elektrotechnische Arbeiten, jedoch in Bereichen, in denen keine weiteren Schutzmaßnahmen erforderlich schienen. Die Arbeiten führten zwei Elektromonteure aus.
Unfallhergang: Im Verlauf der Arbeiten war ein Monteur damit beschäftigt, in eine abgehangene Decke zwei Antennenkabel zu verlegen. Zum Erreichen der Zwischendecke nutzte er eine Stehleiter. Die Zwischendecke in diesem Raum besaß nur Revisionsöffnungen, wodurch die Montagearbeiten zusätzlich erschwert wurden. Der Monteur versuchte wegen der Enge, die Antennenkabel in einen Bereich über einen Brandschutzkanal hinwegzuschieben. Dabei musste er sich mit dem Oberkörper in die Revisionsöffnung zwängen. Aufgrund der räumlichen Enge berührte der Monteur mit einer Schläfe einen Lüftungskanal. Mit den Händen versuchte er, einen freien Weg für die Antennenkabel zu ertasten. Plötzlich erlitt er einen Schlag und schreckte zurück. Diese unwillkürliche Bewegung führte zu einem Sturz von der Leiter. Der behandelnde Arzt stellte zum Glück nur eine Stauchung des rechten Fußgelenks fest. Das beschädigte Leitungsstück wurde gleich am Unfalltag mit einer Abzweigdose gesichert.
Unfallanalyse: Die Unfalluntersuchung ergab, dass der Monteur beim Tasten nach einer möglichen freien Durchführung eine beschädigte NYM-Leitung mit der linken Hand berührte. Daraufhin kam es zu der Körperdurchströmung von der linken Hand zum Kopf. Es konnte nicht mehr nachvollzogen werden, wer für das Beschädigen der NYM-Leitung verantwortlich ist. Den Monteur trifft jedenfalls keine Schuld. Grundsätzlich sollte jedoch bei Arbeiten in Zwischendecken für ausreichende Sicht im Arbeitsbereich gesorgt werden, da auch oft scharfkantige Deckenteile zu Verletzungen führen.
Autor: J. Jühling
Dieser Artikel ist unserem Facharchiv entnommen.