Unser Unternehmen betreut u. a. auch größere Gebäudekomplexe. Während einer Inspektion fand ich in Kellerräumen drei unterschiedliche Varianten des Potentialausgleichs für Heizungstechnik vor. Generell existiert ein Brennwerttechnik-Kessel im Heizungsraum. Von dem Kessel besteht eine Verbindung zum Kesselverteiler und von dort zu den Heizkreisverteilern, jeweils mit Vor- und Rücklauf. Von den Heizkreisverteilern aus verlaufen die Vor- und Rücklaufrohre in die Gebäude/Etagen. Nun im Einzelnen zu diesen Varianten des Potentialausgleichs. Variante 1: Von jedem Vorlauf- und jedem Rücklaufrohr ist eine Potentialausgleichsleitung zur Hauptpotentialausgleichsschiene (HPAS) geführt worden. Dies erfordert eine relativ große Menge an Leitungsmaterial und eine sehr große Potentialausgleichsschiene (oder mehrere elektrisch verbundene Potentialausgleichsschienen nebeneinander). Variante 2: Über die Erdungsbandschellen der 8 – 10 Vorlaufrohre wurde eine Potentialausgleichsleitung NYM-J 1x16 durchgeschleift und schließlich als „Sammelleitung“ zur HPAS geführt. Diese Variante spart Leitungsmaterial und Verlegezeit. Zudem bleibt die Potentialausgleichsschiene übersichtlich. Das Durchschleifen minimiert das Risiko eines Leiterbruchs oder einer Unterbrechung bei einer defekten Klemmstelle. Die Klemmstellen sind frei zugänglich und somit bei Inspektionen problemlos untersuchbar. Ist die Variante 2 laut der Normen zulässig? Kann das Verschweißen der Vorlauf- und Rücklaufrohre am Verteiler als dauerhaft sichere leitfähige Verbindung angesehen werden und falls ja, würde es dann reichen, wenn pro Verteiler je eine Potentialausgleichsleitung für Vor- und Rücklauf zur HPAS geführt wird? Variante 3: Im Heizungsverteilerraum ist eine Potentialausgleichs-Ringleitung vorhanden, die waagerecht im oberen Drittel an den Raumwänden verläuft. Von der Ringleitung verläuft je eine Potentialausgleichsleitung für Vor- und Rücklauf auf kurzem Weg zu den Verteilern. Eine separate HPAS habe ich in diesem Raum nicht gefunden. Welche Besonderheiten sind bezüglich einer solchen Ringleitung zu beachten (z. B. Querschnitt, EMV, Verbindungsklemmen)?