Strom 2014 günstiger als im Vorjahr – viele Haushaltskunden profitieren nicht
Die Erzeugerpreise für Strom haben sich im Jahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent verringert. Das hat das Statistische Bundesamt (Destatis) mitgeteilt. Deutlich wird dabei allerdings eine Diskrepanz zwischen den Abgabepreisen an Stromversorger und Haushaltskunden.
Die Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass der Strompreis an der Börse seit 2010 um 30 Prozent gefallen ist. Der gleiche Trend zeigt sich bei den Abgabepreisen an die sogenannten Weiterverteiler, also zum Beispiel Stromversorger. Auch bei dieser Kundengruppe ist der Preis seit 2010 um knapp 30 Prozent gesunken. Eine ganz andere Entwicklung ist hingegen bei Haushaltskunden zu beobachten: Hier zeigt der Index einen Preisanstieg in den vergangenen vier Jahren um 25 Prozent.
An der Entwicklung des Börsenstrompreises zeigt sich der preisdämpfende Einfluss der Einspeisung von Ökostrom sowie viel zu billiger Emissionszertifikate. "Sinkende Beschaffungskosten sollten die Stromversorger genauso schnell an die Haushaltskunden weitergeben, wie sie es in der Vergangenheit mit steigenden Abgaben getan haben", fordert Vohrer.
Stromkunden in der Grundversorgung zahlen besonders viel
Jene 37 Prozent der Haushalte, die immer noch in der Grundversorgung sind, bekommen am deutlichsten zu spüren, dass die Weitergabe günstiger gewordener Beschaffungskosten träge verläuft.
"Verbraucher können den Wettbewerb zwischen den Stromanbietern beleben und damit ein Signal für die Preisgestaltung senden, in dem sie den Anbieter wechseln", rät Vohrer. "Fällt die Wahl auf einen zertifizierten Ökostromanbieter, bringt das zusätzlich die Energiewende in Deutschland voran."