Elektrotechnik
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Blitz- und Überspannungsschutz
Korrosionsschutz bei Erdern
ep5/1999, 1 Seite
von 3 m bzw. einer darunter angeordneten Decke, wie das hier der Fall ist, gehört nach diesen Entwürfen[2][4] zum Bereich 2. Deshalb ist hier das Verlegen nicht im Badezimmer erforderlicher Leitungen prinzipiell nicht statthaft. Darin eingeschlossen sind alle für die Installation erforderlichen elektrischen Betriebsmittel, wozu die von Ihnen genannten Installationskanäle auch dann genören, wenn die Abdeckungen verschraubt werden. Wenn das Leitungsnetz trotzdem an dieser Stelle verlegt und das Schutzziel in [2][4] erreicht werden soll, dann sind anstelle der Installationskanäle fest eingebaute bauliche Verblendungen vorzusehen, die eine Zugängigkeit zum Leitungsnetz vom Badezimmer aus generell ausschließen (Bild ). Dabei ist sicherzustellen, daß die Leitungen und andere elektrische Betriebsmittel sich außerhalb der Schutzbereiche befinden. Deshalb sollten folgende Anforderungen beachtet werden: · Die Leitungen liegen 6 cm tief (Abstand von der unteren und seitlichen Oberfläche der Verkleidung), um die nach Abschnitt 5.2.4 in [1] geforderte Restwanddicke einzuhalten. · Die Leitungen sollten einziehbar sein, damit ein Auswechseln und eine Nachinstallation ohne Zerstörung der Abdekkung vorgenommen werden kann. Anzumerken ist, daß Metallkanäle und metallische Abdeckungen gemäß DIN VDE 0100 Teil 200 [5] nicht zu den fremden leitfähigen Teilen gehören, weil sie ein Potential zwar übertragen, aber nicht einführen können. Das Einbeziehen in den zusätzlichen örtlichen Potentialausgleich ist nach [1][2][4] zudem auf die Bereiche l bis 3 beschränkt. somit würde diese Maßnahme nur im Ausnahmefall anwendbar sein - bei Verwendung metallener Abdeckungen und einer Zuordnung der Trasse zum Bereich 2. Das Problem einer trotzdem nicht völlig auszuschließenden Potentialverschleppung läßt sich am einfachsten mit nichtmetallischen Bauteilen (bauliche Abdeckungen bzw. Verkleidungen) vermeiden. Soll lediglich gemäß der geltenden Norm [1] verfahren werden, dann sind Installationskanäle aus Kunststoff gemäß DIN VDE 0604 als zweckmäßige Lösung zu betrachten. Verlegen der Leitungen unter der Badewanne in einem verschraubten Stahlblechkanal gemäß Möglichkeit 2 Diese Lösung, ob im Kunststoff oder Metallkanal, widerspricht vollständig dem Schutzziel, das sowohl mit der geltenden Norm [1] als auch mit den Entwürfen [2][4] angestrebt wird. Welche Kanalart hier auch vorgesehen werden sollte, der Raum unter der Badewanne muß für das Verlegen nicht im Badezimmer erforderlicher Leitungen tabu bleiben. Er gehört ja im besten Falle zum Bereich 3, wenn die Badewanne mit festen und nicht mit abnehmbaren Wänden umgeben, z. B. eingemauert ist [2][4][5]. Er ist ansonsten dem Bereich 1 zuzuordnen, auch wenn er durch die Formulierung „Der Bereich 1 ist begrenzt einerseits durch die senkrechte Fläche um die Bade-oder Duschwanne (...), andererseits durch den Fußboden und die waagerechte Fläche in 2,25 m über den Fußboden“ [1] formal keinem Bereich zugeordnet worden ist. Da solche Installationen wohl als ungewöhnlich anzusehen sind, wird hier niemand, ob Fachmann, Fremdhandwerker oder Bewohner, an dieser Stelle elektrische Leitungen, schon gar nicht ein komplettes elektrisches Leitungenetz vermuten. Falls wirklich nahezu alle Stromkreis- und Anschlußleitungen einer Wohnung unter der Wanne entlanggeführt werden sollen, dann müßte nach [1] eine 6 cm dicke und absolut stabile bauliche Verkleidung (Restwanddicke!) vorgesehen werden. An diesem neuralgischen Punkt ist das schon deshalb nicht zu empfehlen, weil dieser Raum zu den Stellen des Badezimmers gehört, wo Bewohner - oftmals auch völlig eigenständig und ohne Absprache - Veränderungen unterschiedlicher Art (Fliesenarbeiten, Einbau einer neuen Wanne etc.) vornehmen. Verlegen der Leitungen oberhalb des Schutzbereichs 3 Die Verlegung eines Installationskanals oberhalb des Bereichs 3 in der angegebenen Höhe (Alternativlösung im Bild ) entspricht der geltenden Norm [1] und auch den Entwürfen [2][4]. Diese Lösung ist in jedem Fall möglich. Sie bietet zudem den Vorteil, daß mit öffnungsfähigen Installationskanälen nach DIN VDE 0604 auch die Forderungen in [2][4] erfüllt werden. Die Leitungen sind zudem besser zugänglich, weil hier keine Wanne hinderlich sein kann. Die vorgenannten Hinweise zum Einsatz von Kunststoff- oder Metallkanälen sowie zu Leitungverbindungen gelten auch an dieser Stelle. Literatur [1] DIN VDE 0100 Teil 701:1984-05 Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis l000 V; Räume mit Badewanne oder Dusche. [2] Harmonisierungsdokument pr HD 384.7.701 S1/1996 Elektrische Anlagen von Gebäuden; Teil 7: Anforderungen für spezielle Anlagen oder Räume; Hauptabschnitt 701: Orte mit Bad oder Dusche. [3] Senkbeil, H.; Kießling, H.: Probleme bei der Elektroinstallation im Bad. Elektropraktiker, Berlin 51(1997)6, S. 526-531. [4] E DIN VDE 0100-701:1995-06 -; Teil 7: Bestimmungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art; Hauptabschnitt 701: Orte mit Badewanne oder Dusche (IEC 364-7-701: 1984, modifiziert). [5] DIN VDE 0100-200:1998-06 Elektrische Anlagen von Gebäuden; Begriffe. H. Senkbeil Elektropraktiker, Berlin 53 (1999) 5 368 Leseranfragen Korrosionsschutz bei Erdern ? Bei der Umstellung der Anlagen vom TN-System auf das TT-System muß je Gebäude ein Erder hergestellt werden. Niemand weiß, welche metallenen Systeme und Teile sich im Erdboden befinden und mehr oder weniger gut mit dem Potentialausgleich verbunden sind. Gibt es Richtlinien über die zweckmäßigste Ausführung des Schutzerders und des zur Potentialausgleichsschiene führenden Erdungsleiters, wenn die elektrochemische Korrosion dieser Anlageteile möglichst gering gehalten werden soll? ! Als Richtlinie für Maßnahmen gegen die Korrosion von Erdern kann VDE 0151 [1] genannt werden. Bezüglich der zweckmäßigen Ausführung des Schutzerders wird zur Vermeidung einer Wiederholung auf [2] verwiesen. Für den Erdungsleiter verwendet man am besten Kabel NYY 1 x 16 mm2 bis 1 x 50 mm2 Kupfer. Die Verbindung des Kabels mit dem Erder muß zur Vermeidung der elektrochemischen Korrosion mit Kabelvergußmasse vergossen oder mit Korrosionsschutzbinden mit unverrottbarem Trägergewebe umwickelt werden. Weitere Hinweise zum Korrosionsschutz bei Erdern können [3] entnommen werden. Literatur [1] DIN VDE 0151/VDE 0151: 1986-06 Werkstoffe und Mindestmaße von Erdern bezüglich der Korrosion. [2] Hering , E .: Ring- oder Staberder für Abnehmeranlagen. Elektropraktiker, Berlin 52 (1998)10, S. 898. [3] Hering, E.: Fundamenterder. Reihe ELEK-TROPRAKTIKER-Bibliothek. Berlin: Verlag Technik l996. E. Hering Prüfung elektrischer Anlagen und Betriebsmittel ? Seit 16 Jahren bin ich in einem Labor als einziger Elektriker tätig. Meine Aufgabe bestand darin, die etwa 2800 elektrischen Betriebsmittel zu warten. Durch drastische Umstrukturierung und weitere Personaleinsparung ist mein Arbeitsplatz weggefallen. Ich verbleibe aber im Betrieb als Büromitarbeiter. Trotz anders lautendem Funktionsplan erwartet man von mir, daß ich mich weiterhin um die elektrischen Betriebsmittel kümmere. Wie soll ich mich in dieser Situation verhalten ? ! Nach der Unfallverhütungsvorschrift VBG 4 ,,Elektrische Anlagen und Be-
Autor
- E. Hering
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