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(Foto: Vladimir Zhupanenko/stock.adobe.com)
Netzwerktechnik | Inf.- und Kommunikationstechnik | Installationstechnik

Energie und Daten über die strukturierte Verkabelung

Schlüsseltechnologie Power over Ethernet (PoE)

14.06.2018

Netzwerke in Unternehmen wachsen weiter, werden vielseitiger und komplexer. Wireless Access Points (WAPs), Sicherheitsnetzwerkkameras, Gebäudeautomation und Leitsysteme sowie Voice-over-IP-Telefone (VoIP) sind jetzt wichtige Netzwerkbestandteile.

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Umso mehr Netzwerkgeräte hinzugefügt werden, desto mehr muss die Verkabelungsinfrastruktur auf dieses Wachstum ausgelegt sein. Dabei wird die Option der Fernversorgung der Endgeräte immer attraktiver. In den letzten zehn Jahren hat sich Power over Ethernet (PoE) als die Schlüsseltechnologie etabliert, die den Netzwerkverantwortlichen, Installateuren und Systemintegratoren, die integrierte Versorgung von Endgeräten mit Energie und Daten über die strukturierte Verkabelung ermöglicht. Der seit 2003 in IEEE 802.3af geschaffene erste PoE-Standard war bereits für die Versorgung von Endgeräten mit bis zu 12,95 W ausgelegt. Der schnell wachsende Bedarf an PoE-Anwendungen mit höherer Leistung schaffte die Notwendigkeit, diese Standards zu erneuern. Im Jahr 2009 wurde der Standard IEEE 802.3at, auch als PoE Plus oder PoE+ bekannt, mit bis zu 25,5 W Leistung am Endgerät verabschiedet. Seither wächst der Bedarf der Industrie an der Fernversorgung mit noch höheren Leistungen stetig. Der aktuell neue Standard IEEE 802.3bt [1] trägt dem Rechnung und ermöglicht nun eine Versorgung der Endgeräte mit bis zu 90 W. Wie zu erwarten, bieten die Hersteller von Endgeräten und PoE-Versorgungseinheiten bereits nicht standardisierte Lösungen, die noch deutlich mehr Leistung (bis zu 100 W) liefern.

PoE-Grundlagen

PoE beschreibt ein System zur sicheren Übertragung von elektrischer Energie zusammen mit Daten zu Endgeräten über die strukturierte Klasse-C-, -D-, -E-, -EA-und -FA-Verkabelung. PoE ist so ausgelegt, dass sich die Energie- und Datenübertragung nicht gegenseitig beeinflussen. Dabei wandelt PoE die Netzspannung (AC 230 V) in eine sichere Kleinspannung und überträgt diese über die strukturierte Verkabelung zu den PoE-geeigneten Endgeräten. Etwas Energie geht dabei durch Verluste auf den Leitungen verloren. Nach IEEE 802.3af Standard werden bis 15,4 W eingespeist, damit ein Endgerät mit bis zu 12,95 W versorgt werden kann. Das sind bis zu 16 % Verlust auf der Übertragungsstrecke.


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