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Regenerative/Alternative Energien | Technische Gebäudeausrüstung

Speicherheizungen auf dem Weg zum flexiblen Ökospeicher

04.11.2014

Mit der Neufassung des Energieeinsparungsgesetzes (EnEG) und dem Wegfall des sogenannten "Verbots der Elektrospeicherheizsysteme" in der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2014, kocht die Diskussion zur Weiternutzung der als ineffizient und stromverschwendend angesehenen Heizungsart wieder hoch.

Mit der Neufassung des Energieeinsparungsgesetzes (EnEG) und dem Wegfall des sogenannten "Verbots der Elektrospeicherheizsysteme" in der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2014, kocht die Diskussion zur Weiternutzung der als ineffizient und stromverschwendend angesehenen Heizungsart wieder hoch.
 
Zielrichtung war ursprünglich die Außerbetriebnahme von Elektrospeicherheizungen in Wohngebäuden mit mehr als fünf Wohneinheiten. Der Großteil des deutschen Bestandes an Elektrospeicherheizungen in den Ein- und Zweifamilienhäusern war nicht betroffen.
 
Die Kehrtwende kommt aufgrund der Energiewende. Nach Auffassung des Fachverbands Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg müssen insbesondere im Südwesten auch die Änderungen in der Art der Stromerzeugung betrachtet werden. Dem integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept des Landes Baden-Württemberg folgend, soll der Anteil regenerativ erzeugten Stroms bis zum Jahr 2020 mittelfristig auf einen Anteil von 38 Prozent gesteigert werden (langfristig bis 2050 auf 86 Prozent). Strom und dessen Nutzung wird also immer "grüner".
 
Kunden argumentieren allerdings, dass man sich den Wärmestrom kaum noch leisten kann. Das mag subjektiv richtig sein, verkennt aber die Situation, dass bei Öl, Gas und Pellets die Energiekosten im vergleichbaren Zeitraum auch spürbar angestiegen sind.

Stromgeführte Heizsysteme können unmittelbar auf 100 Prozent regenerativ erzeugten Strom umgestellt werden. Die Heizsysteme sind extrem langlebig. Sie arbeiten völlig automatisch und nahezu wartungsfrei. Regelmäßige Schornsteinfeger- und Wartungsarbeiten entfallen. Neue Geräte sind außerdem kleiner, arbeiten effektiver und haben ein ansprechendes Design. Eigenheimnutzer schätzen zudem, dass bei Elektrospeicherheizungen der Brennstoffeinkauf, die Brennstofflagerung oder gar eine Vorfinanzierung nicht relevant sind.
 
Ein erstes Projekt der EnBW AG soll in Boxberg die Möglichkeiten und Chancen untersuchen, wie überschüssiger Strom in Wärmestromanwendungen genutzt werden kann und dabei die Stromnetze sinnvoll ausgelastet werden. Bei Projektpartnern aus dem EnBW-Kundenkreis wird ein Zusatzgerät installiert, das es ermöglicht, die Anlage bei Bedarf anzusteuern und zu regeln. Kosten entstehen den Kunden dabei nicht; eine kleine Vergütung belohnt darüber hinaus den Pioniergeist.

Das Fazit des Fachverbandes hieraus ist, dass bei den Elektrospeicherheizungen eine sachliche Herangehensweise wichtig ist. Zielte die bisherige Argumentation auf Kernkraft- oder Kohlestrom ab, wird man zukünftig überwiegend regenerativen Strom für Heizungen nutzen. Gerade im Neubau (Niedrigenergie- und Passivhäuser), der nur noch einen sehr geringen Heizenergiebedarf hat, werden heutzutage bereits überwiegend strombetriebene Wärmepumpensysteme in Kombination mit einer Fußbodenheizung eingesetzt.