Normen und Vorschriften
|
Gebäudesystemtechnik
|
Veranstaltung
|
Elektrotechnik
Elektrotechnik 2003 in Dortmund
ep12/2003, 4 Seiten
Große Zufriedenheit trotz geringerer Besucherzahl „Der Negativ-Trend der Elektro-Regionalfachmessen wurde in Dortmund gestoppt“, freute sich Walter Mennekes, Vorsitzer im Fachverband Installationsgeräte und -systeme des ZVEI. Hohe Kompetenz und eine realistische Einschätzung der derzeitigen wirtschaftlichen Lage seien kennzeichnend für die zahlreichen Fachbesucher auf dem Stand seines Unternehmens gewesen. Ähnlich sehen es auch andere der 429 Aussteller. Zwar ist die Gesamtbesucherzahl der Elektrotechnik mit 30133 im Vergleich zu 2001 um knapp 12 % gesunken, doch die reine Besucherzahl ist oft nicht die entscheidende Kennzahl einer Fachmesse. Hans-Georg Krabbe, Geschäftsführer von Busch-Jaeger, lobte vielmehr die hohe Qualität der Fachbesucher. Sein Unternehmen habe viele wichtige Zielgruppen erreicht, zum Beispiel Planer und Architekten. Innovative Produkte und Dienstleistungen wie Gebäudetechnik, Elektronik oder Gewerke übergreifende Lösungspakete allgemein seien sehr stark nachgefragt worden. Für sein Unternehmen seien die Erwartungen an die Messebeteiligung deutlich übertroffen worden. „Von der Elektrotechnik 2003 gehen positive Signale für die Konjunktur in der gesamten Region aus“, so Krabbe. „Messen wie diese helfen, wieder mehr Leben in unsere Branche zu bringen“, ergänzt Kai-Uwe Pirweck, Geschäftsführer bei Zumtobel Staff. Für neun von zehn Ausstellern haben sich die Erwartungen an die Fachmesse ganz oder teilweise erfüllt oder wurden sogar übertroffen. Das ergab die Befragung durch ein unabhängiges Marktforschungsinstitut. 93 % der Aussteller hat es auf der Elektrotechnik insgesamt gefallen, 2,8 % hingegen vergaben für ihren geschäftlichen Erfolg auf der Fachmesse die Schulnote „mangelhaft“. Die Aussicht auf ein erfolgreiches Nachmessegeschäft wurde von den Ausstellern mit einer Durchschnittsnote von 2,8 bewertet und damit besser als vor zwei Jahren. 87,1 % gaben an, auch auf der Elektrotechnik 2005 ausstellen zu wollen, 1,5 % schlossen eine erneute Teilnahme aus. Von den Besuchern wollen 86,7 % bestimmt oder sehr wahrscheinlich zur nächsten Dortmunder Regionalfachschau in zwei Jahren kommen. 88,6 % sagten, der Messebesuch habe sich für sie gelohnt. Die gefragtesten Produktbereiche waren nach den Ergebnissen der Besucherbefragung Elektroinstallationstechnik, Mess- und Regeltechnik, Beleuchtungstechnik sowie Automatisierungstechnik. Erstmals boten die Westfalenhallen und der NRW-Fachverband den Elektrohandwerksbetrieben die Möglichkeit, besonders gute Endkunden nach Dortmund einzuladen. Zu diesem Zweck wurden im Vorfeld der Messe insgesamt 35000 Eintrittsgutscheine verschickt. Vor dem Hintergrund der gesunkenen Besucherzahl mag der Erfolg dieser Aktion fraglich erscheinen, aber vielleicht kann sich diese gezielte Endkundenansprache erst schrittweise etablieren. Lothar Hellmann, der Vorsitzende des Fachverbandes Elektro- und Informationstechnische Handwerke NRW kommentiert: „Der Anfang mit dem neuen Konzept ist gemacht. 2005 werden wir in diese Richtung weiter arbeiten.“ Branche hat bessere Perspektiven als andere Eröffnet wurde die Fachmesse traditionell mit einem Empfang im Dortmunder Rathaus (Bild ). Als Festredner machte Prof. Dr. Eberhard Hamer, Leiter des Mittelstandsinstitutes Niedersachsen in Hannover, den Anwesenden Mut, sich gegen die Wirtschaftskrise zu stemmen: „Die Elektrifizierung unserer Gesellschaft wird weiter zunehmen. Ihre Branche hat deshalb bessere Perspektiven als andere.“ Seine Tipps: Rechtzeitige Krisenplanung, das Verhältnis von Eigenkapital zu Fremdkapital verbessern und die Liquidität sicherstellen. Derart vorbereitet hätten inhabergeführte Elektrobetriebe sogar bessere Chancen, in der Krise zu bestehen, als Kapitalgesellschaften. Lothar Hellmann wandte sich in seiner Rede vehement gegen die Pläne zur Änderung der Handwerksordnung, gegen die Schwarzarbeit und gegen den Billig-Vertrieb von Markenprodukten in Baumärkten. Das Zauberwort für die Zukunft der Branche sei aktives Marketing: Auf den Elektropraktiker, Berlin 57 (2003) 12 908 BRANCHE AKTUELL Fachmesse Elektrotechnik in Dortmund Positive Signale für die Konjunktur in der Region Zufriedene Gesichter auf der Dortmunder Elektrotechnik: Zwar musste die Regionalmesse erneut sinkende Besucherzahlen verzeichnen, doch viele Aussteller lobten die hohe Kompetenz des Fachpublikums. Und obwohl die Entwicklungszyklen vieler Hersteller klar auf die Light+Building im nächsten Jahr ausgerichtet sind, gab es in den Westfalenhallen zahlreiche interessante Neuheiten zu sehen. Im Fokus dieses Berichts stehen Innovationen in der Gebäudeautomation. Bei der Eröffnungsfeier im Dortmunder Rathaus machte Prof. Dr. Eberhard Hamer den Anwesenden Mut, sich gegen die Wirtschaftskrise zu stemmen. Ehrung der „Jugend und E-Check“-Teilnehmer. Drei engagierte Teams von jungen Leuten zeigten auf der Sonderschau pfiffige Problemlösungen. Im „Trainingszentrum Werk-Stadt“ stellte der Nachwuchs sein handwerkliches Geschick unter Beweis. Vor Ort überzeugten sich auch Walter Mennekes, Vorsitzer im ZVEI-Fachverband Installationsgeräte und -systeme, und LIV-Vorsitzender Lothar Hellmann vom Können der Lehrlinge. Kunden zugehen, Bedarf entdecken und wecken, das müssten die Beschäftigten in den Betrieben „mit der Muttermilch aufsaugen“. Nicht umsonst hätten viele Inhalte der neuen Ausbildungsberufe nicht mehr nur mit handwerklicher Arbeit, sondern auch mit Marketing, Projektdokumentation oder Angebotsabgabe zu tun. Rahmenprogramm und Sonderschauen Zahlreiche Sonderschauen und Rahmenveranstaltungen reicherten das Messegeschehen auch in diesem Jahr an, darunter das Forum des ep mit interessanten Vorträgen zu Themen wie Überspannungsschutz, Netzwerktechnik, Gebäudeautomation, Kundenberatung, praktische Installationstechnik, Brandschutz und Software. Der Themenstand „Jugend und E-Check“ bot vor allem den jungen Besuchern Gelegenheit, Innovationen in Diskussion, Funktion und anhand von Beispielen intensiv kennen zu lernen. Drei Teams von Jugendlichen zeigten mit Unterstützung des Großhandels, der Industrie und des Fachverbandes interessante Lösungen auf den Gebieten „Messen, Prüfen, Protokollieren“, „Wachstumsmarkt Haustechnik (Wärmepumpen, Solaranlagen, Wohnungslüftung)“ und „Hochwertige Technik - einfach nachrüsten“. In einer Feierstunde würdigte der ehemalige VDE-Vorsitzende Prof. Dr. Rolf Windmöller als Laudator das vorbildliche Engagement der Teilnehmer (Bild Sehr beliebt war auch diesmal das „Trainingszentrum Werk-Stadt“, in dem der Nachwuchs sein handwerkliches Geschick unter Beweis stellen und technische Neuheiten selbst ausprobieren konnte (Bild ). Neues und Nützliches aus der Gebäudeautomation EIB-Raumcontroller. Oft werden für eine EIB-Installation drei verschiedene Geräte je Raum benötigt - ein Tastsensor zur Steuerung von Licht und Jalousie, ein Stetigregler zur Kontrolle des Raumklimas und ein Display zum Ablesen bestimmter Werte. Die EIB-Raumcontroller von Jung vereinen alle drei Funktionen in einem System (Bild ). Neben Temperatur, Uhrzeit, Wochentag und Datum werden hier die verschiedenen Schaltzustände in klaren Symbolen angezeigt. LED sorgen für eine direkte Statusmeldung. Durch den Einsatz entsprechender Mehrfachrahmen kann der Raumcontroller bei Bedarf mit weiteren Geräten kombiniert werden. UP-EIB-Tasterankopplung. Mit diesem Interface von Busch-Jaeger (Bild ) werden konventionelle Schalter und Taster EIB-fähig. Die Ankopplung erfolgt über vier Kon-BRANCHE AKTUELL EIB-Jalousieaktoren Foto: ABB UP-EIB-Tasterankopplung Foto: Busch-Jaeger EIB-Raumcontroller Foto: Jung BRANCHE AKTUELL taktstifte mit den jeweiligen Anschlussklemmen. Als Spannungsversorgung der Ankopplung und der Schalter/Taster dient die Busspannung. Über die ETS lassen sich die Komponenten wie gewohnt auswählen und die Funktionen zuweisen. EIB-Präsensmelder. Der Melder compact office EIB von HTS kombiniert die Präsenzerfassung mit einer Konstantlichtregelung. Dabei können mit einem Gerät bis zu zwei Lichtgruppen geregelt und tageslichtabhängig geschaltet werden. Ein zusätzlicher „Präsenz“-Ausgang lässt sich vorzugweise zur Steuerung von HLK-Anwendungen verwenden. Das Gerät kann auch zur Raumüberwachung und Szenensteuerung eingesetzt werden. Per Fernbedienung ist es möglich, individuell zu dimmen und verschiedene Lichtszenen aufzurufen. EIB-Jalousieaktoren. Die i-bus-EIB/KNX-Jalousieaktoren von ABB Stotz-Kontakt (Bild ) steuern die Beschattung und Belüftung in Büro-, Wohn- und Veranstaltungsräumen. Die Aktoren bieten eine umfangreiche Funktionalität, wie das Fahren in Position mit voreingestellten, veränderbaren Szenen, Sicherheitsalarme für Wind, Regen, Frost, Sperren und Zwangsführung sowie Sonnenschutz- und eine Heizen/Kühlen-Automatik. Zur Verfügung steht ein komplettes Sortiment für AC-230-V-oder DC-24-V-Antriebe in 2-fach-, 4-fach- und 8-fach-Ausführung. Die Aktoren mit manueller Bedienung können über Taster vor Ort bedient werden. Die Bedienung ist auch möglich, wenn keine EIB -Spannung, sondern nur die Hilfsspannung, bzw. keine Hilfsspannung, sondern nur die EIB-Spannung zur Verfügung steht. Zusätzlich werden über LED die jeweiligen Endpositionen sowie aktuelle Fahraktionen angezeigt. Regler für Solarsysteme. Der Regler SHR 521 20 von Eberle wurde vor allem für die Steuerung thermischer Solarsysteme entwickelt und kann für die Warmwasserzubereitung, Schwimmbaderwärmung und in der Heizungstechnik eingesetzt werden. Ein multifunktionales Display ermöglicht das gleichzeitige Ablesen von zwei Temperaturen, einfache Piktogramme informieren den Benutzer über Funktion und Betriebszustand des Gerätes und des angeschlossenen Systems. Der Regler verfügt über drei Fühlereingänge für Pt1000-Sensoren, Speichertemperaturbegrenzung und einen Handbetriebsmodus. Fernwirksystem. Mit den IC1-Modulen von Elso (Bild ) lassen sich Elektroanlagen über das Internet fernsteuern und kontrollieren. Einzige Voraussetzung dafür ist die Nutzung eines Standard-Browsers auf einem Internet-fähigen Gerät. Das können zum Beispiel ein PC, ein WAP-fähiges Mobilfunkgerät oder ein PDA sein. Um einen weltweiten Zugriff auf die Gebäudefunktionen zu ermöglichen, wurde ein Internetportal (Domoport) eingerichtet. Die Module enthalten jeweils einen Webserver und ein entsprechendes Modem (analog, ISDN, GSM oder LAN) für den Internetzugang. Für die Installation ist keine zusätzliche Software erforderlich. Die Einsatzbereiche erstrecken sich von der Fernbedienung, -abfrage und -überwachung bis hin zur Videoübertragung mit Live-Bildern und Bildspeicherung. Fassadensteuerung. In Dortmund erstmals zu sehen war auch das busgesteuerte Antriebs- und Steuerungssystem animeo von Somfy (Bild ). Mit ihm lassen sich innen und außen liegende Sonnenschutz-und Fensteranlagen bewegen. Möglich ist sowohl eine zentrale als auch eine bereichsspezifische Steuerung. Die Konfiguration des Systems, das aus Controllern, Sensoren und Motoren besteht, erfolgt per PC. Er kann während des Betriebs auch die Visualisierung, das Datenlogging sowie das Versenden von Störmeldungen übernehmen. Komponenten für die Fassadensteuerung Foto: Somfy Internet-Module Foto: Lexel
Ähnliche Themen
Downloads
Laden Sie diesen Artikel herunterTop Fachartikel
In den letzten 7 Tagen:
Sie haben eine Fachfrage?