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Nutzfahrzeuge | Veranstaltung | Elektrotechnik

Fachmesse AMI in Leipzig - Umweltbewusstsein entwickelt sich nur langsam

ep7/2007, 2 Seiten

Auch diesmal zeigten die Aussteller der 17. Leipziger Automobil International (AMI) ihre Neuheiten bei Pkw und Nutzfahrzeugen unter einem Dach. In dieser ungleichen Runde dominierten, wie in den Vorjahren, die „NobeIkarossen“. Viele Modelle konnten verbesserte Techniken zur Verringerung des Kraftstoffverbrauchs und der Umweltbelastung vorweisen. Spektakuläre Neuheiten gab es jedoch auf diesem Gebiet nicht.


Elektropraktiker, Berlin 61 (2007) 7 Fachmesse AMI in Leipzig vom 14.-22.04.2007 Umweltbewusstsein entwickelt sich nur langsam Auch diesmal zeigten die Aussteller der 17. Leipziger Automobil International (AMI) ihre Neuheiten bei Pkw und Nutzfahrzeugen unter einem Dach. In dieser ungleichen Runde dominierten, wie in den Vorjahren, die „Nobe Ikarossen“. Viele Modelle konnten verbesserte Techniken zur Verringerung des Kraftstoffverbrauchs und der Umweltbelastung vorweisen. Spektakuläre Neuheiten gab es jedoch auf diesem Gebiet nicht. Messe-Einschätzung 280000 Besucher aus 35 Ländern wurden insgesamt registriert - allein zur Zweigmesse AMITEC kamen über 50000 Fachbesucher. Die Zahl der ausländischen Besucher, vor allem aus Polen und Tschechien, erhöhte sich auf 24000. Messechef Wolfgang Marzin betonte, dass die diesjährige AMI „stärker als zuvor von den aktuellen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen gekennzeichnet“ war. Eine gelungene Automesse, die ihren Ruf als Käufer- und Kundenmesse bestätigt hat - so das Resümee von Volker Lange vom VDIK, dem Verband der internationalen Kraftfahrzeughersteller und ideeller Träger der Messe. Vorgestellte Pkw-Neuheiten Ford stellte neben seinen bewährten Modellen zwei Fahrzeuge vor, die als Welt- bzw. Deutschland-Premieren angekündigt wurden. Das ist der erdgasbetriebene Focus CNG, der eine Strecke von rund 1000 km schafft, ohne nachtanken zu müssen. Das zweite Modell ist der neue Mondeo, der besonders in der Version Turnier auch für Handwerker eine Alternative zu den Kleintransportern darbietet. Fiat will mit seinem neuen Linea (Bild ) den Wolfsburgern Kunden abjagen. Ab Mitte des Jahres soll der Wagen, der einen besonders großen Kofferraum besitzt, bei den Händlern stehen. Neu und ebenso auffallend der Bravo, der von seinem Vorgänger nur den Namen übernommen hat. Honda hat den Civic S (S steht für Sport ) so „aufgemotzt“, dass er besonders für junge Fahrer interessant wird. Seit dem 12. Mai wird der Benziner in Deutschland verkauft. Brilliance Jin Bei war neu in Leipzig. Der chinesische Hersteller präsentierte einen Wagen, der seine Ähnlichkeit mit Modellen eines süddeutschen Herstellers nicht verleugnen kann. Nur die Preise sollen weitaus niedriger liegen. VW will mit dem Passat Blue-Motion vor allem Käufer ansprechen, die Wert auf Sparsamkeit legen. Die vom Werk angegebenen 5,1 l Diesel, die der Wagen auf 100 km verbrauchen soll, sind dafür ein akzeptabler Anreiz. Außerdem macht das Fahrzeug etwas her, sodass man auch als Fiat Linea mit Europapremiere EP0707-552-562 21.06.2007 13:24 Uhr Seite 561 Elektropraktiker, Berlin 61 (2007) 7 562 BRANCHE AKTUELL Handwerker bei verwöhnten Kunden vorfahren kann. Nutzfahrzeuge etwas zurückhaltend Zu nennen sind insbesondere der Scudo von Fiat und der Expert von Peugeot - beide laufen im Werk in Sevel Nord, an dem Fiat und PSA Peugeot Ctroën zu jeweils 50 % beteiligt sind, vom gleichen Band. Scudo. Mit dem überarbeiteten Scudo - als Personen-Kombi oder als reiner Transporter bzw. Werkstattwagen - ist besonders der Kastenwagen hervorzuheben. Die großen seitlichen Schiebe-und Heckflügeltüren ermöglichen gemeinsam mit der niedrigen Ladekante (541 mm, bei Vollluftfederung mit Up/Down-Funktion 491 mm) ein einfaches Beladen. Das Ladevolumen beträgt fünf bis sieben Kubikmeter. Die seitliche Schiebetür lässt sich sehr leicht öffnen, verriegeln, entriegeln und schließen. Die Heckflügeltüren können über eine Taste am Türpaneel von 90 auf 180 Grad geöffnet werden. Acht Verzurrösen für die Ladegutsicherung sind vorhanden. Besonders pfiffig - ein Ablagefach unter dem Kabinendach. Eine Öffnung in der Trennwand zum Cockpit erleichtert das Durchladen besonders langer Gegenstände. Neben dem Scudo waren die Baureihen Doblo Cargo, Fiat Strada und Fiat Ducato vertreten. Nichts Neues. Expert. Der neue Kastenwagen ist ein Wagen für Profis (Bild ). Für Kunden, die im anspruchsvollen Markt der leichten Transporter und Werkstattwagen Wert auf neue Varianten und clevere Detaillösungen legen und obendrein nicht auf Komfort verzichten wollen, ist er eine originelle Mischung aus Kastenwagen und Van. Das neue Gefährt im Detail: Außendesign. Eine großzügig ausgeformte Frontpartie, der typische Kühlergrill mit dem Löwen, bildet das Gesicht des Wagens. Optimale Sicht bietet die großflächige Windschutzscheibe. Die seitliche Schiebetür rechts kann durch eine weitere Schiebetür links ergänzt werden. Die Gestaltung der Seitenflächen ermöglicht es, dort Werbung oder das Firmenlogo des Besitzers anzubringen. Das Heck ist mit einem dritten Stopplicht ausgestattet Ladung: Die lange und hohe Version bietet ein Nutzlastvolumen von sieben Kubikmetern mit der man 1200 kg Last transportieren kann. Die Ladehöhe beträgt 1,750 m bei der hohen Version (1,449 m bei der Basisversion). Zwischen den Radkästen (1,245 m) ist so viel Platz, um auch Euro-Paletten transportieren zu können. Staufächer ermöglichen zudem, dass auch Gegenstände bis zu einer Länge von 2,88 m verstaut werden können. Laderaum. Im hinteren Teil des Laderaumbodens sind acht beidseitig verteilte Verzurrösen angebracht. Die Seitenwände des Raums haben bis zur halben Höhe Schutzverkleidungen. Zum Schutz vor verrutschender Ladung ist der Fahrerbereich durch ein Gitter und einen Trennblechabsatz abgetrennt. Der Kastenwagen mit Trennwand hat in der Dachablage ein Mittelfach, eine pfiffige Lösung. Hier können leichte lange Gegenstände wie PVC- oder Kupferrohre und Kabelschächte wie sie vom Praktiker genutzt werden, verstaut werden. Der Laderaum hat einen zusätzlichen 12-Volt-Anschluss. Luftfederung. Mit der neuen Luftfederung an der Hinterachse lässt sich eine Gesamthöhe von 1,894 m erreichen. Somit können auch Tiefgaragen befahren werden. Sicherheit Je nach Version hat der Expert Kastenwagen bis zu vier Airbags - zwei Front- und zwei Seitenairbags - dazu ESP mit Überrollschutz und Antriebsschlupfregelung (ASR), ABS mit Notbremsassistent (Vgl. auch Beitrag: „Vom Lieferwagen zum vollwertigen Transporter“, im ep Heft 2-2007, S. 104-106). Umweltschutz Auch auf der AMI waren die Diskussionen zu neuen Fahrzeugen und Techniken für eine spürbare Verringerung der Umweltbelastung, besonders einer wirkungsvollen Reduzierung der CO2-Emissionen, allgegenwärtig. Einige Fahrzeughersteller zeigten zwar mit ihren Modellen, dass sie an kraftstoffsparenden Fahrzeugen und an einer Verringerung des CO2-Ausstoßes arbeiten. Start-Stopp-Automatik, synthetische Kraftstoffbeimischungen oder Biokraftstoffe, Erdgas- und Flüssiggas-Varianten, Hybridantriebe, Energierückgewinnung, Leichtlaufreifen und -öle sowie Aerodynamikverbesserungen sind nur einige Beispiele dafür. Clemens Klinke, Vorsitzender der DEKRA, gab jedoch zu bedenken, „dass neue Sicherheitskomponenten und auch Komforteinbauten das Fahrzeuggewicht erhöhen und so die erzielten Einsparerfolge beim Kraftstoffverbrauch und die daran gekoppelten CO2-Emissionen kompensiert werden“. Diese Maßnahmen würden sich kurzfristig nur geringfügig auf den Klimahaushalt auswirken, da davon nur die Neuzulassungen betroffen sind - im vorigen Jahr 3,46 Mio. Fahrzeuge. Somit ist noch lange nicht der Durchbruch erreicht, um Umwelt und schließlich auch den Geldbeutel der Fahrzeugnutzer nennenswert zu entlasten. C.Tenner Einige Schlagzeilen der AMI Ohne Saugnapf funktioniert das Navigationsgerät GP Star von BI-Automotive: Es wird in das Armaturenbrett integriert. Der Vorteil - freie Sicht und geringeres Diebstahlrisiko. Zudem wird das Gerät bei einem Unfall nicht zum gefährlichen Geschoss. Der Einbau dauert in einer Werkstatt knapp 30 min. Reiselimousine und Transporter - das ist der VW Passat. Selbst mit fünf Personen an Bord nimmt der Laderaum beachtliche 690 l Gepäck auf. Sobald die Rücksitzbank umgeklappt ist und die volle Innenhöhe von 84 cm ausgenutzt wird, entsteht ein Laderaumvolumen von 1550 Liter. Ab sofort gibt es auch für den Ford Transit (5. Generation) und damit für alle Dieselmodelle nachrüstbare Dieselpartikelfilter, die kein Additiv benötigen und auch ohne Eingriffe in die Motorsteuerung auskommen. Die Preise für diese Filter hängen vom Fahrzeugmodell ab. Der Staat fördert die Nachrüstung mit einem einmaligen Steuerbonus von 330 Euro. Alle Ford Transit-Modelle haben das beladungsabhängige elektronische Stabilitäts-Programm ESP von Bosch serienmäßig an Bord. Für die Fahrgestelle und für die Versionen mit Zwillingsbereifung wird das ESP ab 1. Oktober verfügbar sein, so Isfried Hennen von Ford. Für Dieselfahrer ohne Rußpartikelfilter wird es teuer: Mit 1,20 Euro pro 100 cm3 werden sie zur Kasse gebeten, wenn sie ihr Fahrzeug nicht umrüsten. Der Abgasspezialist Bosal präsentierte auf der AMITEC einen Nachrüstfilter für 390 Euro brutto: Das bisher günstigste Angebot auf dem Markt. Der Esslinger Abgastechnik-Zulieferer Eberspächer hat seine neuen Rußfilter vorgestellt, die nach eigenen Angaben deutlich wirksamer sind als der vom Gesetzgeber geforderte Abscheidegrad von 30 %. Die Kosten für die Nachrüstung liegen inklusive Einbau bei 600 bis 700 Euro. Peugeot Partner Sondermodell „Werkstatt“ Werkfotos EP0707-552-562 21.06.2007 13:24 Uhr Seite 562

Autor
  • C. Tenner
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