Elektrotechnik
Unfallstatistik - Arbeitsunfälle u. Berufskrankheiten rückläufig
ep6/2003, 2 Seiten
Neue Videounterweisung Kleben und Vergießen Die Videounterweisung wendet sich an Beschäftigte, die bei diesen Verfahren mit Gefahrstoffen umgehen, an Mitarbeiter, die für das Ansetzen und Nachdosieren von Klebstoffen und Vergussmassen zuständig sind, und an das Instandhaltungspersonal. Das Video ist so konzipiert, dass es die mündliche Unterweisung, die für den Umgang mit Gefahrstoffen nach der Gefahrstoffverordnung (Gef Stoff V) erfolgen muss, ergänzen oder erforderlichenfalls auch ersetzen kann. Während oder nach der Videounterweisung muss ein kompetenter Vorgesetzter (z. B. Meister, Abteilungsleiter) auf arbeitsplatz- und tätigkeitsspezifische Besonderheiten und spezielle betriebliche Regelungen eingehen (z. B. bezüglich der persönlichen Schutzausrüstungen). Das Video orientiert sich inhaltlich an einschlägigen Betriebsanweisungen. Es kann zur Erstunterweisung neuer Mitarbeiter als auch zur Wiederholungsunterweisung von Mitarbeitern mit einschlägiger Berufserfahrung benutzt werden. Ein Moderator ist nicht unbedingt erforderlich. Möglich ist es auch, den Unterweisungsstoff nicht im Ganzen, sondern abschnittsweise in mehreren Teilunterweisungen zu behandeln. Das dazu gehörige Handbuch informiert über Anwendung und Inhalt des Videos und gibt dem Moderator fachliche Zusatzinformationen. Drei Anhänge enthalten · einen Nachweis für die Durchführung der Unterweisung, · ein Merkblatt für Beschäftigte, · einen Testbogen für einen Informationstest. Die Anhänge können kopiert und zur Dokumentation der Unterweisung benutzt bzw. an die Mitarbeiter verteilt werden. (Bestell-Nr.: PU 18, Preis: 35,75 Euro für Mitgliedsbetriebe der BGFE) Unfallstatistik 2002 Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten rückläufig Die meldepflichtigen Arbeitsunfälle gingen bei den BGFE-Mitgliedsbetrieben 2002 um 7,23 % zurück, die meldepflichtigen Wegeunfälle um 5,78 %. Andererseits wurde für die Entschädigungvon Unfällenund Berufskrankheiten 3,59 % mehr Geld ausgegeben. Verantwortlich dafür waren gestiegene Ausgaben für Verletztengeld, Renten und Abfindungen (Tafel ). ImJahre2002ereignetensichinden BGFE-Mitgliedsbetrieben insgesamt 42 448 meldepflichtige Arbeitsunfälle (2001: 45 758), dieses sind Arbeitsunfälle, die eine Arbeitsunfähigkeit von mehr als drei Tagen verursachen. 76 Menschen kamen 2002 durch einen Arbeitsunfall ums Leben (2001: 93). Bei Tätigkeiten im Betrieb starben 22 Versicherte (davon sechs durch Unfälle mit elektrischem Strom), die übrigen 54 tödlichen Unfälle geschahen im Straßenverkehr - 17 davon auf Dienstwegen, 37 waren Wegeunfälle (Unfälle auf dem Weg von oder zur Arbeitsstelle.) Erstmals seit 1991 wurden der BGFE weniger als 4 000 Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit zugesandt: Die Anzahl der Meldungen sank von 4294 in 2001 um 655 auf 3639 in Jahr 2002. Vor allem sank die Anzahl der Meldungen auf Verdacht einer Hautkrankheit (von 1703 in 2001 um 392 auf 1311 in 2002). In vielen Hauterkrankungsfällen verhinderte die BGFE durch eine effektive Heilbehandlung, dass eine Berufskrankheit eintrat. BGFE dankt den Sicherheitsfachkräften für engagierten Einsatz Das Unfallgeschehen hängt stark von der Qualität der Präventionsarbeit ab. Einen wesentlichen Beitrag hierbei leisten die Sicherheitsfachkräften mit ihrem aktiven und engagierten Einsatz. Die Präventionsabteilung und die Schulungsstätten der BGFE werden die Sicherheitsfachkräfte auch künftig bei ihrer Arbeit unterstützen, weiterbilden und beraten. Entschädigungsleistungen: Ausgaben für Renten gestiegen Im Jahre 2002 zahlte die BGFE 480,03 Mio. Euro für die Unfallentschädigung - 16,65 Mio. Euro mehr als im Vorjahr (463,38 Mio. Euro). Der Kostenanstieg lag im Wesentlichen bei den Rentenleistungen. Für Renten und Abfindungen gab die BGFE 323,54 Mio. Euro und damit 9 Mio. Euro mehr aus als im Jahr Branche aktuell Elektropraktiker, Berlin 57 (2003) 6 442 In Zusammenarbeit mit der Berufsgenossenschaft der Feinmechanik und Elektrotechnik (BGFE), Köln, informiert der ep auf dieser Seite über aktuelle Themen der Arbeitssicherheit. Kooperation mit der BG Arbeitssicherheit 2001. Zum Jahresende erhielten 53796 Personen eine Rente. Die Heilbehandlungskosten betrugen 107,44 Mio. Euro (2001: 103,55 Mio. Euro). Damit wurde die ambulante und stationäre Heilbehandlung der Unfallverletzten und Berufserkrankten sichergestellt. Oberstes Ziel ist, dass Versicherte nach einem Unfall ihre Tätigkeit wieder aufnehmen können. Ist dies nicht möglich, leistet die BGFE Berufshilfe. Für solche Maßnahmen (z. B. Umschulungen) zahlte die BGFE 2002 insgesamt 14,80 Mio. Euro (gegenüber 12,73 Mio. Euro im Jahr 2001). Aus dem Unfallgeschehen Arbeiten unter Spannung an Gusskästen Arbeitsauftrag: Ein Elektromonteur wurde beauftragt, an einem Hausanschlusskasten ein neues Sicherungsunterteil zu montieren. Um die Versorgung weiterer Kunden nicht zu unterbrechen, sollten die Arbeiten unter Spannung ausgeführt werden. Unfallhergang: Der Monteur öffnete den Hausanschlusskasten und entfernte die Schraubsicherungen. Er deckte die anderen Unterteile ab und tauschte dann das defekte Sicherungsunterteil aus. Die Anschlüsse wurden durch isolierende Abdeckkappen gesichert. Nach Montage des neuen Sicherungsunterteiles entfernte er die Abdeckungen und wollte alle Anschlussklemmen noch einmal festziehen. Dabei löste sich ein Metallteil, fiel in den hinteren Anschlussraum und löste einen Kurzschlusslichtbogen aus (Bild ). Der Monteur zog sich durch den Lichtbogen Hautverbrennungen zweiten Grades zu, besonders an der rechten Hand. Unfallanalyse: Arbeiten unter Spannung an einem metallischen Gusskasten führen häufig zu Stromunfällen. Da die Anlagenteile zum Teil schon einige Jahrzehnte alt sind, weisen sie oft Alterungserscheinungen auf. Trotz vorschriftsmäßigen Arbeitens können dann durch Materialermüdungen technisch bedingte Fehler eintreten. Im beschriebenen Fall hätte eine vorherige Gefährdungsermittlung nach § 5 des Arbeitsschutzgesetzes ergeben, dass das Arbeiten unter Spannung an einem Gusskasten mit einer erhöhten Gefährdung verbunden ist. Unter Beachtung des zu erwartenden Kurzschlussstromes und der zum Einsatz kommenden Schutzausrüstung muss dann entschieden werden, ob die vorgesehenen Arbeiten überhaupt sicher hätten ausgeführt werden können. Wenn dies nicht sichergestellt werden kann, dürfen die Arbeiten nicht auf diese Weise ausgeführt werden. Letztendlich hatte der Monteur Glück, dass die Kurzschlussleistung und die Abschaltzeit keine größeren Schäden verursachte. Die Verbrennungen des Monteurs waren bei diesem Unfall dadurch bedingt, dass er keine Handschuhen trug. Auch das Tragen von isolierenden Handschuhen schützt in gewissem Maße vor den thermischen Einwirkungen des Störlichtbogens. Selbst bei stärkeren Einwirkungen sind die Verletzungen unkomplizierter, gegenüber einer ungeschützten Haut. J. Jühling Elektropraktiker, Berlin 57 (2003) 6 443 Ausgebrannter Hausanschlusskasten nach Störlichtbogenunfall Meldepflichtige Versicherungsfälle nach Unfallarten 2001 2002 Betriebsunfälle 45 758 42 448 Dienstwege- 1 381 1 378 unfälle Wegeunfälle 10 438 9 758 Insgesamt 57 577 53 584 Anzeigen auf Verdacht einer 4 294 3 639 Berufskrankheit Unfallentschädigung 2002 in Mio. Euro Heilbehandlungs- 107,44 kosten Verletztengeld 31,35 Berufshilfe 14,80 Rentenleistungen 323,54 Übrige Aufwendungen 2,90 Insgesamt 480,03 Branche aktuell Tafel Unfallstatistik 2002
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