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(Bild: Jörg Lantelm/stock.adobe.com)
Photovoltaik | Regenerative/Alternative Energien

Erneuerbare Energien

Wohin damit – Ausgediente Solarmodule

17.05.2018

Solarenergie gilt als klimaschonend und umweltfreundlich. Hat das Solarmodul jedoch ausgedient, verwandeln sich die guten Eigenschaften oft in gravierende Risiken für die Umwelt.

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Ein Photovoltaikmodul hält nicht ewig. Nach einer Lebensdauer von rund 25 Jahren ist Schluss. Eine Studie (in Auftrag gegeben vom Bundeswirtschaftsministerium) des Stuttgarter Instituts für Photovoltaik (ipv) und des Instituts für Siedlungswasserbau, Wassergüte und Abfallwirtschaft (Iswa) kam zu dem Ergebnis, dass Schadstoffe wie Blei oder Cadmium von ausgedienten Solarmodulen wasserlöslich sind und so zum Beispiel durch Regenwasser herausgewaschen werden können. Untersucht hatte man die Schadstoffe der vier wichtigsten Photovoltaiktechnologien.

Hohe Risiken bei nicht fachgerechter Entsorgung

Dieser Fakt sollte beim Recycling unbedingt bedacht werden. Würden Module oder Teile davon über normale Abfalltonnen, Glascontainer oder auf anderen Wegen z. B. kleingemahlen in Erddeponien oder im Unterbau von Straßen verwendet werden, würden die Schadstoffe durch Wasser ausgelöst.

Die Forscher betonen darüber hinaus die Wichtigkeit der lückenlosen Rückholung alter Solarmodule. Auch der Einsatz schadstoffbelasteter Module in Entwicklungsländern wird kritisiert, denn dort sind keine geordneten Abfallentsorgungssysteme vorhanden.

Die Verwendung giftiger Schwermetalle, wie bleihaltigem Lötzinn, wurde 2006 in der RoHS-Richtlinie von der Europäischen Union für die Elektroindustrie untersagt. Solarlobbyisten intervenierten und sind seitdem (immer zusammenschreiben, geht es um einen Zeitpunkt) von dieser Vorschrift befreit. In der Studie wurde außerdem deutlich, dass die Solarindustrie bleihaltiges Lötzinn heute bereits „mit geringem Mehraufwand“ durch bleifreie Verbindungen ersetzen könnte.


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Autor
Name: Ulrike Takácsy