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Bild: parallelum GmbH
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Vermessungspläne

Viel mehr als nur rohe Daten

22.08.2024

Lars Beckmann, Geschäftsführer der parallelum GmbH, erläutert die Herausforderungen, denen sich Projektplaner bei der Erstellung von Vermessungsplänen für Bestandsgebäude gegenübersehen, und gibt Tipps, wie man Fallstricke dabei erfolgreich vermeiden kann.

Besonders bei Bestandsgebäuden fehlen oft Baupläne, oder der tatsächliche Zustand weicht erheblich vom ursprünglichen Baugesuch ab. „Mit der Zeit kann an einem Gebäude viel verändert worden sein und nur selten wird daran gedacht, die Pläne zu aktualisieren“, berichtet Beckmann. „Noch komplizierter wird es, wenn es mehrere Eigentümerwechsel gab oder eben keine Pläne mehr existieren.“ Veraltete und unvollständige Baupläne führen jedoch zu falschen Entwürfen, die Fehler in der Ausführung zur Folge haben. Dies wirkt sich am Ende auf die Qualität des Gesamtergebnisses aus.

Ungenaue und fehlende Daten korrigieren und ergänzen

Aktuelle und korrekte Vermessungspläne hingegen sind die Grundlage für eine effiziente Zeit-, Budget- und Materialkalkulation und auch Fördermittelgeber bewerten auf dieser Basis die Machbarkeit eines Bauprojekts, bevor sie finanzielle Unterstützung gewähren. „Darum ist es notwendig, im Vorfeld alle Informationen über tragende Wände, Raumaufteilungen, die Baustruktur sowie -substanz zu sammeln und nicht auf eine Neuvermessung zu verzichten“, mahnt Beckmann. „Andernfalls sind Baumängel, Sicherheitsrisiken in der Statik sowie Zeitverzögerungen im Projekt vorprogrammiert.“

Die herkömmliche Erstellung oder Überprüfung von Plänen kann je nach Gebäude sehr zeitaufwendig und ressourcenintensiv sein. Noch immer setzen Projektplaner häufig manuelle Vermessungsinstrumente wie Zollstock oder Maßband ein, um Flächenmaße, Höhenunterschiede und Raumstrukturen des Gebäudes zu erfassen. Besonders bei verwinkelten Gebäuden mit schiefen Böden oder schwer zugänglichen Bereichen wie Balkenlagen und Dächern stoßen diese Methoden an ihre Grenzen und bergen das Risiko fehlerhafter Aufzeichnungen.

„Viel schneller und gleichzeitig genauer ist der Einsatz von digitaler Vermessungstechnik“, berichtet Beckmann. „Hochmoderne Laserscanner und Drohnen nehmen binnen Minuten einzelne Räume und innerhalb weniger Stunden bis Tage alle Flächenmaße, Unebenheiten und Höhenunterschiede von Wand, Fassade und Dach eines Gebäudes auf, ohne dass es zu Messfehlern kommt oder etwas übersehen wird.“ Am Ende liegen Hunderte Scans vor, die das Gebäude nach einer Aufbereitung zu 2D-Plänen und 3D-Modellen präzise digital abbilden.

Messdaten in Planungssoftware einpflegen

Heute erfolgt die Entwurfs- und Bauplanung nahezu vollständig digital auf Basis von 2D- und 3D-Plänen. Immer häufiger wird ein digitaler Zwilling in Form eines 3D-Modells unter Verwendung von Building Information Modeling (BIM) erstellt. Dazu müssen die Projektplaner die Gebäudedaten in ihre digitalen Systeme integrieren. „Eine Übertragung von Papierplänen dauert oft lange und ist fehleranfällig“, so Beckmann. „Es können wichtige Angaben fehlen und Maße falsch aufgenommen wie übertragen werden.“ Sicherer ist die digitale Übertragung von aktuellen und präzise aufgenommenen Messdaten, bei der keine Daten verloren gehen und die Scans direkt weiterverarbeitet werden können.

Wird bereits auf digitale Vermessung gesetzt, besteht oft das Problem, dass nur die reine Punktwolke zur Verfügung gestellt wird. Diese Daten sind jedoch für die meisten Programme von Architekten nicht ohne Weiteres zu bewältigen und müssen erst noch formatiert werden, mit Auswirkungen auf den Zeitplan des Projekts. „Weitaus zeitsparender ist eine Integration von bereits fertigen 2D- und 3D-Planungsgrundlagen in bestehende Systeme, die eigens für das jeweilige Projekt angefertigt wurden“, erklärt Beckmann. „Mit der Bereitstellung in gängigen Formaten werden eine unkomplizierte Integration in viele individuelle CAD-Software-Programme und ein schneller Start der Entwurfsplanung gewährleistet.“