Körperlich belastbar, höhentauglich, umsichtig, zuverlässig, engagiert – in Stellenanzeigen für Freileitungsmonteure fordern Unternehmen diese Soft Skills von den potentiellen Kandidaten. Eine abgeschlossene Berufsausbildung im Bereich der Technik gehört ganz selbstverständlich dazu – im Idealfall Energieanlagen-Elektroniker, Schlosser oder ähnliche Arbeitsbereiche. Doch geeignete Bewerber für den Beruf zu finden, ist so schwer wie der Job selbst.
IHK-geprüft und zertifiziert
In Thüringen (Erfurt, Korbußen) und Bayern (Scheßlitz) lernen an drei Standorten Auszubildende theoretische und praktische Fähigkeiten, die für den Beruf des Freileitungsmonteurs essenziell sind. In vier einwöchigen Modulen erwerben die Kandidaten das Zertifikat zur IHK-Fachkraft Freileitungsmonteur. Damit erhalten zukünftige Freileitungsmonteure nicht nur eine solide Ausbildung. Man will mit den Schulungen auch dem drohenden Fachkräftemangel entgegenwirken. Eine gute Aus- bzw. Weiterbildung gehört zu den Voraussetzungen.
Techniker verschiedener Berufsgruppen sind gefragt. In Zusammenarbeit mit Partnerunternehmen trainieren die Kandidaten Sicherheit und Qualität für die Arbeiten an Hochspannungs- und Freileitungsnetzen. In einer IHK-geprüften und zertifizierten Weiterbildung werden die nötigen Techniken vermittelt. Arbeits-, Umwelt- sowie Gesundheitsschutz gehören neben den Kenntnissen in der Elektrotechnik, der Mastmontage und des Seilzugs zur Ausbildung. Rechtsgrundlagen und Fachinhalte zur Gründung und zum Fundamentbau ergänzen das Weiterbildungskonzept.
Simulation der Praxis im Trainingszentrum
Für eine erfolgreiche Ausbildung wurden im Schulungszentrum Korbußen in Kooperation mit dem Unternehmen Omexon Hochspannungsmasten errichtet, an denen praxisnah alle Aspekte, die den Beruf des Freileitungsmonteurs beinhalten, trainiert werden können. Die Trainingsprogramme richten sich auch an Dritte. Unternehmen können hier ihre Mitarbeiter im sicheren Arbeiten und Retten an hochgelegenen Arbeitsplätzen nach DGUV-Regel 112-198, DGUV-Regel 199 (BGR 198 und BGR 199) sowie im sicherheitsgerechten Verhalten auf Freileitungsgittermasten nach DGUV-Information 203-047 (BGI 5148) und DGUV-Vorschrift 3 (BGV A3) schulen lassen.
“Die Energiewende ist unaufhaltbar. Doch der Fortschritt lebt nicht allein von Ideen und theoretischen Konzepten. Die Umsetzung muss immer durch den Menschen selbst erledigt werden. Hinter jedem Kabel, das verlegt wird, hinter jedem Freileitungsmast, der montiert wird, steckt anspruchsvolles Handwerk. Wir müssen uns mit den Folgen der Digitalisierung auf die Menschen und deren Kompetenzen auseinandersetzen, unsere Ausbildungsangebote anpassen und dem Handwerk die gebührende Wertschätzung entgegenbringen. Zur Steigerung von Qualität und Sicherheit für das heterogene Tätigkeitsfeld der Freileitungsmonteure haben wir deshalb an einem exakt darauf zugeschnittenen Weiterbildungslehrgang nach IHK-Leitlinien mitgewirkt“, erklärtFrank Westphal, CEO von Omexom Deutschland, die Zusammenarbeit des Unternehmens mit der IHK.