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Elektrotechnik | Installationstechnik | Licht- und Beleuchtungstechnik

Transformatoren von Halogen-Leuchten im Kabelkanal

ep1/2001, 2 Seiten

Ist es zulässig, im Kabelkanal unter der Tischplatte Transformatoren von Halogentischleuchten zu installieren? Wie ist bei der Wiederholungsprüfung zu verfahren?


Teilen (Teile 1 bis 6 und 9), wobei auf die graphischen Symbole in DIN 40 900 zurückzugreifen ist. Bei einfachen Anlagen sind dazu Erleichterungen in Form von Listen oder Übersichten möglich [2]. Für Wohngebäude ist die Erarbeitung einer Anwenderdokumentation zu empfehlen, die jedem Übergabedokument beigefügt werden kann. Ein Muster ist Anhang 4 von [3] zu entnehmen. Da gemäß Abschnitt 3.1.3 in [1] der Auftragnehmer bereits vor Beginn der Montagearbeiten alle Angaben machen muss, die für den ungehinderten Einbau und den ordnungsgemäßen Betrieb der Anlage notwendig sind, lässt sich zumindest ein Teil davon auch für die Anfertigung der Bestandspläne nutzen, wobei die während des Bauens eingetretenen Änderungen und Ergänzung berücksichtigt werden müssen. Welche Unterlagen schon bei Baubeginn geliefert werden müssen, wird von Fall zu Fall unterschiedlich sein. Im Abschnitt 3.1.3 in [1] sind allgemeine Angaben enthalten. Literatur [1] DIN 18 382: 1998-05 VOB Verdingungsordnung für Bauleistungen; Teil C: Allgemeine Technische Vertagsbedingungen für Bauleistungen (ATV); Nieder- und Mittelspannungsanlagen mit Nennspannungen bis 36 kV. [2] DIN VDE 0100-510:1997-01 Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 1000 V; Teil 5: Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel; Kapitel 51: Allgemeine Bestimmungen. [3] Senkbeil, H.: Die Elektroanlage im Badezimmer. 2. stark bearb. Auflage. Berlin: Verlag Technik Gmb H 1997. H. Senkbeil Installation eines Rauchgasventilators ? Innerhalb eines Gebäudes sollen drei Räume maschinell entraucht werden. Muss der Rauchgasventilator über eine Netzersatzanlage versorgt werden oder genügt es, wenn die Versorgung des Ventilators aus einem Raum erfolgt, der nicht zu den zu entrauchenden Räumen gehört? Muss die Zuleitung zum Ventilator in E 90 ausgeführt werden oder genügt eine einfache Verlegung, wenn die versorgende Verteilung von einem Spannungsausfall in den drei Räumen nicht betroffen ist? ! Die Sonderbauverordnungen schreiben eine Netzersatzanlage für die Versorgung der Entrauchung nur in Hochhäusern und in Verkaufsstätten mit einer Nettoverkaufsfläche 2000 m2 vor. Auch in Krankenhäusern werden Netzersatzanlagen gefordert, ohne dass die Krankenhausbauverordnung den Betrieb der Entrauchung über eine Netzersatzanlage verlangt. Natürlich wird man auch in diesen baulichen Anlagen die maschinelle Entrauchung durch das Sicherheitsnetz versorgen, wenn dieses schon vorhanden ist. Die Zuleitung zum Rauchgasventilator ist nach RbALei in E 90 zu verlegen. Die Muster Leitungsanlagen Richtlinie MLAR (03.2000) unterscheidet bei der maschinellen Entrauchung E 90 für Anlagen in Hochhäusern, in innenliegenden Treppenräumen von Gebäuden mit mehr als fünf oberirdischen Geschossen, für Versammlungsstätten sowie für andere Sonderbauten, wenn dies für den Einzelfall verlangt ist (siehe Bauschein). E 30 ist für alle anderen Fälle verlangt. F. Schmidt Transformatoren von Halogen-Leuchten im Kabelkanal ? Wir haben im Bürobereich neue Schreibtische aufgestellt, welche unter der Tischplatte einen breiten Kabelkanal haben. Ist es zulässig, in diesen Kabelkanal Transformatoren von Halogentischleuchten zu installieren? Wie ist bei der Wiederholungsprüfung zu verfahren? ! Ihre Anfragen sind recht schwierig und nicht mit ja oder nein zu beantworten. Es gibt bei der von Ihnen dargestellten Legeart der Leitungen und Transformatoren sehr viele Randbedingungen, so dass eine fachlich fundierte Entscheidung aus der Ferne unmöglich und auch direkt vor Ort recht schwierig ist. 1. Unterbringung der Transformatoren im Leitungskanal der Schreibtische Fragen wir zunächst: Welche Fakten sind zu berücksichtigen? · Diese Art der Unterbringungen wird viel praktiziert. Jeder Nichtelektrotechniker wird bedenkenlos so verfahren und selbstverständlich erwarten, dass die von den Elektrotechnikern gebauen Elektrogeräte dafür geeignet sind. Selbst wenn die Transformatoren nicht ausdrücklich für diese Anwendung vorgesehen sein sollten, handelt es sich aus meiner Sicht um eine „zu erwartende unsachgemäße Anwendung, die der Hersteller zu berücksichtigen hat“ und die daher zu keinen Schäden führen wird. · Vor mir in meinem Schreibtisch liegen ebenfalls zwei dieser Geräte. Ihre Anfrage brachte mich zum Nachdenken und zu einer Temperaturmessung nach etwa acht Stunden Schreibtischsitzung mit fleissig arbeitendem PC, Tischleuchte, Drucker usw. Ergebnis: Keine merkbar höhere Temperatur als bei einem anderen Transformator, der frei im Raum genutzt wurde, keine übermäßige Erwärmung der am Transformator anliegenden Leitungen. · Es ist theoretisch betrachtet aber durchaus möglich, dass bei einem gefüllten Kabelkanal mit voll ausgelasteten Leitungen (60 °C) und durchgängigem Betrieb höhere Umgebungstemperaturen entstehen, als für die Leitungen zugelassen sind. Zumindest werden dann unnötige Alterung und vielleicht im Hochsommer oder in stark geheizten Räume auch eine Brandgefahr die Folge sein. Meine Erfahrungen aus vielen Messungen an den Baueinheiten elektrischer Anlagen und aus dem Elektriker-Bauch heraus führen zu dem Vorschlag: Die Unterbringung der Transformatoren in diesem Schreibtisch-Leitungskanal ist unbedenklich, wenn: · sie mit dem Zeichen (Montage auf Möbelteilen) und dem VDE- oder GS-Zeichen versehen sind [1] · im Kanal keine Leitungen zur Versorgung anderer, nicht zu diesem Schreibtisch gehörender Verbraucher vorhanden sind. Das Einhalten dieser Bedingungen sollten Sie bei nächster Gelegenheit kontrollieren (s. [1] Bild 4) Dies gilt auch für ältere Transformatoren, die noch nicht das CE-Zeichen aufweisen. 2. Verfahrensweise bei der Wiederholungsprüfung Auch hier soll erst einmal dargestellt werden, was bei einer Entscheidung zu beachten ist. · Eine vollständige Prüfung der Transformatoren sowie der ja auch im Leitungskanal dieser Tische liegenden Anschlussleitungen ist nur möglich, wenn das betreffende Gerät vollständig besichtigt werden kann. · Ein vollständiger Ausbau aller Teile zur Besichtigung ist erfahrungsgemäß - sehr aufwendig und unbezahlbar sowie - möglicherweise mit Beschädigungen verbunden, so dass sich (fast) jeder Verantwortliche und (fast) jeder Prüfer irgendwie um diese Arbeit drücken wird. · Die Wahrscheinlichkeit einer Beschädigung/Überlastung/Alterung usw. der Leitungen, Steckvorrichtungen und Transformatoren ist bei dieser Anwendung erfahrungsgemäß äußerst gering. · Für Wiederholungsprüfungen der elektrischen Anlagen, einschließlich ihrer fest angeschlossenen Geräte, ist die Form der Stichprobe zulässig. · Die Prüffristen der nach BGV A2 (früher VBG 4) vorzunehmenden Prüfungen dürfen von der jeweils verantwortlichen Elektrofachkraft festgelegt werden. M M Leseranfragen Elektropraktiker, Berlin 55 (2001) 1 21 · Wenn alle Anlagen und Geräte der Bundesrepublik regelmäßig jährlich und nach allen Regeln der Kunst geprüft werden, sind dafür schätzungsweise 100 000 Prüfer ständig erforderlich. Das zeigt, ohne ideenreiche und verantwortbare Kompromisse geht es nicht. · Jede von Ihnen angewiesene Verfahrensweise muss - aus Ihrer Sicht als ortskundige und verantwortungsbewußte Elektrofachkraft - für alle Benutzer der Geräte die Elektrosicherheit gewährleisten. Sie sollten folgende Hinweise beachten: · Betrachten Sie den Schreibtisch als eine elektrotechnische Baueinheit. Durch eine erste und gründliche Prüfung wird gesichert, dass alles in Ordnung ist und bei ordnungsgemäßer Behandlung keine Schäden eintreten können. · Eine Veränderung der Installation dieser „elektrotechnischen Baueinheit“ darf nur durch Sie bzw. eine entsprechend zuständige Elektrofachkraft (vielleicht auch durch eine entsprechend unterwiesene Person, den gut qualifizierten Hausmeister?) erfolgen. Alle Mitarbeiter des Betriebes sind entsprechend zu unterweisen. · Die Prüfung dieser elektrotechnischen Baueinheit erfolgt durch den Anschluss des (einzigen) Anschlusssteckers an das Prüfgerät. Dem Prüfer ist eine die Besonderheiten der betreffenden Baueinheit (Messpunkte, Prüfverfahren usw.) berücksichtigende Prüfanleitung vorzugeben. Deren Inhalt ergibt sich aus den Normen (DIN VDE 0702) und den hier jeweils auftretenden speziellen Bedingungen. · Die Prüffristen werden je nach Art und Beanspruchung festgelegt. Aus meiner Sicht genügen - erste gründliche Prüfung - erste Wiederholungsprüfung nach einem Jahr und dann - falls keine Fehler ermittelt werden - - Wiederholungsprüfungen alle 2 Jahre bzw. nach Umzug/Veränderung der Baueinheit oder nach besonderen Ereignissen (Überschwemmung durch umgefallenen Kaffeekocher) - Messen, u. a. immer auch des Schutzleiter- und/oder Berührungstroms, Dokumentieren der Messwerte und Berücksichtigung etwaiger Veränderungen der Messwerte bei dem Festlegen des nächsten Prüftermins. Literatur [1] Hochbaum, A.: Brandschutz bei Leuchten und Beleuchtungsanlagen. Elektropraktiker, Berlin 53(1999)10, S. 926-933. K. Bödeker EIektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten - Aufgaben ? Dürfen „EIektrofachkräfte für festgelegte Tätigkeiten“ elektrotechnische Arbeiten ausführen, wenn in ihrem Gewerk eine verantwortliche Elektrofachkraft die Aufsicht führt? ! Der Begriff der „Elektrofachkraft für festgelegte Tätligkeiten“ ist relativ neu. Aufgrund der EU-weiten Harmonisierungs- und Deregulierungstendenzen wurde im Jahr 1994 die bei uns geltende Handwerksordnung entsprechend geändert. Der § 5 der Handwerksordnung lautet jetzt: „Wer ein Handwerk nach § 1 betreibt, kann hierbei auch Arbeiten in anderen Handwerken ausführen, wenn sie mit dem Leistungsangebot seines Handwerks technisch oder fachlich zusammenhängen oder es wirtschaftlich ergänzen“. Es dürfen also Tätigkeiten ausgeführt werden, für die eine vollständige handwerkliche Ausbildung fehlt. Ein Nachweis der dazu erforderlichen Fähigkeiten wird in der Handwerksordnung nicht gefordert. Andererseits gilt aber für alle gewerblichen Betriebe die BGV A2 (bisher VBG 4) und insbesondere der § 3, wonach elektrotechnische Arbeiten nur von einer Elektrofachkraft oder unter deren Leitung und Aufsicht durchgeführt werden dürfen. In den Durchführungsanweisungen zur BGV A2 vom Oktober 1996 (2. Auflage 1998) ist die Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten ausführlich kommentiert und zusätzlich erläutert (zu § 2 Absatz 3 - Definition der Elektrofachkraft). Der Anhang A enthält umfangreiche Ausbildungskriterien für festgelegte Tätigkeiten. Bei den Aufgaben, die von einer Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten wahrgenommen werden können, handelt es sich um gleichartige, sich wiederholende Arbeiten, die vom Unternehmer in einer Arbeitsanweisung festgelegt worden sind. Hierzu zählen die Inbetriebnahme und Instandsetzung elektrischer Betriebsmittel, z. B. das Anschließen eines Durchlauferhitzers an eine vorhandene elektrische Anlage. Es gilt daher folgende Definition, die sich nur hinsichtlich des erlaubten Tätigkeitsumfangs von der für die Elektrofachkraft unterscheidet: „Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten ist, wer aufgrund seiner - fachlichen Ausbildung in Theorie und Praxis, - Kenntnisse und Erfahrungen sowie - Kenntnis der bei diesen Tätigkeiten zu beachtenden Bestimmungen die ihm übertragenen Arbeiten beurteilen und mögliche Gefahren erkennen kann.“ In der Definition wird einerseits deutlich ausgedrückt, dass die erfordertiche Qualifikation dazu befähigen muss, die übertragenen Arbeiten zu beurteilen. Andererseits darf nicht unbeachtet bleiben, dass die erforderliche Ausbildung dazu befähigen muss, die übertragenen Arbeiten zu beurteilen. Die Ausbildungsdauer ist so zu bemessen, dass die festgelegten Tätigkeiten in eigener Fachverantwortung sicher ausgeführt werden können. Die Ausbildung soll die Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten befähigen, die festgelegten Tätigkeiten weitgehend eigenverantwortlich durchführen zu können. Es ist jedoch in jedem Falle erforderlich, dass bei der Arbeit der Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten eine verantwortliche Elektrofachkraft stets die Fachaufsicht durchführt und die Fachverantwortung übernimmt. W. Kathrein Hinweis zur Antwort im ep 10/00, S. 840 Verantwortliche Fachkraft Formulare für die Bestellung verantwortlicher Personen im Elektrobereich sind erhältlich bei: Technische Lehrmittel GbR Ringstr. 136, 52477 Alsdorf Tel.: 02 404/91 22-41, Fax: -42. Zur Verfügung stehen u. a.: · Verantwortliche Elektrofachkraft VDE 0105 Teil 10, drei Seiten regeln - den Verantwortungsbereich, - die Befugnisse und - die Rechtsgrundlage für die Bestellung · Anlagenverantwortliche VDE 0105-100 - sonst wie oben · Anweisungsberechtigung für „Arbeiten unter Spannung (AuS)“; VDE 0105 Teil 100 und BGV A2 · Generalanweisung für AuS · Einzelanweisung für AuS · Arbeitsanweisung für AuS - 23 Stück für Industrie und Dienstleistungsunternehmen - 29 Stück für Energieversorgungsunternehmen. D. Swoboda Leseranfragen Elektropraktiker, Berlin 55 (2001) 1 Ihre Meinung interessiert uns! Wir bedanken uns herzlich für alle Zuschriften, die uns im vierten Quartal erreichten. Ein Fachbuch bzw. eine Jahrgangs-CD-ROM der Fachzeitschrift ELEKTROPRAKTIKER haben gewonnen: Norbert Uttner, Steinen Markus Hönnige, Brackenheim Uwe Möller, Berlin Walter Horn, Schwaan Lektorat Verlag Technik ep-Verlosung 4. Verlosung 2000

Autor
  • K. Bödeker
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