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VDE und Konsortialpartner erarbeiten Verfahren für die Identifizierung von Produktfälschungen
Produkte sollen in Zukunft fälschungssicher und branchenübergreifend mit weltweit anwendbarer Standardisierung gekennzeichnet werden. Über Smartphone kann z. B. die Identität geprüft werden.
Die deutsche Volkswirtschaft erleidet über 50 Milliarden Euro Schaden durch Produkt- und Markenpiraterie pro Jahr. 97 % der erfassten Plagiate stuften die EU-Marktaufsichtsbehörden als Waren mit ernsthaften Risiken ein. Produktions- und Logistikunternehmen sind machtlos gegen Plagiate: Weltweit gibt es keinen branchen- und grenzübergreifenden Lösungsansatz für die Verifizierung von Produkt-Identitäten. „Ebenso gibt es kein global anerkanntes Verfahren, mit dem Unternehmen Produktfälschungen erkennen können, ohne dass dafür Informationen zu Lieferketten und -volumina offengelegt werden müssen. Diese Lücke schließt nun das Projekt SPOQ“, erklärt Stefanie Hildebrandt, Projektleiterin Technik und Innovation im VDE.
Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) erarbeitet die Technologieorganisation gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft jetzt eine Methodik für die fälschungssichere Produktkennzeichnung auf Originalprodukten zur Verifizierung der eineindeutigen Identität, die anschließend prototypisch auf Hersteller- und Endanwenderseite in die Praxis umgesetzt werden soll. Plagiaten wird damit der Kampf angesagt.
Methodik zur fälschungssicheren Produktidentität
Im Rahmen des vom BMWK geförderten Projekts „Standardisierte sichere Produktverifizierung zum Schutz von Originalität und Qualität“ (SPOQ) entwickeln die Projektpartner AIM, KOBIL, PAV Card, Universität Würzburg sowie die Hochschule Mannheim unter der Leitung des VDE ein standardisiertes und damit global anwendbares Verfahren, das nicht nur eine fälschungssichere Produktidentität ermöglicht, sondern auch den Herstellern erlaubt, ihre Datenhoheit zu behalten. „Unser Ziel ist es, dass sie die Kennzeichnung ihrer Produkte selbst in dezentralen Datenbanken verwalten, beispielsweise im Rahmen einer Blockchain-Infrastruktur“, führt Hildebrandt fort. Die Hersteller legen hierfür die Identität ihres Produktes mit charakteristischen physischen und schwer fälschbaren Merkmalen in einer Datenbank ab. Innerhalb eines festen Zeitraumes kann der Inverkehrbringer oder Endkunde die Identität des Produktes dann abrufen und durch Vergleich mit den Merkmalen die Echtheit feststellen.