Elektrotechnik
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Messen und Prüfen
Unrechtmäßige Nutzung von Prüfzeichen
ep6/1999, 1 Seite
spiel des „Freigabescheins“ hervor, wo es u. a. heißt; „Die Arbeitsgrenzen sind kenntlich zu machen. Erforderliche Sicherheitsmaßnahmen sind durchgeführt“. Von diesen Grundsätzen kann auch abgewichen werden. Das ist eine Sache der Qualifikation des Personals und der vertraglichen Abmachungen zwischen Anlagenbetreiber (Anlagenverantwortlichem) und z. B. Montagefirma (Arbeitsverantwortlichem). Sie haben natürlich recht, daß bei verschiedenen Unternehmen für die verschiedenen Tätigkeiten durchaus verschiedene Begriffe verwendet werden können. Das zeigt folgendes Beispiel. Im Montageunternehmen, in dem ich früher tätig war, hatten wir bei Revisionsarbeiten an Hochspannungs-Schaltgeräten eine Teilung der 5 Sicherheitsregeln vertraglich vereinbart. Die erste Sicherheitsregel wurde vom Anlagenbetreiber (Anlagenverantwortlichen) über Fernsteuerung realisiert. Dann bekamen wir, d. h. unser Arbeitsverantwortlicher, eine sogenannte „Verfügungserlaubnis“, um die zweite bis fünfte Sicherheitsregel durchzuführen. Die DIN-VDE-Normen beinhalten nur „Mindestforderungen“. Darüber hinausgehende Regelungen bedürfen einer klaren Absprache und einer sauberen vertraglichen Festlegung. Literatur [1] Erläuterungen zu DIN VDE 0105-100. Heft 13 der VDE-Schriftenreihe. Berlin/Offenbach: VDE-Verlag 1998 . W. Kathrein Klimabeeinflussung durch Solarenergieerzeugung ? Wenn die Erzeugung von elektrischem Strom und Heizenergie durch die Sonne einen spürbaren Anteil der gesamten von uns benötigten Energie erbringen soll, müßten ja beachtliche Flächen mit den Kollektoren und der Photovoltaik belegt werden. Das heißt, diese technischen Einrichtungen könnten eventuell das Klima beeinflussen. Welche Fläche kann belegt werden, bevor unsere Lebensbedingungen negativ beeinflußt werden? ! Der PV-Anteil an der Gesamtenergie wächst langsam; das 100.000-Dächer-Programmz.B.bringt eine Verzehnfachung. Solarkollektoren und -generatoren werden aufgrund zahlreicher Vorteile auch in Zukunft kosten- und flächensparend überwiegend auf Dachflächen oder in diese integriert installiert. Nach einer bereits in den 80er Jahren durchgeführten Schätzung steht dafür allein in den alten Bundesländern eine nutzbare Fläche von 330 km2 zur Verfügung. Sie reicht aus, um dort über PV-Anlagen 12 % des Jahresenergieverbrauchs zu erzeugen. Gegenwärtig liegt der Anteil bei 0,1 %. In sieben Jahren, wenn das weltweit größte Förderprogramm,dasdeutsche100.000-Dächer-Programm abgeschlossen sein soll, könntennachobiger Rechnungetwa1%der nutzbaren Dachfläche mit Solargeneratoren belegt sein. Trotz erhöhten Tempos wird also das nutzbare Potential kaum vor Mitte des nächsten Jahrhunderts erschöpft sein. Letztlich hängt die Zuwachsrate aber von der Kostenentwicklung ab. Förderprogramme solcher Dimensionen werden wohl auf Dauer kaum finanzierbar sein. Das gilt insbesondere für andere, weniger reiche Länder. Energiespeicherung weitgehend ungelöst Im Gegensatz zu den bislang dominierenden Stromerzeugern ist mit Solaranlagen allein der tages- und jahreszeitlich schwankende Energiebedarf nicht zu decken. Da ihr Leistungsangebot funktionsbedingt von der ebenfalls stark schwankenden und in den Nachtstunden bis auf Null sinkenden Strahlungsenergie abhängt, ist eine volle Bedarfsdeckung an die Verfügbarkeit von Speichern gebunden. Diese Funktion kann nach dem heutigen Erkenntnisstand nur ein Verbundnetz mit leistungsfähigen Großkraftwerken übernehmen. Die gegenwärtig verfügbaren Energiespeicher wie Blei-Akkumulatoren sind allenfalls für kleinere, autarke Stromversorgungen akzeptabel. Leistungsfähige und gleichzeitig wartungs-, verlust- und aufwandsminimierte Großspeicher sind gegenwärtig noch Gegenstand intensiver Forschungen. Stehen sie zur Verfügung, könnten sie den massenweisen dezentralen Einsatz von PV-Anlagen beschleunigen. Da parallel dazu auch an der Erhöhung des Wirkungsgrads der Solarzellen gearbeitet wird, könnte dadurch die zur Verfügung stehende Fläche noch besser genutzt werden. Die gesamte Solartechnik ist gefragt PV-Anlagen sind Teil eines auf die Zukunft orientierten Energieversorgungs- und Energieeinsparungskonzepts, in dem die direkte wie die indirekte Nutzung der Sonnenenergie die Hauptlast trägt. In den Energiemix einbezogen sind Wasserkraft- und Windkraftanlagen, Biomasse, Erdwärme, Wärmepumpen und Wärmekraftwerke, die mittels Kraft-Wärme-Kopplung die eingesetzte Primärenergie bis zu 90 % in nutzbare Wärme und Strom umwandeln. Dazu gehören künftig Brennstoffzellen, die vermutlich auch Mineralöl emissionsarm (oder -frei?) verbrennen. Eine zentrale Rolle spielt die sparsame Verwendung von Energie durch solare Architekturen (Solaroptimierte Bauweisen). Ziel ist die bessere Tageslichtausnutzung und die Verringerung des Bedarfs an konventionell erzeugter Wärmeenergie. Nicht weniger wichtig ist die Verringerung des Energiebedarfs der angeschlossenen Stromverbraucher. Keine Klimagefährdung durch PV Außer Fassaden bieten sich auch Gebirgsregionen und andere Flächen mit geringem Pflanzenwachstum zusätzlich als Bauplätze für Solargeneratoren an. Demonstrationsanlagen im Nahen Osten und in der Schweiz bestätigen die Verwendung auch unter ungünstigen Umgebungsbedingungen sowie die Möglichkeit, im Vergleich zu Deutschland in Wüstenregionen den Energieertrag um bis zu 130 % vergrößern zu können. Es gibt keine Anzeichen dafür, daß PV-Generatoren im nächsten Jahrhundert Klima und Gesundheit negativ beeinflussen könnten. H. Kabisch Unrechtmäßige Nutzung von Prüfzeichen ? Bei der Installation eines Mehrfamilienhauses forderte der Auftraggber, die von ihm bereitgestellten Einbaugeräte einzusetzen. Diese Geräte eines mir unbekannten Herstellers trugen unter anderem auch das VDE-Zeichen. Trotzdem möchte ich gern wissen, ob die Zeichen anerkannte Prüfzeichen sind und ob sie zu recht aufgebracht wurden. An wen kann ich mich wenden, um eine verbindliche Auskunft zu erhalten? ! Das vom VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut in Offenbach verliehene VDE-Zeichen ist ein nicht nur in Deutschland und Europa, sondern weltweit gefragtes und anerkanntes Prüfzeichen für elektrotechnische Produkte. Das VDE-Zeichen auf einem Produkt besagt, daß die Übereinstimmung mit den zutreffenden anerkannten Regeln der Technik (hier DIN-VDE-Norm) durch das neutrale VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut für diesen Produkttyp festgestellt und bescheinigt wurde. Damit ist auch eine Kontrolle der laufenden Fertigung dieses Produkts verbunden. Ein Anwender (hier Installateur) ist immer gut beraten Produkte mit entsprechenden bekannten Prüfzeichen, z. B. VDE-Zeichen, zu benutzen und einzusetzen. Sofern berechtigte Zweifel an der rechtmäßigen Anbringung eines VDE-Zeichens auf einem Produkt bestehen, können entsprechende Auskünfte hierzu unter Angabe der Produktart und seiner Aufschriften beim VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut, Stabstelle BW, Merianstraße 28, 63069 Offenbach, eingeholt werden. Eine gegebenenfalls unrechtmäßige Benutzung eines VDE-Zeichens wird vom VDE geahndet. B. Franke Leseranfragen Elektropraktiker, Berlin 53 (1999) 6 517
Autor
- B. Franke
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