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Elektrotechnik | Installationstechnik

Unterverteilung in der Zwischendecke

ep3/2002, 1 Seite

Ist es zulässig, eine Unterverteilung für mehrere Büroräume zwischen der Decke eines Flures und einer darunter eingezogenen Zwischendecke zu montieren? Das Bedienen und Warten der Unterverteilung sowie der in ihr befindlichen LS-Schalter und FI-Schutzschalter ist über eine Klappe in der Unterhangdecke von einer Bockleiter aus möglich.


[5]. Wenn im Gutachten des TÜV eine Anordnung im Badezimmer als zulässig erklärt worden ist, so wird hier möglicherweise auf die Vorgängernorm TGL 9552/06 (Ausgabe Juni 1975) Bezug genommen [6]. Nach Abschnitt 4.6.3 in [6] war beim Einsatz von Sanitärzellen oder Installationsschachtelementen die Anbringung im Schachtbereich getrennt von sanitären Leitungen auch dann zulässig, wenn der Zugang zum Stromkreisverteiler vom Badezimmer erfolgte. Dabei mussten in TGL 200-0602/02 festgelegte Schutzbereiche eingehalten werden, die weder mit den Festlegungen in [1] noch in [2] identisch sind. Sollte es sich um eine derartige Anlage handeln, so ist aus heutiger Sicht ein Umbau zu empfehlen. Der Betreiber kann aber auf Bestandsschutz bestehen, weil diese Ausführung damaligen Normen entsprach und eine Anpassung nicht gefordert wurde [9]. Literatur [1] DIN VDE 0100-701:2002-02 Errichten von Niederspannungsanlagen; Bestimmungen für Räume und Anlagen besonderer Art; Räume mit Badewanne oder Dusche. [2] DIN VDE 0100 Teil 701:1984-05 Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 1000 V; Räume mit Badewanne oder Dusche. [3] DIN 18 015 Teil 1:1992-03 Elektrische Anlagen in Wohngebäuden; Planungsgrundlagen. [4] DIN 18 015 Teil 3:1990-07 -; Leitungsführung und Anordnung der Betriebsmittel. [5] TGL 9552/06:1984-07 Wohngebäude; Elektrotechnische Anlagen. [6] TGL 9552/06:1975-06 Wohngebäude; Elektrotechnische Anlagen. [7] TAB 2000 Technische Anschlussbedingungen für den Anschluss an das Niederspannungsnetz. Herausgeber: VDEW. [8] Senkbeil, H.: Die Elektroanlage im Badezimmer. 2. stark bearbeitete Auflage. Elektropraktiker-Bibliothek. Berlin: Verlag Technik 1997. [9] Bödeker, K., Senkbeil, H.: Bestandsschutz und Anpassung elektrischer Anlagen. Elektropraktiker, Berlin 55(2002)7, S. 552-553. H. Senkbeil Unterverteilung in der Zwischendecke ? Ist es zulässig, eine Unterverteilung für mehrere Büroräume zwischen der Decke eines Flures und einer darunter eingezogenen Zwischendecke zu montieren? Das Bedienen und Warten der Unterverteilung sowie der in ihr befindlichen LS-Schalter und FI-Schutzschalter ist über eine Klappe in der Unterhangdecke von einer Bockleiter aus möglich. ! In den Normen gibt es keine konkrete Angabe, ob unter solchen und anderen ähnlichen Bedingungen der Einbau einer Unterverteilung zulässig ist oder nicht. Es muss in Abhängigkeit von den örtlichen Gegebenheiten, der Qualifikation der dort tätigen Mitarbeiter, der Art der in der Verteilung befindlichen Einbaugeräte usw. von der für das Errichten verantwortlichen Elektrofachkraft entschieden werden, ob die allgemeine Vorgabe in DIN VDE 0100 Teil 510 eingehalten wird: „513.1 Elektrische Betriebsmittel sind so anzuordnen, dass ihre betriebsmäßige Bedienung, ihre Inspektion, ihre Wartung und der Zugang zu den lösbaren Verbindungen leicht möglich ist. Diese Möglichkeit darf durch den Einbau der Betriebsmittel in Gehäuse oder andere Einbauräume nicht nennenswert beeinträchtigt werden.“ Dabei ist vom Errichter zu bedenken, dass er den Betreiber, im vorliegenden Fall wohl ein Elektrolaie, über das durch dessen nichtfachkundige Mitarbeiter erforderliche Bedienen/Warten (Wiedereinschalten der Schalter, Betätigen der Prüftaste der FI-Schutzschalter usw.) zu informieren hat und die Anlage nur dann übergeben darf, wenn er davon überzeugt ist, dass es möglich ist, diese Arbeiten ordnungsgemäß auszuführen. Was müsste bei dieser Überlegung berücksichtigt werden? Im vorliegenden Fall ist die Verteilung nicht sichtbar. Zu berücksichtigen sind deshalb folgende Fragen: · Weiß jeder Mitarbeiter, hinter welcher Klappe die Verteilung verborgen ist? · Findet die Elektrofachkraft, der Feuerwehrman oder ein anderer Betriebsfremder, der im Notfall dort tätig werden muss, die Verteilung? Die Verteilung ist nur über eine Leiter zu erreichen. Ist eine Leiter vorhanden, weiß jeder Mitarbeiter wo sie steht? Es muss eine Unterweisung über den Ort der Verteilung und die von den Mitarbeitern gegebenenfalls zu leistenden Arbeiten an der Verteilung erfolgen. Jeder muss wissen, wo die Stromkreise abzuschalten sind, falls z. B. eine elektrische Durchströmung auftritt. Wird das ordnungsgemäß erfolgen? Es bedarf keiner großen Phantasie um sich vorzustellen, was da alles schief gehen kann. Diese Art der Anordnung des Betriebsmittels Verteilung - mit zu bedienenden Einbaugeräten - führt mehrfach zu einer beachtlichen Beeinträchtigung des Bedienens, der Wartung usw. der Elektroanlage sowie möglicherweise zu einer Gefährdung der dort tätigen Mitarbeiter. Sie kann keinesfalls akzeptiert werden. K. Bödeker Leseranfragen Elektropraktiker, Berlin 56 (2002) 3 169 Mehr als 400 Antworten auf Ihre Praxisfragen jederzeit abrufbar unter Weitere Angebote: EIB-Service, Fachartikel-Sammlung, Buch-Shop, Inhaltsverzeichnisse, Termine, Software-Service, Gewinnspiel, Jobbörse. Ein Internet-Service für ep-Abonnenten. www.elektropraktiker.de

Autor
  • K. Bödeker
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