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Cebit 2000 - Viele Neuigkeiten, aber keine Sensationen

ep4/2000, 3 Seiten

Wie immer war die CeBIT eine Messe der Superlative und konnte wie jedes Jahr mit neuen Rekorden aufwarten. Mehr Aussteller (7.802), mehr Ausstellungsfläche (415.000 m2) und mehr Besucher (750.000). Damit baut die CeBIT ihre Position als Weltleitmesse weiter aus. So kamen in diesem Jahr rund 3000 Aussteller aus dem Ausland.


Top-Thema Internet Alles überragendes Thema auf der CeBIT 2000 war das Internet mit all seinen derzeitigen und zukünftigen Anwendungen. E-Business und Mobile Communication sind dabei die Stichworte. Welchen Stellenwert das Internet erlangt hat, zeigen auch 14 Mill. Zugriffe auf die Messe-Homepage www.cebit.de. Rund 57 Prozent aller Fachbesucher nutzten diese Seiten zur Messevorbereitung. Telekommunikation und Mobilkommunikation, ob geschäftlich oder privat genutzt, wachsen immer stärker mit dem Internet zusammen. Application Service Provider (ASP - Anwendungsdienstleister) übernehmen die Betreuung der technischen Infrastruktur (TI) in Unternehmen. Software wird nicht mehr verkauft, sondern bei Bedarf vom Server des ASP heruntergeladen und nur für die Nutzungsdauer bezahlt. Die großen Software-Anbieter und TI-Dienstleister ermöglichen es, mit neuen Internet-Portalen die Software-Beschaffung vollständig über das Internet abzuwickeln. Windows 2000 In Sachen Betriebsysteme stand die CeBIT 2000 unter dem Zeichen von Windows 2000 (Bild ), obwohl Linux weiter an Boden gewinnt. Windows 2000 kam zwar erst zur Messe in den Handel, trotzdem zeigte bereits eine breite Hersteller-Riege Produkte auf der Basis der neuen Betriebssystem-Plattform. So stellten über 1.000 Software-Häuser Windows-2000-Lösungen vor, darunter mehr als 50 auf dem Microsoft Partnerstand. Innerhalb des nächsten halben Jahres sollen in Deutschland mehr als 2500 Applikationen für Windows 2000 verfügbar sein. Das Betriebssystem soll vor allen Dingen zuverlässig und sicher sein. Konvergenz der Technologien überall sichtbar Ein typisches Konvergenzprodukt kommt vom Berliner Hersteller DeTeWe. Instant Office (Bild ) kombiniert die traditionelle TK-Anlage mit leistungsfähiger Datenkommunikation und wurde für mittelständische Firmen entwickelt. In einem kompakten Kommunikationscomputer sind Nebenstellenanlage, Netzwerkzugriff (LAN-Hub) und ein integrierter Multiprotokoll-Router mit Anwendungen wie CTI (Computer Telefon Integration), Fernverwaltung und schnellem Internetzugriff kombiniert. Für Technologien wie „Voice over IP“ (Internettelefonie) ist Instant Office vorbereitet. Standard-Ethernet-Switches sind für die Integration der Netzwerkkomponenten verfügbar. Instant Office ist für 12 bis 84 Benutzer ausgelegt. Als revolutionäre Synthese aus intelligentem drahtlosen Zugang zum lokalen Computernetz (LAN), ISDN-Router und schnurloser Telekommunikationsanlage beschreibt die Ulmer ARtem Gmb H das jüngste Mitglied ihrer Onair-Produktfamilie. Com Point (Bild ) bündelt erstmals Spitzentechnologien der Wireless Communication und ausgereifte Voiceover-IP-Methoden in einem einzigen Gerät. Künftig soll Com Point als zentrale Stelle im Unternehmen, die bislang redundant nebeneinander existierenden Kommunikationssysteme drahtlos integrieren. Für sämtliche Kommunikationsdienste, wie Telefon, Fax, E-Mail oder Internet, bietet Com-Point die gemeinsame drahtlose Plattform. Arbeitsplätze sind ohne Installationsaufwand schnell und einfach zu verlegen. Ein integrierter WAN-Router (Wide Area Network) bindet die lokalen Strukturen an das öffentliche Telekommunikationsnetz. Die derzeit verfügbaren Ausführungen Com Point, Com Point ISDN und Com Point VOX mit jeweils 10 Teilnehmern pro Funkzelle wer-Elektropraktiker, Berlin 54 (2000) 4 298 Branche aktuell CeBIT 2000 Viele Neuigkeiten, aber keine Sensationen Wie immer war die CeBIT eine Messe der Superlative und konnte wie jedes Jahr mit neuen Rekorden aufwarten. Mehr Aussteller (7.802), mehr Ausstellungsfläche (415.000 m2) und mehr Besucher (750.000). Damit baut die CeBIT ihre Position als Weltleitmesse weiter aus. So kamen in diesem Jahr rund 3000 Aussteller aus dem Ausland. Desktop des neuen Windows 2000 Instant Office (Foto: DeTeWe) Com Point (Foto: ARtem) WAP-Handy S35i (Foto: Siemens) IC35 - „The Unifier“ (Foto: Siemens) den demnächst komplettiert durch Com Point Pro mit der Anschlussmöglichkeit von bis zu 2048 Teilnehmern. Com Point beherrscht praktisch alle gängigen Standards und Protokolle, z. B. IEEE 802.11, 10Base Radio und Bluetooth. Mobil ins WAP-Net Unter dem Schlagwort „Mobile Commerce“ (kurz „M-Commerce“) sind alle Anwendungen zusammengefasst, bei denen die Handy-Funktionen über das Telefonieren hinausgehen. Dazu gehören z. B. Internet-Zugang oder Handy-Banking. Das neue Zauberwort der Mobilfunkbranche heißt WAP (Wireless Application Protocol). Glaubt man Herstellern wie Alcatel, Ericsson, Motorola, Nokia oder Siemens und den Mobilfunknetzbetreibern, stehen mit WAP künftig Superanwendungen zur Verfügung. „Mit dem Handy im Internet surfen“ oder „Mobilfunk und Internet wachsen zusammen“, lauten die Werbebotschaften. Bis zum Jahr 2001 sollen etwa 50 Millionen WAP-fähige Handys auf dem Markt sein. Ein gewaltiger Sprung, wenn man bedenkt, dass 1999 nur ein WAP-Handy zu haben war - Nokia 7110. Fürs neue Jahr haben mehrere Hersteller Handys mit Micro-Browser angekündigt. So will Motorola in Kürze das WAP-fähige Tri-Band-Handy Timeport P7389 (für GSM-900/D-, GSM-1800/E-und amerikanische GSM-1900-Netze) auf den deutschen Markt bringen. Der Preis ohne Karte liegt bei 999 DM. Das Handy S35i von Siemens (Bild ) enthält zahlreiche Leistungsmerkmale für Geschäftskunden, u. a. einen WAP 1.1 Browser und ein integriertes Modem. Die Infrarot-Schnittstelle (IrDA) sorgt für die Verbindung zu PC, Notebook oder Personal Digital Assistants (PDA), z. B. dem neuen IC35 von Siemens. Das S35i erleichtert die Verarbeitung von Textnachrichten durch intelligente Texteingabe. Auf einmaliges Betätigen der gewünschten Buchstabentaste erkennt die Software die Wörter, die eingegeben werden könnten, so dass die umständliche Eingabe von Wörtern auf dem Tastaturblock vermieden wird. Mit 99 Gramm ist es eines der leichtesten und mit der gehäuseintegrierten Antenne eines der kleinsten Mobiltelefone seiner Klasse. Bei einer Sprechzeit bis 360 min und einer maximalen Standby-Zeit von über neun Tagen kann man auf Reisen gehen und das Ladegerät vergessen. Außerdem erlaubt S35i die Wahl per Spracheingabe. Das jüngste mobile Datenprodukt von Siemens: „IC35 - The Unifier“ mit eingebautem WAP-Browser, Bürofunktionen, wie Organizer und Adressbuch, sowie einem Tastaturblock kostet 260 Euro (Bild ). In Verbindung mit einem Handy mit Datenschnittstelle kann der IC35 sowohl für E-Mail als auch SMS-Anwendungen (Short Messaging-Services - Kurzmitteilungsdienst) genutzt werden. Die Verbindung zum Handy erfolgt über Infrarot-Schnittstelle oder Kabel. Der IC35 ist momentan der kleinste, mobile Begleiter mit Tastatur und großem Bildschirm. Handy und Internet Mit dem Handy im Internet surfen wie mit dem PC? Weit gefehlt. WAP wurde speziell für die mobile Kommunikation entwickelt. Die im Internet üblichen HTML-Seiten (Hypertext Markup Language) müssen konvertiert werden oder werden gleich in der WML (Wireless Markup Language) - der WAP-Programmiersprache - programmiert. Eine WML-Seite sieht völlig anders aus als eine Seite im World Wide Web. WAP verzichtet auf hochauflösende, grafisch aufwendige Seiten. Im Display werden bevorzugt Text und Links gezeigt. Deswegen eignet sich WAP eher für spezielle Informationsangebote. Der Kreativität der Entwickler sind aber kaum Grenzen gesetzt. Wetter-, Kino-, und TV-Infos und Wirtschaftsdienste sind bereits im Angebot. Fest und mobil Ein Konvergenzprodukt ist auch das Super-Schnurlos-Telefon C540. Das etwa 170 Gramm leichte Dual-Mode-Gerät für das Verbundangebot T-ISDN mobil arbeitet zu Hause als schnurloses Dect-ISDN-Telefon und unterwegs als Mobiltelefon im D1-Netz der Telekom (Bild ). Damit integriert die Deutsche Telekom als erster Anbieter Fest- und Mobilfunknetz. Der Teilnehmer ist unabhängig vom Standort immer unter seiner Festnetznummer erreichbar. Das Handy verfügt über Freisprechmodus, Vibrationsalarm einer Sprechzeit von sieben Stunden (Dect) und einer Bereitschaftszeit von 70 Stunden. Elektropraktiker, Berlin 54 (2000) 4 299 Branche aktuell Schnell und komfortabel ADSL und ISDN bedient die ADSL/ISDN-PC-Karte (PCI) der Fa. AVM (Bild ). Damit profitieren Anwender nicht nur von der hohen Geschwindigkeit der „Asymmetric Digital Subscriber Line“ (ADSL), sondern auch von den ISDN-Telekommunikationsdiensten. Die Anwendungen reichen vom breitbandigen Internet-Zugriff über ISDN-Telefax, Telefonie und Video-Conferencing bis zum ISDN-Remote-Access-Service für entfernte Einzelplatz-PCs im Home-Office. Vom Netz zum Teilnehmer ist der Datentransfer bis 8 MBit/s möglich, in umgekehrter Richtung bis 768 kBit/s. Wie geht's weiter Die CeBIT ist auch die Zeit der Prototypen. Ericsson zeigte neben zahlreichen Handys erstmals seinen „Communicator“ als voll funktionsfähigen Prototyp (Bild ). Das Handflächen große Gerät vereint die neuesten Mobilfunktechniken: mobiles Telefonieren und Messaging, Satelliten-Ortung über GPS, mobiles Internet-Surfen in WWW und WAP sowie zahlreiche Organizerfunktionen. Davon ausgehend soll ein kommerzielles Produkt entwickelt werden, das allen Kommunikationsanforderungen genügt, also die „eierlegende Wollmilchsau“. Der Communicator soll nicht nur in den GSM-900/1800/1900-MHz-Netzen funken können, sondern auch per Bluetooth schnurlos Verbindung mit Zubehör und anderen Geräten aufnehmen können, z. B. dem Bluetooth Headset (Bild ). Bluetooth - das Ende des Kabelsalats Bluetooth entwickelt sich immer mehr zum neuen Standard für die drahtlose Kommunikation zwischen elektronischen Geräten. Diese Technologie arbeitet im weltweit genehmigungsfreien 2,4-GHz-Bereich (ISM-Band) und ermöglicht dadurch den globalen Einsatz. Mit Geschwindigkeiten bis 721 kBit/s werden die Daten selbst durch Wände übertragen. Die Reichweite der Funkverbindung beträgt 10 m. Vorteilhaft sind der geringe Stromverbrauch sowie die kompakten Sende- und Empfangseinheiten. Sie lassen sich in 15 x 30 x 2 mm große Module integrieren und passen in jedes elektronische Gerät, sei es ein PC, ein Peripheriegerät, ein Handy oder ein Persönlicher Digitaler Assistent (PDA). Die Bluetooth-Chips sind kostengünstig zu produzieren und damit für Anwendungen im Massenmarkt einsetzbar. Eine Reihe internationaler Unternehmen der Telekommunikations-und Informationstechnologiebranche arbeiten gemeinsam an der Entwicklung und Standardisierung von Bluetooth. USB setzt sich durch Die allgemeine Akzeptanz des USB-Standards (Universal Serial Bus) wächst. Die bereits 1995 eingeführte Technologie ermöglicht die Bereitstellung eines externen Ports am PC, an den verschiedene Geräte angeschlossen werden können. USB wird damit in naher Zukunft andere PC-Schnittstellen als Plug-in-Schnittstelle verdrängen. Einen Beitrag zu dieser aktuellen Technik können Sie in einem der nächsten Hefte lesen. Der Mobile ISDN-Controller M3 USB zeigt erstmals die Verbindung von ISDN-Controller und GSM-Transceiver in einem Gerät (Bild ). Auf einfache Weise bietet das kleine Gerät in Verbindung mit Notebook oder PC Internetzugang, Remote Access, Faxversand und Datenübertragung - wahlweise über ISDN oder GSM (Mobilfunk). Im Mobilfunknetz ist M3 ein eigenständiger Sender und Empfänger und ermöglicht eine schnellere und zuverlässigere PC-Kommunikation als ein Mobiltelefon. Das Gerät wird über USB an Desktop oder Notebook angeschlossen. Mit Farbe drucken wird preiswerter Digitale Farbdrucksysteme werden preiswerter und schneller. Sie ermöglichen eine „Just-in-Time-Dokumentation“ sowie die Produktion von Büchern „on demand“. Aber auch Farbdrucker/ -kopierer für das klassische Büro überzeugen durch Druckqualität und erschwingliche Preise. Die Drucker-Kopierer-Kombination mit Netzanbindung Docu Color 4 CP von Xerox wurde für Grafik-Anwendungen sowie für Büros mit einem Druckvolumen von 3.000 bis 5.000 Seiten pro Monat konzipiert (Bild ). Docu Color 4 CP produziert vier Farbseiten/min bzw. 16 Seiten schwarz-weiß. Das System stellt bedienungsfreundliche Funktionen bereit, die ein schnelles Drucken beziehungsweise Kopieren ermöglichen. Die eingesetzte Technologie garantiert bei einer Auflösung von 600 x 600 dpi durch den geradlinigen Papiertransport höchste Wiedergabequalität und ermöglicht zugleich auch die Nutzung größerer Papiergewichte. Durch Verwendung eines Toners mit sehr geringem Partikeldurchmesser (6 µm) werden Bilder mit 16,7 Millionen Farben (Cantone-Format) und ausgezeichneter Farbtiefe erzeugt. I. Paszkowsky Elektropraktiker, Berlin 54 (2000) 4 300 Branche aktuell T-ISDN mobil (Foto: Deutsche Telekom) Docu Color 4 CP (Foto: Xerox) ISDN-Controller M3 USB (Foto: AVM) Communicator (Foto: Ericsson) Bluetooth Headset (Foto: Ericsson) ADSL/ISDN-PCI-Controller (Foto: AVM)

Autor
  • I. Paszkowsky
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