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Schutzmaßnahmen | Elektrosicherheit

Aus dem Facharchiv: Leseranfrage

RCDs für Steckdosen mit 500 V im IT-System

26.01.2021

Müssen für den Betrieb von 500-V-Steckdosen RCDs eingesetzt werden?

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Frage:

Wir setzen in unserem Betrieb das IT-System (System nach Art der Erdverbindung) mit (3 × 500 V) ein. Größtenteils werden hiermit Motoren und Transformatoren versorgt. In sehr wenigen Ausnahmefällen jedoch werden von diesem Netz auch 500-V-Steckdosen versorgt. Da bei IT-Systemen die automatische Abschaltung bei Auftreten des ersten Fehlers nicht gefordert ist, setzen wir Isolationsüberwachungseinrichtungen ein, die beim Erstfehler an eine zentrale Stelle melden und eine umgehende Fehlersuche zur Folge hätten mit einer Behebung des Fehlers vor Ausbildung eines zweiten Fehlers. Müssen für unsere 500-V-Steckdosen zwingend RCDs eingesetzt werden, oder sind die vorhandene Isolationsüberwachung und Überstromschutzeinrichtungen (Schmelzsicherungen) ausreichend? Falls RCDs benötigt werden, möchte ich gerne wissen, welcher Auslösestrom und welche Abschaltzeit in diesem Fall gelten würden. Ich war bislang der Meinung, dass RCDs im IT-System wegen des hochohmigen Trafosternpunktes nur aufgrund von kapazitiven Strömen auslösen, aber keinen „echten“ Fehlerstromkreis bilden, wie beim TN-System. Könnten Sie mir bei diesen Fragen eventuell weiterhelfen? Antwort:

Als die DIN VDE 0100-410 (VDE 0100-410)[1] im Jahr 2007 herauskam, wurde sehr schnell deutlich, dass zur Anforderung im Abschnitt 411.3.3 der Norm selbst, Zusätzlicher Schutz für Endstromkreise für den Außenbereich und Steckdosen, leider nicht alles gesagt worden war, was zu diesem Thema hätte gesagt werden müssen. Dies gilt insbesondere dann, wenn man diese Anforderung auf das IT-System anwendet. So etwas passiert immer wieder einmal – auch in anderen Normen. Um daraus entstehende Missverständnisse zu vermeiden, werden in solchen Fällen von der Deutschen Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (DKE), die für die Überarbeitung und Neuherausgabe von VDE-Normen zuständig ist, sogenannte Verlautbarungen herausgegeben. In Bezug auf die Anforderung aus DIN VDE 0100-410 (VDE 0100-410)[1], Abschnitt 411.3.3 gab die Unterkommission UK 221.1 der DEK im Jahr 2009 die „Verlautbarung zu DIN VDE 0100-410 (VDE 0100-410):2007-06“ [2] heraus. Diese Verlautbarung ist nachzulesen auf der Internetseite der DKE. Zu der Fragestellung des Lesers sind in dieser Verlautbarung folgende Textabschnitte von besonderer Bedeutung: „Gemäß dieser Anmerkung [gemeint ist die Anmerkung im zuvor erwähnten Abschnitt 411.3.3] können somit von der Forderung ausgenommen werden


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