Elektrotechnik
IT-Fachmesse Systems in München
ep12/2002, 1 Seite
Elektropraktiker, Berlin 56 (2002)12 966 Branche aktuell Zielgruppenorientiert Auch wenn sich die Zahl der Aussteller und Besucher im Vergleich zum Jahr 2000 [1] nahezu halbiert hat, die Systems war auch in diesem Jahr in gewohnter Weise übersichtlich strukturiert und auf Fachbesucher ausgerichtet. Das bewährte Konzept der „Fachmessen in der Messe“ erleichterte auch in diesem Jahr dem Besucher die Orientierung. Neben lokalen Anbietern aus dem süddeutschen Raum waren nahezu alle namhaften nationalen und internationalen Firmen der IT-Branche vertreten. Darüber hinaus waren zahlreiche Firmen aus Österreich, der Schweiz und Italien anwesend und auch Firmen aus Osteuropa waren unter den Ausstellern zu finden. Die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen warben auf repräsentativen Gemeinschaftsständen vor allem mit Kompetenz und Kosteneffektivität für ihre Firmen. Auf einer Vielzahl von Foren hatte der Besucher zudem Gelegenheit, sich zu speziellen Themen zu informieren und mit namhaften Fachleuten ins Gespräch zu kommen. Sicherheit Das Schlagwort „Sicherheit“ war eines der zentralen Themen der Messe. Mit der zunehmenden Abhängigkeit der Unternehmen von einer funktionierenden IT-Infrastruktur hat diese Problematik Jahr für Jahr an Bedeutung gewonnen. Das an allen Messetagen mit unterschiedlichen Schwerpunkten veranstaltete Sicherheitsforum (www.security-forum.de) war daher stets gut besucht. Aber auch in den anderen Ausstellungsbereichen, ob im Zusammenhang mit Hardware zur Datensicherung, Zugangskontrollsystemen oder Kompaktlösungen zur Verbindung lokaler Netze mit dem Internet war das Thema stets präsent. IT-Kosten senken Die Umstellung auf Euro und die Jahr-2000-Problematik trieben die IT-Budgets der Unternehmen über Jahre in die Höhe. Jetzt herrscht, auch in Anbetracht der gesamtwirtschaftlichen Lage, ein Zwang zum Sparen. Die Senkung der Gesamtkosten (TCO - Total Cost of Ownership) pro PC-Arbeitsplatz ist dabei offenbar ein zentrales Anliegen. Diesem Trend wurde durch eine Vielzahl von Exponaten und mit ganz unterschiedlichen Lösungsansätzen Rechnung getragen, wobei derzeit vor allem zwei Hauptrichtungen erkennbar sind: · Fernwartung von Servern und · zentrale Administration von Arbeitsstationen. Neben den bekannten Softwareprodukten zur Fernwartung werden mehr und mehr hardwarebasierte Lösungen angeboten. So ermöglicht beispielsweise der KVM-Umschalter (Keyboard/- Video/Maus) der Fa. Peppercon den uneingeschränkten Fernzugriff auf bis zu 4 Server. Um den Administrationsaufwand für Arbeitsstationen zu senken wird statt der Nutzung handelsüblicher PCs der Einsatz von Kompaktgeräten favorisiert; Server-Based-Computing nennt sich dieser Lösungsansatz. Daten und Programme bis hin zum Betriebssystem werden auf Servern gespeichert und von dort geladen. Als Desktop-Betriebssystem finden Windows- und Linux-Varianten (www.linware.de) Verwendung. Letztere erfreuen sich besonders aus Sicherheitsgründen zunehmender Beliebtheit. Prozessoptimierung und Integration Neben der Tatsache, dass sich eine Vielzahl von Softwareangeboten vor allem an den Mittelstand richtete, war die Tendenz zu ganzheitlichen, prozessorientierten Lösungen unübersehbar. Dabei geht es nicht nur vordergründig darum, bestimmte Arbeitsgänge zu erleichtern und deren Qualität zu verbessern, sondern die im Zuge der Computernutzung anfallenden Daten zielgerichtet aufzubereiten, auszuwerten und die so gewonnenen Informationen zur Überwachung und Steuerung betrieblicher Abläufe zu nutzen (Bild ). Deutlicher als in den vergangenen Jahren war darüber hinaus das Bemühen der Softwareanbieter spürbar, ihre Lösungen als integralen Bestandteil betrieblicher Abläufe zu präsentieren und gleichzeitig Möglichkeiten zur Optimierung dieser Abläufe aufzuzeigen. Heterogene Systeme Auch wenn nach wie vor Windows in seinen verschiedenen Versionen das beherrschende Betriebssystem auf dem Desktop ist, im Bereich der Rechnernetze dominieren eindeutig heterogene Lösungen. Nahezu alle Hersteller von Servern (IBM, Sun usw.) bieten ihre Hardware wahlweise mit einem Windows-Betriebssystem oder den verschiedenen Unix-Systemen an. Linux wird dabei wegen seiner Stabilität und aus Kostengründen deutlich bevorzugt. Website-Pflege Wer sich für eine Internetpräsenz entschieden hat, steht in der Pflicht, diese ständig zu aktualisieren. Mittels eines Content Management Systems (CMS) kann diese Aufgabe einfach und schnell erledigt werden. Ist das Layout einer Seite einmal eingerichtet, wird die Pflege der Seite, also das Austauschen und Hinzufügen von Informationen, (fast) so einfach wie das Schreiben eines Briefes. Für diesen Zweck werden die unterschiedlichsten Lösungen angeboten, beginnend vom Managementsystem für einfache Web-Seiten bis hin zu Systemen, die eine Integration von Web-Shops in betriebliche Warenwirtschaftssysteme erlauben. Konrad-Zuse-Medaille Anlässlich des zur Tradition der SYSTEMS gehörenden Konrad-Zuse-Symposiums wurde dieses Jahr Dr. Schiller aus Dresden für seine Verdienste um die Entwicklung des neuen STLB-Bau/DBD [2] ausgezeichnet. Die Tatsache, dass das diesjährige Symposium unter Beteiligung des Zentralverbandes der deutschen Bauwirtschaft (ZDB) durchgeführt wurde, ist ein weiterer Beleg dafür, dass die diesem System zugrunde liegende Technologie künftig aus der Bauwirtschaft nicht mehr wegzudenken sein wird. Fazit Die SYSTEMS 2002 war, trotz ihres im Vergleich zu den Vorjahren erheblich reduzierten Umfanges, eine IT-Fachmesse von europäischem Rang mit einem deutlich „bayrischen Akzent“. So sehr der Einbruch der Aussteller- und Besucherzahlen zuweilen auch beklagt werden mag, die IT-Branche ist gegenwärtig auf dem Weg zur Normalität und dieser ist eben steinig. Das Wachstumspotential ist sicher bei weitem nicht so groß, wie noch vor Jahren erhofft, aber trotz allem sicher größer als in vielen anderen Bereichen. In diesem Sinne heißt es für den Elektrofachmann: dranbleiben. Literatur [1] Möbus, H.: Regional und international zugleich - eben bayrisch. IT-Fachmesse Systems 2000. Elektropraktiker, Berlin 55(2001)1, S. 14- [2] Möbus, H.: Vom Standardleistungsbuch zum STLB-Bau/DBD. Elektropraktiker, Berlin 56(2002) 9, S. 742-744 H. Möbus IT-Fachmesse Systems vom 14. - 18.10.2002 in München Weniger ist manchmal mehr Nach stürmischem Wachstum durchlebt die IT-Branche zurzeit eine schwierige Zeit der Konsolidierung. Doch wenn übergroßer Optimismus rationalem betriebswirtschaftlichem Kalkül weicht, wird das Wesentliche wieder deutlicher sichtbar. Im Mittelpunkt der Messe standen daher nicht die technisch möglichen Lösungen, sondern das Kundenbedürfnis nach Sicherheit, Kostensenkung und Optimierung betrieblicher Abläufe. Optimierung betrieblicher Abläufe Quelle: sfirion Plan-Daten Soll-Daten Soll-Ist-Vergleich Ist-Daten-Erhebung CAD GAEB SIA Önorm sfirion model Kalkulation Ablaufplan sfirion cockpit Managementinformation sfirion journal Projekttagebuch sfirion archiv Dokumentenmanagement sfirion depot Materialverwaltung Rechnungswesen (FiBu, Lohn und Gehalt...)
Autor
- H. Möbus
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