Narva Lichtquellen GmbH beantragt Gläubigerschutz

Die Narva Lichtquellen GmbH + Co. KG mit Sitz in Brand-Erbisdorf (Sachsen) beantragte beim Amtsgericht Chemnitz ein Schutzschirmverfahren. Das Gericht stimmte dem Verfahren am 23. September 2016 zu. Die Produktionsstätte in Brand-Erbisdorf gehörte bis 1991 zum DDR-Leuchtmittelhersteller Narva. Nach der Zerschlagung des Kombinats Narva machten sich fünf Betriebsteile unter dem gemeinsamen Warenzeichen Narva selbständig, darunter die Narva Lichtquellen GmbH in Brand-Erbisdorf. Warum muss Narva Lichtquellen unter den Schutzschirm? Das Unternehmen stellt Leuchtstofflampen, Solarienstrahler, Glasrohre und Energiesparlampen her. Nach Firmenangaben ist Narva Lichtquellen durch den Preisdruck asiatischer Hersteller bei Leuchtstofflampen in die finanzielle Krise geraten. Als weitere Ursache gibt der Hersteller, der auf seiner Website mit dem Slogan "Ihr Spezialist für Leuchtstofflampen Made in Germany" wirbt, den Wechsel der Kunden von Leuchtstoff- zu LED-Lampen an. Dadurch sei der Markt für Leuchtstofflampen jährlich um zehn Prozent geschrumpft. Was ist ein Schutzschirmverfahren? Das Schutzschirmverfahren wurde 2012 in die deutsche Insolvenzordnung eingeführt. Unternehmen, die wirtschaftlich angeschlagen sind, aber vor Gericht ihre Sanierungsfähigkeit nachweisen, werden für eine bestimmte Zeit vor Gläubigern geschützt. Die Narva Lichtquellen GmbH will die Sanierung in sechs Monaten abgeschlossen haben. Dabei wird es einen Abbau von Arbeitsplätzen geben. Zur Zeit sind bei Narva in Brand-Erbisdorf ca. 370 Mitarbeiter beschäftigt. Wie will sich Narva Lichtquellen sanieren? Narva Lichtquellen plant, sich vom Massenmarkt für Leuchtstofflampen zu verabschieden. Im Rahmen der Konsolidierung setzt die Unternehmensleitung auf andere Geschäftsfelder: Entwicklung und Produktion von individuellen Leuchtstoff- und LED-Lampen nach Kundenwunsch sowie Produktion und Vertrieb von Glaskolben.