BEA sieht Stromsparpotenzial bei Leuchtreklamen
Zum Ende der Sommerzeit und zum Beginn der "dunklen" Monate weist die Berliner Energieagentur (BEA) auf das hohe Stromsparpotenzial bei Lichtwerbung hin.
Zum Ende der Sommerzeit und zum Beginn der "dunklen" Monate weist die Berliner Energieagentur (BEA) auf das hohe Stromsparpotenzial bei Lichtwerbung hin.
Seit letzter Woche geht das Energiedienstleistungsunternehmen mit leuchtendem Beispiel voran. Am Firmensitz des Unternehmens im Quartier 207/Galeries Lafayette in der Französischen Straße ist jetzt ein Werbeschriftzug zu sehen, der aus energieeffizienten LED-Leuchtbuchstaben zusammengesetzt ist. Er bezieht den Strom umweltfreundlich aus der Solaranlage vom Dach des Gebäudes und aus einem kleinen Zwischenspeicher.
Zur Inbetriebnahme der Anlage, bei der "Tatort"-Kommissar Boris Aljinovic symbolisch auf den Lichtschalter drückte, sagte BEA-Geschäftsführer Michael Geißler: "Strom wird teurer, das spürt jeder im eigenen Geldbeutel. Schon mit geringen Investitionen in moderne Beleuchtungstechnik lassen sich jedoch hohe Einsparungen erzielen. Mit unserer Lichtwerbung zeigen wir modellhaft, dass die Kombination von solarer Stromerzeugung, Hochleistungsbatterie und LED eine technisch machbare Lösung ist. Sie weist den Weg in eine Zukunft, in der Strom zunehmend dezentral erzeugt, gespeichert und verbraucht wird."
Gerade in den Herbst- und Wintermonaten zwischen November und Ende März steigt der Stromverbrauch für den Betrieb von elektrischer Leuchtreklame stark an. Durch Austausch konventioneller T-8-Leuchtstoffröhren gegen moderne LED-Technik können zum Beispiel ein kleines Einzelhandelsunternehmen oder ein Handwerksbetrieb die Stromkosten für die beleuchtete Außenwerbung um 60 Prozent oder 200 Euro pro Jahr senken. Nach weniger als zwei Jahren hat sich die Investition in die neuen Leuchtmittel bereits amortisiert.
Bezogen auf Berlin beträgt das Einsparpotenzial nach Abschätzung der BEA sechs Millionen Euro pro Jahr. Insgesamt könnten rund 25.000 Megawattstunden (MWh) Strom eingespart werden, das entspricht dem Jahresverbrauch von etwa 10.000 Privathaushalten. Die CO2-Minderung beträgt ca. 16.000 Tonnen pro Jahr.
Insgesamt gibt es in Berlin nach Abschätzung der Berliner Energieagentur mindestens 30.000 beleuchtete Werbeschriftzüge unterschiedlicher Art und Größe. Bei einem durchschnittlichen Einzelhändler wie zum Beispiel einer Bäckerei liegt der Stromverbrauch für eine Lichtwerbung bei etwa 1.500 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr. Davon lassen sich etwa 850 kWh durch Umstieg auf die effizienten LED-Leuchten einsparen. Bei gleicher Beleuchtungsstärke wären statt einer Leistungsaufnahme von 360 Watt nur noch 145 Watt notwendig.