Aus dem Facharchiv: Elektropraxis
Niederspannungsanlagen in mobilen Einrichtungen
Die häufig gestellten Fragen zur elektrischen Sicherheit und zu möglichen Fehlerkonstellationen bei Niederspannungsanlagen in mobilen Einrichtungen sowie deren routinemäßigen Sicherheitsüberprüfungen gaben Anlass, einige Sicherheitsaspekte näher zu betrachten und zu beleuchten. Auffällig ist, dass die Kostenfrage für Anwender häufig einen wesentlich höheren Stellenwert zu haben scheint, als die elektrische Sicherheit in und um die mobilen Einrichtungen.
Bemerkenswert ist zudem, dass oft Normen nicht im Detail gekannt werden und der Umfang von Normen als unnötiger Ballast angesehen wird.
Einsatzkräfte der Blaulichtorganisationen müssen sich stets auf die elektrische Sicherheit und Zuverlässigkeit der Fahrzeuganlagen und Geräte verlassen können. Das muss auch dann noch gegeben sein, wenn es vom Personal zu einer Fehlbedienung kommt.
Die elektrische Sicherheit zum Schutz der Einsatzkräfte und der Hilfe suchenden Personen hat höchste Priorität und ist nicht verhandelbar! Daneben ist auch die funktionelle Sicherheit der elektrischen Einsatzmittel von großer Bedeutung.
Sicherheit von Betriebsmitteln
Eine zwingende Pflichtanforderung an Produkte und elektrische Betriebsmittel ist der Grundsatz nach DIN 31000 (VDE 1000) [1]: „Produkte müssen so gestaltet werden, dass sie unter Einwirkungen, die bei bestimmungsgemäßer Verwendung und bei vernünftigerweise vorhersehbarer Fehlanwendung zu erwarten sind, sicher sind.“
Zur Erfüllung der elektrischen Sicherheitsanforderungen geben die Normen der Reihe VDE 0100 viele technische Möglichkeiten und Alternativen vor. Dennoch liegt die juristische Hauptverantwortung, dass alle Eventualitäten betrachtet und bewertet wurden, zuerst bei dem Planer/Ausschreiber des Gesamtsystems. Dazu zählt auch die richtige Auswahl von sicheren, der Aufgabe zweckentsprechenden Geräten und Bauelementen.