Aus dem Facharchiv: Elektropraxis
Für rauch- und feuerfreie Rettungswege
Um Brandrisiken bewerten zu können, bedarf es einiger Grundkenntnisse im Brandschutz. Dazu ist es notwendig, die Grundlagen des baulichen Brandschutzes in Deutschland zu verstehen. Leider werden Nachwuchskräfte im Elektrobereich kaum in der Lehre oder im Arbeitsalltag mit diesen Grundlagen vertraut gemacht. Begriffe wie Rettungswege, Brandabschnitte, Schutzziele, Brandrauch oder -ausbreitung sind nur wenig bekannt oder werden fehlinterpretiert.
Darüber hinaus gibt es noch die bereits erwähnten VDE-Normen, die ebenfalls Aussagen zum Brandschutz machen, Empfehlungen aussprechen oder informative Anhänge enthalten. Vielleicht wäre es besser, wenn sich diese Ausschüsse ihrem Kernproblem der Elektroinstallation widmen und keine Aussagen zum Brandschutz treffen würden. Sie stiften oft mehr Verwirrung als notwendig.
Diese Ausschüsse sind mehrheitlich durch die Industrie besetzt. Einige Normen und Empfehlungen erscheinen nur dem Marketing und dem Umsatzwachstum geschuldet zu sein.
Einerseits versucht die Regierung Bauvorschriften zu vereinfachen, um den Anstieg der Baupreise zu verhindern. Andererseits arbeiten Normenausschüsse an der Einführung neuer und an der Erweiterung bestehender Normen. Es bleibt abzuwarten, ob diese gegensätzliche Entwicklung bald gestoppt wird.
Notwendiges Wissen
Wichtig ist zunächst, insbesondere für jeden, der am Bau arbeitet, die Grundlagen des Brandschutzes zu vermitteln. Erst wenn diese verstanden wurden, kann deren Umsetzung erfolgen. Die Schwerpunkte liegen dabei in der Realisierung der Sicherheit von Rettungswegen und des Abschottungsprinzips. Die Erfahrung lehrt, dass allein ein Tag erforderlich ist, um den Teilnehmern das Grundlagenwissen zu vermitteln.