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Sicherheitstechnik | Elektrotechnik

Vielseitige elektroakustische Anlage mit Zusatzfunktionen

ep2/2010, 2 Seiten

Sprachalarmierung soll die Personen in einem Gefahrenbereich dazu veranlassen, diesen schnell und geordnet über die zuvor festgelegten und gekennzeichneten Fluchtwege zu verlassen. In Gefahrensituationen den sichersten und schnellsten Weg aus dem Gefahrenbereich zu finden, ist im Brandfall – vor allem bei starker Rauchentwicklung – schwierig. In einem solchen Fall kann eine Sprachalarmierungsanlage, wie das nachfolgend beschriebene System, Leben retten.


Richtlinien und Normen Als Sprachalarmanlage wird ein elektroakustisches Notfallwarnsystem bezeichnet, das Bestandteil einer Brandmeldeanlage ist und automatisch von dieser ausgelöst werden kann. Für eine detaillierte Systembeschreibung gilt bis auf Weiteres die DIN VDE 0828-1 [1]. Seit dem September 2007 ist die DIN VDE 0833-4 [2] als nationale Anwendungsrichtlinie in Kraft, die Planung, Aufbau und Betrieb von Sprachalarmanlagen genau beschreibt. Es ist vorgesehen, dass Sprachalarmierungssysteme in Zukunft vollständig geprüft und zertifiziert werden. Grundlage dafür sind die beiden europäischen Produktnormen DIN EN 54-16 [3] und DIN EN 54-24 [4]. Funktionsvielfalt und hoher Sicherheitsstandard Funktionsvielfalt. Das vielseitige elektroakustische Rufanlagen-System der Firma Prosystems trägt die Bezeichnung ELAplus und kann neben den üblichen Funktionen einer Evakuierungs-und Beschallungsanlage auch die Steuerungs-, Melde- sowie Visualisierungsaufgaben der Gebäudeleittechnik übernehmen. Dadurch ermöglicht es eine vereinfachte Systemintegration von: · Lichttechnik, · Videoüberwachung, · Brandmeldesystemen, · Türsprechanlagen, · Einbruchmeldetechnik, · Zugangskontrolleinrichtungen, · Medientechnik, · Info-Terminals und · Störungsmanagement. Für den Nutzer bedeutet diese Systemintegration vor allem einfache Bedienung, da er mit einem Bedienmedium zahlreiche Gebäudefunktionen steuern kann. Er ruft z. B. Lichtszenen auf, wählt Hintergrundmusik aus und sieht, wer Zugang zu sensiblen Bereichen hat. Dabei behält er auch im Falle einer Störung die Übersicht und bekommt dann konkrete Anweisungen für die nächsten Handlungsschritte. Eine Vernetzung der Steuerungen ermöglicht zudem auch sogenannte Helpdesk-Anwendungen. Das bedeutet, dass mehrere Steuerungen über ein zentrales Bedienmedium zugänglich sind. Zentrale Fernwartung sowie Ferndiagnose sind ebenfalls bereits implementiert. Dabei handelt es sich um die Aktualisierung der System- und Anwender-Software aller vernetzten Steuerungen und auch der daran angeschlossenen Touchpanels oder Netzwerk-PCs von zentraler Stelle aus oder via Internet. Weiterhin sind Leitungs-und Funktionsdiagnosen aller am Steuerungsbus angeschlossenen Geräte möglich. Sicherheit. Das ELA-System erfüllt die höchsten Sicherheitsanforderungen nach [1] und [2]. Bundesdeutsches Bauordnungsrecht fordert u. a. Alarmierungseinrichtungen in Verkaufsstätten mit mehr als 2000 m² Fläche, in Versammlungsstätten für mehr als 200 Personen sowie auch in Sportstätten für mehr als 1000 Personen und in allen Krankenhäusern, Beherbergungsstätten und Schulen. Darüber hinaus müssen die Anforderungen der in den einzelnen Bundesländern ergangenen bauaufsichtlichen Verordnungen und Richtlinien ebenfalls beachtet werden. Einsatzmöglichkeiten. Aufgrund seiner Eigenschaften lässt sich das beschriebene ELA-System nahezu überall dort einsetzen, wo sich viele Menschen begegnen, wie beispielsweise: · Multifunktionshallen, Sportarenen; · Messen, Ausstellungen, Festivalgelände; · Bahnhöfe, Flughäfen; · Einkaufszentren; · Größere Freizeiteinrichtungen und -parks, Theater, Museen, Kinos; · Schwimmbäder, Thermen (Bild · Große und mehrstöckige Büro-oder Industriegebäude; · Hotels, Passagierschiffe; · Bildungseinrichtungen (z. B. Universitäten, Schulen usw.). Kombination der einzelnen Systemfunktionalitäten Die Verbindung zwischen Brandmelde-, Feueralarm- und Alarmdurchsagesystem ist von entscheidender Bedeutung, um die Vollständigkeit des Gesamtbetriebs zu erhalten. Es muss jede Verbindungen überwacht werden. Dabei ist es notwendig, dass das Alarmdurchsagesystem die Verbreitung von Alarmmitteilungen, die durch das Brandmelde- und Feueralarmsystem ausgelöst wurden, auch bei einem späteren Auftreten eines Fehlers in der Verbindung zwischen den beiden Systemen fortsetzen kann. Aufgrund dessen ist die korrekte Ausführung der Systemsoftware durch einen Mikroprozessor mit Hilfe interner selbstprüfender Verfahren sowie einer geeigneten Überwachungsschaltung zu überwachen (Bild ). Die Überwachungsschaltung sowie die dazu gehörenden Anzeige-und Übermittlungsschaltungen dürfen durch den Ausfall eines überwachten Mikroprozessors oder der entsprechenden Taktschaltung nicht am Feststellen und Signalisieren eines Fehlers gehindert werden. Muss ein Gebäude z. B. aufgrund eines Fehlers in der Hauptstromversorgung geräumt werden, dann muss die Reservestromversorgung in der Lage sein, das System mindestens 24 h weiter zu betreiben - oder 6 h, falls ein Notfallgenerator zur Verfügung steht, der das System in der Notfallbetriebsart für mindestens 30 Minuten versorgt. Weiterhin muss eine Alarmierung und Übertragung von Live-Durchsagen, aufgezeichneten Durchsagen und Musik zeitgleich in unabhängigen Bereichen möglich sein. Um die Sprachverständlichkeit von CIS 0,7 sowie den geforderten Schalldruck zu gewährleisten, wird die Lautsprecherbestückung mittels Simulationsprogrammen berechnet. Alle Rufkreise können einzeln und/oder in Gruppen oder Sammelruf von allen Sprechstellen aus angesprochen werden. Das System ist als Multikanal-Anlage aufgebaut (Bild ). Jeder Rufkreis ist eindeutig einem Verstärker und somit einem Matrixausgang zugewiesen. Programm-oder Notfallwarnungen in Einzelkreisen lassen sich beliebig zuteilen. Bei Rufdurchsagen in vorgewählten Kreisen werden die laufenden Übertragungen in den anderen Rufkreisen nicht unterbrochen. Wenn mit Sprechstellen Elektropraktiker, Berlin 64 (2010) 2 148 AUS DER PRAXIS Vielseitige elektroakustische Anlage mit Zusatzfunktionen Sprachalarmierung soll die Personen in einem Gefahrenbereich dazu veranlassen, diesen schnell und geordnet über die zuvor festgelegten und gekennzeichneten Fluchtwege zu verlassen. In Gefahrensituationen den sichersten und schnellsten Weg aus dem Gefahrenbereich zu finden, ist im Brandfall - vor allem bei starker Rauchentwicklung - schwierig. In einem solchen Fall kann eine Sprachalarmierungsanlage, wie das nachfolgend beschriebene System, Leben retten. In dem Oskar-Frech-Seebad in Schorndorf wurde die vorgestellte elektroakustische Anlage installiert niedriger Priorität in mit höherer Priorität belegte Bereiche eingerufen wird, dann erfolgt eine automatische Aufzeichnung des Vorgangs und ein Abspielen in den jeweiligen Bereich, sobald die Belegung aufgehoben ist. Auf Wunsch können Durchsagen vor dem Abspielen angehört werden. Bedienung. Bei der Konzeption der Anlage wurde hohes Augenmerk auf die einfache Bedienbarkeit gelegt. Deswegen wurden abgestufte Bedienoberflächen für Bedienpersonal mit unterschiedlicher Qualifikation vorgesehen. Die Bedienterminals sind entsprechend der jeweiligen Nutzeranforderung frei programmierbar. Sonderfunktionen sowie auch anlagenübergreifende Funktionen anderer Technikgewerke sind möglich. Sprechstellen (Bild ) sind als Tischsprechstellen oder Tischeinbau-Sprechstellen bzw. als 19"-Einbau-Sprechstelle erhältlich. Die Sprechstelle an der BMZ (Bild ) (Feuerwehrsprechstelle) ist komplett überwacht und entspricht den Anforderungen von [1]. Für die Anbindung der Brandmeldeanlage (BMA) an die ELA-Zentrale verfügt die Sprechstelle über Eingänge für überwachte BMA-Kontakte. Literatur [1] DIN EN 60849 (VDE 0828-1): 1995-05 Elektroakustische Notfallwarnsysteme. [2] DIN VDE 0833-4 (VDE 0833-4): 2007-09 Gefahrenmeldeanlagen für Brand, Einbruch und Überfall - Teil 4: Festlegungen für Anlagen zur Sprachalarmierung im Brandfall. [3] DIN EN 54-16:2008-06 Brandmeldeanlagen - Teil 16: Sprachalarmzentralen. [4] DIN EN 54-24:2008-06 Brandmeldeanlagen - Teil 24: Komponenten für Sprachalarmierungssysteme - Lautsprecher. Elektropraktiker, Berlin 64 (2010) 2 149 Fachzeitschrift für die Elektrofachkräfte in Handwerk und Industrie www.elektropraktiker.de HUSS-MEDIEN Gmb H Ein Unternehmen der Huss-Verlagsgruppe Berlin · München Postanschrift: 10400 Berlin Hausanschrift: Am Friedrichshain 22 10407 Berlin Telefon: 030 42151-0 Telefax: 030 42151-251 Herausgeber: Dipl.-Ing. (FH) Christoph Huss Redaktion: E-Mail: redaktion@elektropraktiker.de Dipl.-Ing. Rüdiger Tuzinski, verantwortlich Chefredakteur Telefon: 030 42151-304 Dipl.-Ökon. Marion Buchheister stellv. Chefredakteurin Telefon: 030 42151-397 Dipl.-Ing. (FH) René Drescher Telefon: 030 42151-359 Dipl.-Ing. (FH) Sascha Richter Telefon: 030 42151-236 Stefan Winterfeldt, M. A. Telefon: 030 42151-248 Lana Geißler, Sekretariat Telefon: 030 42151-378 Ständige Mitarbeiter: Dipl.-Ing. Hein Elster Dipl.-Ing. (FH) Heino Hackbarth Beirat: Dipl.-Ing. Klaus Bödeker, Fachautor Dr.-Ing. Manfred Hegner, Fachautor Elektromeister Ralf Keller, LIV Sachsen Dr.-Ing. 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ISSN 0013-5569 Impressum Überwachungsmodul für die Steuerungen mit CN-Bus-Schnittstellen Fotos: Prosystems Analoge Kompaktaudiomatrix mit 20 Eingängen und 8 Ausgängen sowie u. a. mit integriertem Pilottonsender und Klangregelung Sicherheitssprechstelle mit 48 Tasten Feuerwehrsprechstelle für die Anbindung der BMZ an das ELA-System

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