Skip to main content 
Betriebsführung | Nutzfahrzeuge

Umweltplaketten für leichte Nutzfahrzeuge

ep2/2009, 6 Seiten

Seit es Umweltzonen in deutschen Städten gibt, sind auch Transporter von Fahrverboten in der City bedroht. Für ältere gibt es entweder nur die rote Plakette oder gar keine. In manchen Fällen führt die Nachrüstung mit Partikelfilter per „Doppelsprung“ zur grünen Plakette. In anderen bleibt nur der kostenpflichtige Antrag auf Ausnahmegenehmigung oder der teure Neukauf.


einige Fragen bezüglich des Fahrzeuges und seines Fahrers geklärt werden. Fahrzeuganforderungen: · Passt das Transportgut in den Koffer- oder Laderaum? · Sind Fahrer- und Laderaum sicher voneinander abgetrennt? · Wie wird die Ladung gesichert? · Ist für den Transport sperriger Güter (Leitern, Rohre) ein Dachgepäckträger vorhanden? · Erfolgt der Transport von gefährlichen Gütern wie Gasflaschen vorschriftsgemäß? · Passen die Reifen des Fahrzeuges zu den Witterungsverhältnissen? · Stehen Warnweste (DIN EN 471), Warndreieck und Erste-Hilfe-Material (DIN 13164) zur Verfügung? · Wird das Fahrzeug ggf. überladen? MA-Anforderungen: · Ist eine arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung (Fahr-und Steuerfähigkeit; G 25) durch einen Arbeitsmediziner erfolgt? · Wurde der MA in den Gefährdungen und Belastungen im Straßenverkehr sowie der maximalen Fahr- und Steuerzeiten unterwiesen? · Kennt er die Gefährdungen und Belastungen durch Einnahme von Alkohol, Drogen und Medikamenten? · Besitzt der MA einen gültigen Führerschein und wird dies mehrmals im Jahr überprüft? · Weiß der MA, dass er ein Fahrverbot oder den Entzug des Führerscheins dem Arbeitgeber melden muss? · Hat der MA die Fahrberechtigung für den Anhängerbetrieb, falls er mit Hänger fahren soll? · Kennt er die maximal erlaubten Fahrzeiten nach Arbeitsende? · Weiß der MA, an wen sich nach einem Unfall zu wenden ist - beispielsweise an den Durchgangsarzt? Die Auswahl eines Mitarbeiters, der im Firmenauftrag mit dem eigenen Auto unterwegs sein soll, ist also gar nicht so einfach. Führerscheinneulinge. Und wie steht es mit Führerscheinneulingen? Aus Erfahrung kann gesagt werden, dass Fahranfänger - vor allem männliche in der Altersgruppe 18 bis 25 Jahre - eine Risikogruppe im Straßenverkehr darstellen, die vor allem für schwere Unfälle verantwortlich ist. Wenn der Arbeitgeber mehrere Mitarbeiter hat, die für Dienstfahrten mit ihrem Privatfahrzeug in Frage kommen, sollte er durch eine kluge Auswahl das Risiko so gering wie möglich halten. Mögliche Auswahlkriterien für den Fahrer: · sicheres, unfallfreies Fahren über mehrere Jahre · keine Eintragung in die Verkehrssünderkartei · Teilnahme an einem Verkehrssicherheitstraining · sicheres, modernes Privatfahrzeug. Betriebliche Vereinbarung. Vorteile beim Einsatz von Privatfahrzeugen für die Firma ergeben sich für den Arbeitgeber und für den Mitarbeiter, wenn über eine betriebliche Vereinbarung die Details geregelt wurden. Das entbindet aber den Vorgesetzten nicht davon zu kontrollieren, ob die Vereinbarung eingehalten wird. Der Mitarbeiter sollte eigenverantwortlich für sein Privatfahrzeug die Verkehrssicherheit sicherstellen und dem Vorgesetzten und Unternehmer melden, wenn sein Privatfahrzeug aufgrund von Mängeln für den Firmeneinsatz nicht verwendet werden kann. J. Jühling Stadtverbot für ältere Transporter? Seit einem Jahr gibt es in Städten Deutschlands Umweltzonen, in die nur Fahrzeuge mit entsprechender Plakette fahren dürfen. Ist es zunächst nur noch Haltern von Fahrzeugen mit grüner, gelber oder roter Umweltplakette erlaubt, diese Zonen zu befahren, wird es künftig in einigen Städten nur noch mit grüner Plakette möglich sein. Das Fatale daran: Bei älteren Nutzfahrzeugen ist der Anteil von gelber, roter oder gar keiner Plakette sehr hoch - auch bei Transportern. Damit ist das für den Handwerker in der Stadt unverzichtbare Fahrzeug vom Fahrverbot bedroht (Bilder - ). Die Absicht der Verordnungen ist klar: Altfahrzeuge sollen ausgemustert und durch neue ersetzt werden, damit die Belastung mit Feinstaub und Stickoxiden sinkt. Um ein Fahrverbot für die City zu vermeiden, gibt es nur drei Möglichkeiten: · entweder das Nachrüsten mit Partikelfiltern oder · ein Antrag auf Ausnahmegenehmigung oder · der Neukauf. Das alles geschieht vor dem Hintergrund, dass die von der EU festgelegten Grenzwerte von Feinstaub (PM 10) und Stickoxiden (NOx) in dicht besiedelten Innenstadtbezirken der Städte und an vielen Hauptverkehrsstraßen überschritten werden. Nach der EU-Richtlinie darf dies aber höchstens an 35 Tagen im Jahr der Fall sein. Um die Zahl der Grenzwertüberschreitungen zu senken, werden daher von den örtlichen Kommunen Umweltzonen eingerichtet und mit dem Verkehrszeichen gemäß Bild gekennzeichnet. Hier dürfen nur schadstoffarme Fahrzeuge einfahren, denn der Straßenverkehr gilt als wichtigste Ursache dafür. Zur Zeit gibt es 37 deutsche Städte mit aktiven oder geplanten Umweltzonen (Tafel ). Aktuelle Informationen des Um-Elektropraktiker, Berlin 63 (2009) 2 114 BETRIEBSFÜHRUNG Umweltplaketten für leichte Nutzfahrzeuge Seit es Umweltzonen in deutschen Städten gibt, sind auch Transporter von Fahrverboten in der City bedroht. Für ältere gibt es entweder nur die rote Plakette oder gar keine. In manchen Fällen führt die Nachrüstung mit Partikelfilter per „Doppelsprung“ zur grünen Plakette. In anderen bleibt nur der kostenpflichtige Antrag auf Ausnahmegenehmigung oder der teure Neukauf. Laserschweißmaschine befand sich im Einrichtbetrieb, als es zum Unfall kam Umwelt ZONE frei 2 3 4 Tafel Städte mit aktiven oder geplanten Umweltzonen Augsburg Gelsenkirchen Mühlacker Recklinghausen Berlin Hannover Mühlheim a.d.R Regensburg 3) Bochum Heidelberg 2) München Reutlingen Bottrop Heilbronn Neu-Ulm Schwäbisch Gmünd Dortmund Ilsfeld Oberhausen Stuttgart Düsseldorf 1) Karlsruhe Osnabrück 2) Tübingen Duisburg Köln Pfinztal 2) Ulm Essen Leonberg Pforzheim Wuppertal 1) Frankfurt/M. Ludwigsburg Pleidelsheim Freiburg 2) Mannheim 1) ab 15.02.09, 2) ab 01.01.2010, 3) Termin noch offen; alle anderen Umweltzonen bereits aktiv Quelle: Umweltbundesamt Tafel Beispiele für terminlich gestaffelte Fahrverbote Umweltzone ab 2008 ab 2009 ab 2010 Berlin ohne Plakette ohne Plakette zusätzlich für rote und gelbe Plakette Hannover ohne Plakette zusätzlich für zusätzlich für gelbe rote Plakette Plakette Köln ohne Plakette ohne Plakette zusätzlich für rote Plakette weltbundesamtes findet man dazu unter www.uba.de. Dort informiert das UBA ebenfalls über zu erwartende Verschärfungen - Beispiele (Tafel ). Stufe 1 ab 01.01.2008. Die Fahrzeuge müssen mindestens die Anforderungen der Schadstoffgruppe 2 erfüllen - es dürfen also nur Fahrzeuge mit roter, gelber oder grüner Plaketten fahren. Stufe 2 ab 01.01.2010. Es dürfen nur Fahrzeuge der Schadstoffgruppe 4 fahren, nur solche mit grüner Plakette. Widerrechtliches Einfahren in die Umweltzone kann mit einem Bußgeld von 40 Euro und einem Punkt in Flensburg bestraft werden. Stiefkind Transporter Für den Handwerker, der Material, Werkzeug und Leute in die Umweltzone transportieren soll, klingt es wie Hohn, wenn Fahrzeughersteller wie Ford argumentieren: „Diese für Halter von Altfahrzeugen unerfreuliche Lösung ist von der Bundesregierung gewollt. Denn eines der erklärten Ziele der Feinstaubverordnung ist es, ältere Fahrzeuge von der Straße zu bringen und sie durch moderne Neufahrzeuge zu ersetzen.“ Das trifft manchen Fahrzeugnutzer hart, für die ein Neukauf zu Zeiten von Finanzkrise und restriktiver Kreditvergabe zur Unzeit kommt - zumal Transporter keine staatliche Förderung erhalten. Anders als bei Personenkraftwagen (Pkw) wird der Einbau von Partikelfiltern durch keinerlei Steuergutschrift unterstützt. Auch die für Pkw geltende ein-oder zweijährige Steuerbefreiung beim Kauf eines Neufahrzeugs und neuerdings die Abwrackprämie für Pkw treffen auf Transporter nicht zu. Sie sind selbst vom Innovationsprogramm zur Anschaffung emissionsarmer Lastkraftwagen (Lkw) ausgenommen. Das trifft erst für Fahrzeuge über 12 Tonnen zu. Seine Zwitterstellung Transporter sind von ihrem Zweck her Nutzfahrzeuge, die teilweise auch der Personenbeförderung dienen. Technisch werden sie oft von Pkw abgeleitet und verwenden deren Antriebstechnik. Als Aufbau überwiegen Kastenwagen oder Kombi. Das führt zu einer Stellung zwischen Nutzfahrzeug und Pkw, was sich sowohl in der Zulassung als auch in der Abgasprüfung niederschlägt. Zulassung. Nach internationaler Nomenklatur gehören die Transporter meist in folgende Fahrzeug-Kategorien: · M1 - Fahrzeuge für die Personenbeförderung, bis 9 Sitzplätze. Die Schadstoffgrenzwerte entsprechen denen für Pkw. Die so geprüften Transporter erhalten eine Pkw-Zulassung. Das gilt beispielsweise für Kombis. · N1 - Fahrzeuge für den Gütertransport, meist Kastenwagen, bis 3,5 t zulässige Gesamtmasse. Sie werden in drei Gruppen eingeteilt mit entsprechend der Leermasse steigenden Grenzwerten. Die so geprüften Transporter mit Lkw-Zulassung unterliegen meist weniger scharfen Grenzwerten als nach Pkw-Zulassung. Abgas- und Verbrauchsprüfung. Die meisten Transporter werden als Lkw (so genannte LLKW = Leichtlastkraftwagen) nach dem Verfahren für Pkw geprüft und zwar auf dem Fahrzeug-Rollenprüfstand nach dem Europäischen Fahrzyklus. Das gilt jedoch nur für Transporter bis 3,5 t. Elektropraktiker, Berlin 63 (2009) 2 Tafel Anforderungen an die Umweltplaketten Schadstoffgruppe 1 2 3 4 Umweltplakette keine rote gelbe grüne Anforderung für Euro 1 o. Euro 2 o. Euro 3 o. Euro 4 o. Diesel schlechter Euro 1 Euro 2 Euro 3 +DPF +DPF + DPF Baujahre Diesel 1996 o. 1997-2000 2001-2005 2006 o. früher später Anforderung für ohne - - Euro 1 mit Benziner geregelten - - geregeltem Kat Kat o. besser Baujahre Benziner 1992 oder - - 1993 o. früher später DPF Dieselpartikelfilter Komplettlösungen für Unterflurinstallation kompakt & elegant komplett, schnell, hochwertig... Punktgenau liefern die Unterflursysteme von OBO Daten und Energie dorthin, wo sie gebraucht werden. Bei geringem Anschlussbedarf bieten sich Komplettlösungen an, die den Einsatz von Verlängerungskabeln vollkommen überflüssig machen. Ob im Wohnzimmer, einer Empfangshalle oder auf Ausstellungsflächen - die Anschlussleitungen verschwinden unauffällig in einer dezenten Geräteeinbaulösung, deren elegantes Design den Raum aufwertet. Der Blick des Betrachters bleibt frei auf die Objekte und das hochwertige Ambiente des Raumes. GESRM2... Für den minimalen Anschlussbedarf eignet sich besonders der runde Geräteeinsatz GESRM2, eine vorbestückte Einbaueinheit aus Metall. GE2V Feinster Edelstahl verleiht der GE2V ein edles Aussehen. Trotz ihrer geringen Baugröße bietet die GE2V Platz für einen mittleren Anschlussbedarf. UDHome4 Die quadratische Einbaueinheit UDHome4 zeichnet sich durch ihre kompakte Bauweise aus. Ihre Baugröße eignet sich besonders für den gehobenen Anschlussbedarf. Fordern Sie unsere Broschüre „Komplettlösungen für Unterflurinstallation“ an. OBO BETTERMANN Gmb H & Co. KG Kundenservice Deutschland Tel.0 2373/89-1500· Fax0 2373/89-7777 Postfach 1120 · D-58694 Menden E-Mail: info@obo.de · www.obo.de Für größere Fahrzeuge muss eine Prüfung auf Motorenprüfständen wie für schwere Lkw durchgeführt werden. In der Praxis werden größere Transporter, wie etwa der Sprinter von Mercedes-Benz, nach beiden Prüfverfahren getestet. Da der EU-Normverbrauch aus der Abgasanalyse ermittelt wird, geben die Hersteller den Kraftstoffverbrauch nur für die Transporter an, die nach dem Europäischem Fahrzyklus geprüft wurden - oft sogar nur für die Varianten mit Pkw-Zulassung. Interessanterweise gehen die daraus resultierenden CO2-Werte von M1-Transportern in die von der EU geforderten Flottenwerte von 120 oder 130 g/km ein. Das heißt, die Hersteller sind zu weiteren Maßnahmen der Verbrauchs- und CO2-Reduzierung bei den Transportern stärker denn je gezwungen. Welche Plakette für welchen Transporter? Die Zuordnung der verschiedenen Transporter-Modelle zu den Umweltplaketten sind in der Kennzeichnungs-Verordnung geregelt und zwar in vier Schadstoff-Gruppen (Tafel , vereinfachte Darstellung) die sich an den Euro-Normen für Dieselfahrzeuge orientieren. Damit ergibt sich zwangsläufig eine Abhängigkeit von den Baujahren. Nachrüstung. Durch die Nachrüstung mit einem Partikelfilter können Transporter mit Dieselantrieb in jeweils höhere Schadstoffgruppen eingestuft werden. Für Fahrzeuge mit Ottomotor (Benziner, Gasfahrzeuge) gibt es nur zwei Einstufungen. Sie haben ohnehin weniger Probleme mit der Umweltplakette. Die genaue Zuordnung der Fahrzeuge zur jeweiligen Umwelt-Plakette ist nur über die Schlüsselnummer im Fahrzeugschein oder in der Zulassungsbescheinigung möglich. Entsprechende Übersichten und Suchsysteme sind beim ADAC und bei der Gesellschaft für Technische Überwachung zu finden: www.adac.de oder www.gtue.de. Technische Anforderungen. Die technischen Anforderungen für die Nachrüstung mit Partikelfiltern regelt die Straßenverkehrs-Zulassungsordnung (StVZO, Anlage XXVII). Sie definiert außerdem die Partikelminderungsklassen PMK 01 bis PMK 4, die für die Zuordnung nachgerüsteter Fahrzeugen zu den Umweltplaketten ausschlaggebend sind. Sie formuliert z. B.: „PMK 2 ist für die Nachrüstung von Euro-1-, Euro-2- und Euro-3-Diesel-Lkw vorgesehen. Durch Nachrüstung mit einem Partikelfilter muss der Partikel-Grenzwert für Euro-4-Diesel-Lkw erreicht werden.“ Die Partikel-Minderungsklasse ist in den Fahrzeugpapieren einzutragen. Fehlendes Engagement Im Gegensatz zum Pkw-Sektor engagieren sich keineswegs alle Transporter-Hersteller bei der Frage, mit welcher Nachrüstlösung welche Plakette zu erreichen ist (Tafel ). Alle aktuellen Modelle erhalten generell die grüne Umweltplakette, da sie Euro 4 entsprechen müssen - unabhängig, Elektropraktiker, Berlin 63 (2009) 2 116 BETRIEBSFÜHRUNG Ford Transit Baujahr 2000 Ein 9 Jahre alter Renault Kangoo Rapid - darf als Diesel bald nicht mehr in die Umweltzone einfahren; keine Nachrüstlösung vom Hersteller Dieser große VW-Transporter LT 2 kann maximal die gelbe Plakette erhalten - keine Nachrüstangebote vom Hersteller ab Baujahr 2002 ist der Diesel des Citroën Berlingo mit einem Partikelfilter nachrüstbar und erhält eine grüne statt einer gelben Plakette Werkfotos Der Fiat Ducato der Baujahre 2000 bis 2002 erhält eine gelbe Plakette BEISPIELE 1. Offenes System - „City-Filter“ von HJS (Bild ) · mit integriertem Oxi-kat · erreicht Partikelminderungsklassen PMK 0 bis 2 · meist anstelle einer gelben grüne Umweltplakette möglich · wartungsfreies System · kein Leistungsverlust · kein Kraftstoffmehrverbrauch · Bio-Diesel-tauglich · Garantie für drei Jahre oder 80000 km · Preis für Transporter mit Lkw-Zulassung: etwa 880 Euro (ohne Mwst., zzgl. Montage) · Einbauzeit bei der AU-berechtigten Werkstatt: etwa 1 h 2. Geschlossenes System - „SMF-AR“ von HJS (Bilder und ) · vor allem für Einbau in Wohnmobile und Transporter · erlaubt den „Doppelsprung“ von der roten zur grüner Umweltplakette · Nachrüstlösung ist recht aufwendig, Preis: etwa 2000 Euro (ohne Mwst., zzgl. Einbaukosten). · Einbau in einer Spezialwerkstatt dauert etwa sechs Stunden, lohnt sich nur bei Spezialfahrzeugen mit hohen Investitionskosten und langer Lebensdauer Elektropraktiker, Berlin 63 (2009) 2 ob mit oder ohne Partikelfilter. Die älteren Baujahre entsprechen den jeweils gültigen Euro-Stufen (Tafel ). Vorfristige Erfüllungen sind äußerst selten. Das fehlende Engagement der Hersteller ist umso unverständlicher, als nach Einschätzung des deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK) knapp 50 % der insgesamt 1,6 Mio. in Deutschland zugelassenen Transporter nur die Abgasnorm Euro 1 und 2 erfüllen - also nur die rote oder gar keine Umweltplakette erhalten können. Offene und geschlossene Partikelfilter Zwei Filtersysteme stehen zur Wahl: Das offene ist ein ungeregeltes System mit einem eher geringen Filterwirkungsgrad von 30 bis 50 % und wird ausschließlich für die Nachrüstung verwandt. Das geschlossene ist ein geregeltes System, das den hohen Filterwirkungsgrad von 90 bis 99 % erreicht und vorzugsweise in der Erstausrüstung verwendet wird. Offenes System Hierbei handelt es sich um einen Durchflussfilter, bei dem das Abgas an der inneren Oberfläche durchströmt. Es besteht aus dünnen Metallfolien, in denen die Partikel vom Abgas getrennt werden. Die Regeneration erfolgt kontinuierlich, meist nach dem CRT-Verfahren unter Beteiligung der Stickoxide. Es gibt auch Kombifilter mit vorgeschaltetem Oxidationskatalysator in einem Gehäuse. Insgesamt ist das offene System (BEISPIELE) einfach und kostengünstig, hat aber den schlechteren Filterwirkungsgrad (Bild ). Geschlossenes System Hierbei durchströmt das Abgas poröse Filterwände, die meist aus Keramik oder Sintermetall bestehen. Die einzelnen Kanäle sind wechselseitig verschlossen, damit das Abgas den Weg durch die Wände nehmen muss. Die erheblichen Rückstände drohen das Filter nach einiger Zeit zu verstopfen. Es muss deshalb periodisch regeneriert werden, wovon der Fahrer aber nichts merkt. Dazu wird meist die Abgastemperatur durch eine gezielte Kraftstoffnacheinspritzung auf über 550 °C erhöht, wobei der angesammelte Ruß verbrennt. Dieser Partikelfilter arbeitet mit offenem System Schnittdarstellung des Filters SMF-AR - geschlossenes System Im Fokus der eltefa gebäudetechnik stehen innovative und effektive Energiespartechnologien. Die Sonderschau „Gebäudetechnik für Jung und Alt“ zeigt, was heute technisch möglich ist. Hier finden Sie das Know-how, das Sie fit für die Zukunft macht. Die Brücke zwischen Gebäudetechnik und Industrie schlägt in einer eigenen Halle die IT. Auf dem IT-Forum finden täglich Vorträge über neueste Trends und Entwicklungen statt. Neu ist der Themenpark Sicherheit mit Forum „Grundstück - Gebäude - IT“. Hier geht's um Brand- und Diebstahlschutz, Zutritts- und Videokontrolle, Krisenmanagement und Knowhow-Schutz. Und alles in allem um Ihre künftigen Erfolge mit Elektrobusiness. Machen Sie sich fit für die Zukunft. Willkommen in Stuttgart. www.eltefa.de gebäudetechnik 15. Fachmesse für Elektrotechnik und Elektronik 25. - 27.03.2009 | Neue Messe Stuttgart elektro bus ness Fit in Gebäudetechnik Fit für die Zukunft neubert-werbung.de Bei einigen Systemen (BEISPIE-LE) wird die Regeneration entweder mit katalytischer Edelmetallbeschichtung, mit elektrischen Heizelementen oder mit einer Additivzugabe zum Kraftstoff unterstützt (Bilder und ). Filter-Nachrüstung Zunächst ist eine Rückfrage bei der Markenwerkstatt sinnvoll. Die Filterhersteller und ihre Angebote kann man aber auch beim ADAC erfahren, zum Beispiel: · HJS Fahrzeugtechnik Gmb H - www.cityfilter.de · TWINTEC Technologie Gmb H - www.twintec.de · Oberland Mangold Gmb H - www.oberland-mangold.de. Die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) bietet unter feinstaub.gtue.de eine Online-Suche nach Angeboten von Nachrüst-Partikelfiltern, die nach Eingabe von Fahrzeughersteller- und Typschlüsselnummer angezeigt werden. Anforderungen Grundsätzlich müssen Nachrüst-Partikelfilter die Anforderungen der Anlage XXVII StVZO erfüllen und eine entsprechende Betriebserlaubnis für das nachzurüstende Fahrzeugmodell haben. Bei zusätzlich zum vorhandenen Oxi-Kat einzubauenden Filtern sind die vorgeschalteten Katalysatoren vor der Nachrüstung zu erneuern - und zwar dann, wenn sie länger als fünf Jahre oder mehr als 80000 km im Fahrzeug verbaut waren. Besteht das Filtersystem jedoch aus einer Kombination von Oxi-Kat und Partikelfilter, sind Laufleistung und Fahrzeugalter belanglos. Ausnahmegenehmigung Gewerbetreibende können eine Ausnahmegenehmigung für ihre Transporter beantragen: · bei verzögerter Nachrüstung oder Ersatzbeschaffung · für Sonderfahrzeuge mit hohen Anschaffungskosten und geringer Fahrleistung, z. B. Werkstattwagen mit festen Auf-/Einbauten · bei Fuhrparks mit Quotenregelung - z. B. dürfen von 25 Fahrzeugen zehn eine Ausnahmegenehmigung erhalten · bei Härtefällen, wenn die Existenz des Betriebes durch das Fahrverbot gefährdet ist. Beim Berliner Senat gibt es hierfür z. B. ein spezielles Antragsformular im Internet unter www.berlin.de/sen/Umwelt. Den Antrag stellen Fahrzeughalter an die Straßenverkehrsbehörde, in der die Umweltzone liegt. Die Ausnahmegenehmigung ist meist auf 18 Monate begrenzt. Sie kostet außerdem Gebühren (z. B. 400 Euro) und gilt häufig nur für eine bestimmte Umweltzone - nicht automatisch auch für Zonen in anderen Städten. Neukauf Wenn weder eine Nachrüstung mit Partikelfilter noch eine Ausnahme-Genehmigung infrage kommt, bleibt nur der Neukauf, bei dem aber einiges zu beachten ist. Wenn es ein Transporter mit Dieselantrieb werden soll, müsste er mindestens Euro 4, mög-Elektropraktiker, Berlin 63 (2009) 2 118 BETRIEBSFÜHRUNG Schaltschema des Partikelfilter-Systems SMF-AR Bilder: Werkfotos Tafel Umweltplaketten für in Betrieb befindliche Transporter - technischer Stand nach Herstellerangaben Hersteller Typ Modelle/Baujahr/Plakette Lösungen der Hersteller für Modelle ohne grüne Plakette Citroën Nemo alle aktuellen Modelle erhalten nur Partikelfilter-Nachrüstung für Pkw Berlingo grüne Plakette; ältere Modelle nach Jumpy Schlüsselnummer im Fahrzeugschein Jumper einordnen Fiat Fiorino keine Aussage keine Aussage Doblo Cargo Scudo Ducato 230 Baujahr 1995-1998 meist keine Plakette, teilweise rote Baujahr 1998-2000 rote Plakette Baujahr 2000-2002 gelbe Plakette keine Aussage Ducato 244 gelbe Plakette keine Aussage Ducato 250 grüne Plakette entfällt Ducato 290 keine Plakette keine Aussage Ford Transit 2006 Produktion ab 05/2006: grüne auf Wunsch ab Werk mit geschlossenem Partikel-Plakette filter-System (PFS) lieferbar (600 Euro) Transit 2000 Produktion 01/2000-05/2006: Nachrüstung mit offenem PFS möglich, aber nur gelbe Plakette für Transporter mit Pkw-Zulassung Transit Baujahre vor 2000: rote oder keine Nachrüstlösung keine Plakette Mercedes Vito ab Baujahr 2005: grüne Plakette Nachrüstlösung von gelber in grüne Plakette mög-Baujahr 2003-2005: gelbe Plakette lich, aber nur für Transporter mit Pkw-Zulassung Sprinter ab Baujahr 2006: grüne Plakette Nachrüstlösung von gelber in grüne Plakette in Baujahr 1996-2005: gelbe Plakette Prüfung Peugeot Bipper Modelle nach Schlüsselnummer Nachrüstung mit Partikelfilter von gelber auf Partner im Fahrzeugschein einordnen grüne Plakette: Expert Partner HDi 2.0 ab Bj. 11.2002 (PMK 2), Boxer Boxer HDi 2.0/2.2/2.8 ab Bj. 02.2002 (PMK 1) Renault Kangoo Rapid ab Baujahr 2006: grüne Plakette keine Nachrüstlösung Trafic Master VW Caddy je nach Baujahr grüne oder gelbe Nachrüstung mit Partikelfilter von gelber zu grüner Plakette Plakette möglich T5 je nach Baujahr grüne oder gelbe Nachrüstung mit Partikelfilter von gelber zu grüner Plakette Plakette möglich T4 maximal gelbe Plakette keine Nachrüstlösung Crafter alle Fahrzeuge grüne Plakette entfällt LT2 maximal gelbe Plakette keine Nachrüstlösung BETRIEBSFÜHRUNG lichst sogar schon Euro 5 erfüllen, denn diese Abgasvorschrift tritt bereits am 01.09.2009 für neue Fahrzeuge in Kraft. Diese Typen sollten in jedem Falle mit Partikelfiltern ausgerüstet sein (Tafel ). Dabei stellt sich die Frage, ob es auch ein Transporter mit Erdgasantrieb sein kann. Diese Antriebsform verbindet in optimaler Weise Umweltvorteile mit hoher Wirtschaftlichkeit. Für die u. U. schmerzliche Entscheidung zum Neukauf gibt es ein Trostpflaster: Die Neuen verbrauchen oft erheblich weniger als etwa 10 Jahre alte, obwohl die gerade bei Euro 5 geforderte Verminderung der Stickoxide den Verbrauch wieder etwas erhöht. J. Sachse, K. Böttcher Tafel Neue Diesel-Transporter (Lkw-Zulassung) mit Partikelfilter - geschlossenes und geregeltes System Hersteller Modell Motorisierung Leistung Serie/Aufpreis kW/PS Euro o. MwSt. Citroën Berlingo HDi 90 FAP 66/90 serienmäßig Jumpy HDi 120 FAP 88/120 serienmäßig HDi 135 FAP 100/136 serienmäßig Jumper HDi 160 FAP 116/157 serienmäßig Fiat Doblo Cargo 1.3 Multijet 62/85 1100 Euro 1.9 Multijet 88/120 900 Euro Scudo 140 Multijet DPF 100/136 serienmäßig Ducato 120 Multijet 88/120 890 Euro 160 Multijet Power 116/158 890 Euro Ford Transit alle Motoren nur Pkw-Zulassung, AP ab 677 Euro Iveco Daily alle Motoren - 380 Euro Mercedes Benz Vito alle Motoren - serienmäßig Sprinter alle Motoren - serienmäßig Nissan Primastar 2.5 150 dCi 107/146 serienmäßig Interstar 2.5 120 dCi 88/120 700 Euro 2.5 150 dCi 107/146 serienmäßig Opel Combo 1.3 CDTI Ecotec 55/75 serienmäßig Vivaro 2.5 CDTI 84/114 serienmäßig 2.5 CDTI 107/146 serienmäßig Movano 2.5 CDTI 88/120 serienmäßig 2.5 CDTI 107/146 serienmäßig Hersteller Modell Motorisierung Leistung Serie/Aufpreis kW/PS Euro o. MwSt. Peugeot Partner 1.6 Hdi FAP 90 66/90 serienmäßig Expert 2.0 Hdi FAP 135 100/136 serienmäßig 2.0 Hdi FAP 120 88/120 serienmäßig Boxer 3.0 Hdi FAP 160 116/157 serienmäßig Renault Kangoo Rapid 1.5 dCi FAP 76/103 serienmäßig Trafic 2.5 dCi FAP 84/114 serienmäßig 2.5 dCi FAP 107/146 serienmäßig Master 2.5 dCi 88/120 700 Euro 2.5 dCi FAP 107/146 serienmäßig VW Caddy 1.9 TDI 55/75 505 Euro 1.9 TDI 77/105 505 Euro 2.0 TDI 103/140 serienmäßig Caddy Maxi 1.9 TDI/DSG 77/105 500 Euro/Serie 2.0 TDI 103/140 serienmäßig T5 1.9 TDI 62/84 530 Euro 1.9 TDI 75/102 530 Euro 2.5 TDI 96/130 serienmäßig 2.5 TDI 128/174 serienmäßig Crafter alle Motoren - serienmäßig Quelle: VCD Zusätzliche Funktionen, schnelleres Prüfen und robust wie immer NEU! Die Fluke Multifunktionstester der Serie 1650B Prüfen gemäß DIN VDE 0100/0413 Die neue Serie 1650B - weiterentwickelt auf der Basis der vielseitigen, robusten und einfach zu bedienenden Serie 1650 - bietet jetzt noch produktiveres Arbeiten: s Die Position des Drehschalters zeigt klar, welche Funktion eingestellt ist - keine komplizierten mehrstufigen Menüs! s Schleifenimpedanzmessung ohne Auslösen der Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) - oder schnelle Prüfung mit hohem Strom s Variabler Strommodus für die RCD-Prüfung mit benutzerdefinierten Einstellungen s Anzeige der RCD-Prüfergebnisse mit Gut/Schlecht-Indikatoren s Nullpunktadapter für die einfache und genaue Kompensation der Messleitungen und Netzmessleitung Fluke: das komplette Produktangebot für elektrische Prüfungen Vom Infrarotthermometer Fluke 62 bis zum Isolationsmessgerät Fluke 1507/1503 - Sie finden für jede Aufgabe das richtige Werkzeug. Und das Angebot wächst ständig, damit Sie das Beste wählen können. Fluke. Damit Ihre Welt intakt bleibt. Fluke Deutschland Gmb H www.fluke.de 2 22 22 02 00 Schnelle Schleifenimpedanzmessung Spart bis zu 50% Zeit! Robust Übersteht einen Fall aus 1 m Höhe Leicht Wiegt weniger als 1,2 kg Nullpunktadapter

Autoren
  • J. Sachse
  • K. Böttcher
Sie haben eine Fachfrage?