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Welche Technologien werden uns dabei unterstützen, sicher und ortsunabhängig arbeiten zu können? (Quelle: Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO)
Maschinen- und Anlagentechnik | Wartung und Instandhaltung

Aus dem Facharchiv: Elektropraxis

Werkzeuge für Einrichtung und Instandhaltung

03.11.2022

Die rasante Verbreitung digitaler Technologien führt zunehmend zu intelligenten, komplexen und vernetzten Maschinen. Damit steigen jedoch auch die Anforderungen an die Interaktion zwischen Mensch und Maschine. Eine wichtige Rolle nehmen hierbei Schnittstellen – sogenannte Human-Maschine-Interfaces (HMI) – ein. Diese halten bei voller Ausschöpfung der Funktionsfähigkeit der Maschine die Komplexität der Interaktion für den Nutzer so gering wie möglich.

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Früher haben mechanische Teile die Maschinenfunktionen ausgelöst, geregelt und überwacht. Heutzutage übernehmen diese Funktion digitale Arbeitsmittel, meistens Touch-Panels mit einigen zusätzlichen Bedienelementen wie z. B. einem Schlüsselschalter oder einem Notausschalter. Der Begriff HMI kann sehr breit verstanden werden und beinhaltet, je nach Gesprächspartner, alles von der Ampel über Pedale, Taster, Displays bis hin zur Software, die auf einer Maschine, mobilen Geräten und Datenbrillen arbeitet. Die Gesamtkonstellation muss gut zusammenspielen und natürlich die ergonomischen Qualitätsmerkmale erfüllen. Den größten Teil des HMI nimmt jedoch Software ein. Diese ist deshalb der Ausgangspunkt für die Gestaltung und Entwicklung der Schnittstelle, die dann mit unterschiedlichster Hardware benutzt oder ergänzt werden kann.

Mehr als eine reine Schnittstelle

Das HMI ist mittlerweile mehr als eine reine Schnittstelle zu industriellen Prozessen. Es ist Aushängeschild, Qualitätsmerkmal und 
ein wichtiger Vermittler einer positiven User Experience (UX). Bei einem modernen HMI-Engineering-Prozess rücken die intelligente Unterstützung und Kooperationsmöglichkeit zwischen Designern und Entwicklern, Einrichtern und Instandhaltern in den Fokus. Für die Umsetzung eines HMI kommen drei (auch kombinierbare) Lösungen infrage: Es kann entweder die vom Steuerungs- oder Panel-Hersteller zur Verfügung gestellte Standardoberfläche genutzt werden, eine eigene Lösung programmiert und gepflegt werden oder es kommen sogenannte HMI-Engineering-Tools zum Einsatz. Die Standardlösungen sind leicht verfügbar, funktionieren und erzeugen erst einmal keinen Aufwand. Viele Unternehmen gehen hier von dem Vorteil aus, neue Mitarbeitende hätten bereits in ihrer Ausbildung damit gearbeitet, wodurch eine eventuelle Eingewöhnungszeit entfallen würde. Viel wahrscheinlicher ist jedoch, dass diese Oberflächen Werkzeugkästen sehr nahekommen, in denen zwar alle notwendigen Werkzeuge vorhanden sind, die Ordnung (falls erkennbar) aber nicht den Prozessen im Unternehmen oder im Einsatz entspricht. Das muss vom Mitarbeitenden ausgeglichen werden und führt zu einem Mehraufwand.


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