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Bild: ALEXEY / stock.adobe.com
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30 Jahre Asbestverbot

Gesundheitsrisiko Asbest

11.12.2023

Ob im Blumentopf, der Fensterbank oder in einer Vielzahl von Bauprodukten, von etwa 1880 bis in die 1990er Jahre war Asbest ein begehrter Baustoff, flexibel, feuerfest, isolierend und günstig. So gelangte Asbest als Dachdeckung, Isolierung, Putz oder Bodenbelag in fast jedes Haus.

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Zwar wurde die Asbestose bereits 1937 als Berufskrankheit anerkannt, aber es dauerte bis 1993 bis die Verwendung endgültig verboten wurde. Doch noch immer ist die Zahl der Erkrankungen und Todesfälle durch Asbest hoch und das wird auch so bleiben. Denn er findet sich in fast allen Gebäuden, die heute renoviert oder abgebrochen werden und somit bleibt das Gesundheitsrisiko durch Asbest bestehen.

Dipl.-Ing. Martin Kessel kennt die Gefahren, die von Asbest ausgehen und auch, wie man die Risiken minimieren kann. In einem Interview, dasGudrun Huneke(VDI) führte, erklärt er, warum der Umgang mit Asbest auch in Zukunft eine große Rolle spielt. Hier ein Auszug aus dem Interview:

Welche Asbestverwendungen finden sich in älteren Gebäuden am häufigsten?

Martin Kessel: Das offensichtlichste sind Faserzement und Dacheindeckungen. Das sieht man jeden Tag. Aber genauso findet sich Asbest in Hart-PVC-Platten, sogenannten Flor-flex-Platten, und in allerlei bauchemischen Produkten: von der Spachtelmasse und Dünnbettmörtel für Fliesen bis zum Fensterkitt.

Es gibt Schätzungen, dass etwa 3.000 Produkten im Baubereich Asbest zugesetzt wurde. Und zwar seit etwa 1880. Häufig entsteht der Eindruck, es sei ein Problem der Nachkriegsjahre, aber Asbest wurde auch schon früher genutzt, zudem auch bei Renovierungen und Sanierungen älterer und alter Gebäude. Darum geht das Thema Asbest auch alle an!


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Dipl.-Ing. Martin Kessel ist Senior Projektmanager bei der Arcadis Germany GmbH, stellvertretender Vorsitzender im VDI-Fachbereich Bautechnik, Mitglied im Vorstand der VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik, Leiter der Fachkommission Baufeldfreimachung/Altlasten im AHO, Dozent an mehreren Hochschulen, Referent bei Seminaren und Kongressen und Vertreter des VDI beim Nationalen Asbestdialog, Bild: Kessel /VDI