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Veranstaltung | Elektrotechnik

Frühjahrstagung des LIV Niedersachsen/Bremen - Ausbildung, Energieeffizienz und Überspannungen im Fokus

ep5/2005, 1 Seite

Zur Frühjahrtagung des Landesinnungsverbandes für Elektro- und Informationstechnik Niedersachsen/Bremen trafen sich die Delegierten der 55 Mitgliedsinnungen diesmal in Bad Nenndorf. Das Themenspektrum reichte von der Ausbildungsordnung und ihrer betrieblichen Praxis über die EU-Richtlinie zur Energieeffizienz von Gebäuden bis hin zu einer regionalen E-Check-Aktion zum Überspannungsschutz.


Betriebliche Ausbildungspraxis „Wie überwindet man den Spagat zwischen Ausbildungsordnungen und betrieblicher Ausbildungspraxis?“ Auch zwei Jahre nach Inkrafttreten der neuen Ausbildungsordnungen im Elektrotechnikerhandwerk beschäftigt diese Frage so manchen Betrieb. Trotz vieler Informationsveranstaltungen gibt es bisweilen noch Vorbehalte, wie die Unternehmen den neuen anspruchsvollen Anforderungen der Ausbildungsordnungen gerecht werden können. Auf der Frühjahrstagung sprach einer der „Urväter“ der neuen Ausbildungsordnungen: Gerd Kruse, Landesausbildungsleiter des Schwesterverbandes in Baden-Württemberg, erläuterte den Delegierten zahlreiche Hintergründe zu den neuen Ausbildungsordnungen. Auch nach Inkrafttreten der alten Verordnungen im Jahre 1987, die ähnlichen Vorbehalten der Betriebe ausgesetzt waren, habe die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe im Laufe der Zeit wieder zugenommen. Man müsse sich bewusst sein, dass das Meisterprüfungsberufsbild sich geändert habe und modernisiert worden ist. Dem mussten sich die neuen Ausbildungsordnungen nun anpassen. Bei manchen neuen Begriffen wie dem „Konzipieren von Systemen“ hätte man es sich auch einfacher machen können und diese Inhalte mit dem einfacheren Begriff „Erstellen einer elektrischen Anlage“ umschreiben können, meinte der Referent. Aber der Sprachgebrauch verändere sich. Man habe heute viel komplexere Systeme. Deshalb sei das Wort „System“ umfassender zu verstehen. Die Fachrichtung „Automatisierung“ bezeichnete Kruse als sehr anspruchsvoll. Er wandte sich an alle Betriebe, die auf diesem Gebiet arbeiten, mit dem Appell, in dieser Fachrichtung auch auszubilden. Englische Sprache im Berufsalltag Ausführlich ging Gerd Kruse darauf ein, dass die neuen Ausbildungsordnungen vorsehen, Dokumentationen in deutscher und englischer Sprache zu erstellen oder Informationen aus deutsch- und englischsprachigen Unterlagen zu beschaffen. Dies habe eine besondere Bedeutung bei den IT-Berufen und bei der Fachrichtung „Automatisierungstechnik“. Schon heute sei üblich, dass es Anleitungen und Beschreibungen fast nur noch in englischer Sprache gibt. Bestimmte Berufgruppen lebten heute schon immer intensiver mit der englischen Sprache im Berufsalltag. Eine Verordnung werde im Übrigen nicht für einige Jahre geschaffen, stellte Kruse fest. Sie muss auch zukunftssicher angelegt sein. Energiesparrecht schafft neue Tätigkeitsfelder Landesinnungsmeister Karl-Heinz Bertram hatte zuvor in seinem Bericht die Kollegen aufgefordert, sich mit der Energieeinsparverordnung zu befassen. Sie wird in Umsetzung der EG-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden umfassend novelliert. „Im neuen Energieeinsparrecht wird die Einbeziehung des Energiebedarfs von Beleuchtung und Klimaanlagen im Nicht-Wohnbereich oder auch die regelmäßige Inspektion von Klimaanlagen geregelt werden. Hier eröffnet sich ein neues wichtiges Tätigkeitsgebiet unserer Betriebe“, erklärte der Landesinnungsmeister. E-Check-Aktion: Schutz vor Überspannung Die Mitgliederversammlung befasste sich auch mit einer neuen für Niedersachsen/Bremen geplanten E-Check-Aktion, die dem „Schutz vor Überspannung“ gewidmet ist. Ausschussvorsitzender Gerrit Snippe bezeichnete es als wichtige Aufgabe, die Versicherungen für eine Prämienvergünstigung bei Einbau eines Überspannungsschutzes zu gewinnen. Für seine langjährigen Verdienste erhielt Snippe, der auch Vorsitzender der Innung für Elektro- und Informationstechnik Grafschaft Bentheim ist, auf der Frühjahrstagung die goldene Ehrennadel des Landesinnungsverbandes (Bild ). Weitere Themen, mit denen sich die Delegierten befassten, waren die Neuregelungen bei den Eintragungen in das Installateurverzeichnis sowie Strategien gegen Billiganbieter und Discounter. Elektropraktiker, Berlin 59 (2005) 5 338 BRANCHE AKTUELL Tagesaktuelle Meldungen und Metallpreise unter www.elektropraktiker.de Frühjahrstagung des LIV Niedersachsen/Bremen Ausbildung, Energieeffizienz und Überspannungen im Fokus Zur Frühjahrtagung des Landesinnungsverbandes für Elektro-und Informationstechnik Niedersachsen/Bremen trafen sich die Delegierten der 55 Mitgliedsinnungen diesmal in Bad Nenndorf. Das Themenspektrum reichte von der Ausbildungsordnung und ihrer betrieblichen Praxis über die EU-Richtlinie zur Energieeffizienz von Gebäuden bis hin zu einer regionalen E-Check-Aktion zum Überspannungsschutz. Der Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg kann nach der Veröffentlichung der aktuellen Ausbildungszahlen im Elektrotechniker-, Informationstechniker- und Elektromaschinenbauer-Handwerk in diesem Bundesland eine positive Entwicklung festhalten. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist zusammengefasst über alle Ausbildungsberufe für das Jahr 2004 bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnissen eine leichte Steigerung bei den Lehrlingszahlen gegenüber dem Vorjahr festzustellen. Eine Ursache für diesen positiven Trend sieht der Fachverband in der im Jahr 2004 gefassten Resolution zur Ausbildung in den elektro- und informationstechnischen Handwerken. In ihr hat der Fachverband seine über 3000 Mitgliedsbetriebe aufgerufen, nach Möglichkeit allen ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen Jugendlichen ein Angebot auf Ausbildung zu unterbreiten. Der Vorsitzende des Fachverbandes Jürgen Schwickert macht deutlich, dass die erfreuliche Entwicklung im Elektrohandwerk dazu beiträgt, die von der Bundesregierung vorgesehene Ausbildungsplatzabgabe zu verhindern. Um einerseits die Ausbildungsplatzabgabe über die Gewinnung neuer Ausbildungsplätze dauerhaft zu verhindern und andererseits das vorhandene Ausbildungspotential für die Elektrohandwerke zu gewinnen, wirbt der Fachverband auch weiterhin für eine Ausbildung in den attraktiven Berufen des Elektrohandwerks. Deshalb werden die elektro- und informationstechnischen Handwerke ihre Nachwuchswerbekampagne auch im Jahr 2005 fortsetzen, unter anderem im Wege zielgruppenspezifischer Hörfunkwerbung. Auch eine Lehrstellenbörse steht diesbezüglich unter www.fv-eit-bw.de bzw. unter www.stromundmehr.de als Online-Plattform zur Verfügung. Fachverband Baden-Württemberg Resolution im Elektrohandwerk greift: Positive Entwicklung bei den Ausbildungszahlen Landesinnungsmeister K.-H. Bertram (rechts) zeichnete G. Snippe mit der goldenen Ehrennadel des LIV aus

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