Skip to main content 
Elektrotechnik | Schutzmaßnahmen

Sicherheitseinrichtung ENS

ep2/2000, 1 Seite

Es gibt eine neue Richtline (VDE-Materialie M) zum Parallelbetrieb von Eigenerzeugungsanlagen, dabei ist es möglich, auf die bisher freie zugängliche Trennstelle bei Verwendung der Sicherheitseinrichtung ENS zu verzichten. Gibt es in der Praxis bereits Ausführungsbeispiele, und welche Hersteller bieten solche Einrichtungen an bzw. ist ein Eigenbau möglich?


Leseranfragen Elektropraktiker, Berlin 54 (2000) 2 von 16 mm2 Kupfer haben ([3], Nationales Vorwort, Zu 2.5 und Tabelle NC.4). Dafür verwendet man zweckmäßigerweise einadriges Kabel NYY. Wird das TN-System (früher „Nullung“ genannt) angewendet, so fließt ein Teil des Blitzstroms über den PEN-Leiter des Hausanschlusses und des Versorgungsnetzes zu fernen Erdern. Diese tragen dadurch zur Erdung des in den Schornstein eingebrachten metallenen Rohres bei. Es ist jedoch unzulässig, auf den Erder zu verzichten und die fernen Erder als Ersatz dafür zu benutzen ([5], Abschn. 10.2.3). Bei Anwendung des TT-Systems wird der Erder auch als Schutzerder für diese Schutzmaßnahme benötigt, und er muss dann auch die dafür geltenden Forderungen ([6], Abschn. 413.1.4; [7], Abschn. 4.2) erfüllen. Im Rahmen des Hauptpotentialausgleichs für den Elektroschutz müssen a) metallene Rohrleitungen von Versorgungssystemen innerhalb des Hauses, z. B. für Gas und Wasser, b) metallene Gebäudekonstruktionsteile, Zentralheizungs- und Klimaanlagen, c) wesentliche Betonbewehrungen, soweit möglich, mit der Potentialausgleichsschiene und dem Hauptschutzleiter (PEN-Leiter beim TN-C-System, Schutzleiter „PE“ beim TT-System) verbunden werden ([1], Abschn. 413.1.2.1). Das trifft auch für das metallene Abgasrohr zu, das in vorstehender Aufzählung unter a) und b) eingeordnet werden kann. Diese Verbindung muss hergestellt werden, sofern sie nicht schon über den Heizkessel besteht. Da sie bei einem Blitzeinschlag in das metallene Abgasrohr auch als Blitzschutz-Potentialausgleich wirken kann, muss sie einen Querschnitt von mindestens 16 mm2 Kupfer, 25 mm2 Aluminium oder 50 mm2 Stahl haben ([3], Nationales Vorwort, Zu 2.5 und Tabelle NC.4; [4], Abschn. 5). Literatur [1] DIN 57185 Teil 1 (VDE 0185 Teil 1):1982-11 Blitzschutzanlage; Allgemeines für das Errichten. [2] DIN VDE 0185-103 (VDE 0185 Teil 103):1997-09 Schutz gegen elektromagnetischen Blitzimpuls; Teil 1: Allgemeine Grundsätze (IEC 1312-1: 1995, modifiziert). [3] Vornorm DIN V ENV 61024-1 (VDE V 0185 Teil 100):1996-08 Blitzschutz baulicher Anlagen; Teil 1: Allgemeine Grundsätze (IEC 1024-1: 1990, modifiziert). [4] Hering, E.: Blitzschutz-Potentialausgleich, Trennfunkenstrecken und Blitzstromableiter. Elektropraktiker, Berlin 53(1999)2, S. 122-126. [5] DIN EN 50083 Teil 1 (VDE 0855 Teil 1):1994-03 Kabelverteilsysteme für Ton- und Fernsehrundfunk-Signale; Teil 1: Sicherheitsanforderungen. [6] DIN VDE 0100-410 (VDE 0100 Teil 410):1997-01 Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 1000 V; Teil 4: Schutzmaßnahmen; Kapitel 41: Schutz gegen elektrischen Schlag. [7] DIN VDE 0100 Teil 540:1991-11 Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 1000 V; Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel; Erdung, Schutzleiter, Potentialausgleichsleiter. E. Hering Zählervorsicherungen ? Seit längerer Zeit gab/gibt es bei der Normung von Zählervorsicherungsautomaten verschiedene Standpunkte, wie ist der gegenwärtige Stand zur E DIN VDE 0643 bzw. E DIN VDE 0645. Welcher Trend zeichnet sich ab bzw. wann ist der Weißdruck zu erwarten? ! Im Mai 1996 erschienen die Entwürfe E DIN VDE 0643 „Selektiver Haupt-Leitungsschutzschalter, spannungsabhängig (SHA-Schalter), sowie E DIN VDE 0645 ,,Selektiver Haupt-Leitungsschutzschalter, spannungsunabhängig (SHU-Schalter). Das zuständige Komitee hat Ende 1998 den Entwurf E DIN VDE 0643 ,,SHA-Schalter“ ersatzlos zurückgezogen. Ein neuer Entwurf befindet sich in der Erarbeitung. Ein „Trend“ ist zur Zeit nicht zu erkennen. Viele Elektrizitätsversorgungsunternehmen lassen den Einsatz beider Schalter-Varianten im unteren Anschlussraum eines Zählerschranks zu, einige schreiben ihn vor, beschränken sich jedoch momentan auf den SHU-Schalter. Wie dies in Zukunft, z. B. nach Erscheinen entsprechender gültiger Normen (Weißdrucke), aussehen wird, lässt sich nicht abschätzen. Die Frage, wann die endgültigen Fassungen von DIN VDE 0643 und DIN VDE 0645 erscheinen werden, lässt sich ebenfalls nicht beantworten. Es ist jedoch mit einem längerfristigen Zeitraum zu rechnen, da der Entwurf zu DIN VDE 0643 ja erst noch erscheinen muss, dann gibt es die bekannte Einspruchsfrist, die Einsprüche müssen bearbeitet werden. Erst wenn dies geschehen ist, kann ein Weißdruck erscheinen. J. Pietsch Sicherheitseinrichtung ENS ? Es gibt eine neue Richtline (VDE-Materialie M) zum Parallelbetrieb von Eigenerzeugungsanlagen, dabei ist es möglich, auf die bisher freie zugängliche Trennstelle bei Verwendung der Sicherheitseinrichtung ENS zu verzichten. Gibt es in der Praxis bereits Ausführungsbeispiele, und welche Hersteller bieten solche Einrichtungen an bzw. ist ein Eigenbau möglich? ! Die von Ihnen genannte VDEW-Broschüre M-09/98 ergänzt die bereits seit ca. 1994 bestehende Möglichkeit des Einsatzes von Einrichtungen zur Netzüberwachung mit jeweils zugeordnetem Schaltorgan in Reihe (ENS) für Eigenerzeugungsanlagen im Netzparallelbetrieb. War seinerzeit die ENS nur für einphasige Anlagen mit einer Nennleistung bis maximal 4,6 kVA bzw. 5 kWp zulässig, so ist diese ENS als ENS-3 nun auch für dreiphasig einspeisende Eigenerzeugungsanlagen bis 30 kVA zugelassen. Im allgemeinen fertigen die Hersteller der Wechselrichter für Photovoltaikanlagen auch die entsprechenden ENS. Für diese ENS ist eine Typprüfung erforderlich. Hierfür wird der ermächtigte Entwurf von DIN VDE 0126 „Selbsttätige Freischaltstelle für Photovoltaikanlagen einer Nennleistung < 4,6 kVA und einphasiger Paralleleinspeisung über Wechselrichter in das Netz der öffentlichen Versorgung“ herangezogen. Solange noch keine Norm für dreiphasig einspeisende Anlagen vorliegt, muss durch die jeweilige anerkannte Prüfstelle sichergestellt werden, dass das in DIN VDE 0126 formulierte Schutzziel auch von der ENS-3 eingehalten wird. Hier stellt sich die Frage, ob der Aufwand, den Sie für die eigene Herstellung einer ENS - und dies vielleicht nur als Einzelexemplar oder in minimalen Stückzahlen - treiben müssen, ein angemessenes Kosten-Nutzen-Verhältnis gewährleistet. Selbstverständlich gibt es schon etliche mit ENS ausgeführte Anlagen. Ob die Möglichkeit besteht, diese Anlagen zu besichtigen, entzieht sich jedoch der Kenntnis des Autors. Üblicherweise bilden die ENS eine bauliche Einheit mit dem Wechselrichter. Vielleicht wenden Sie sich bezüglich einer Anlagenbesichtigung an die Hersteller von Wechselrichtern, die Ihnen möglicherweise Referenzanlagen benennen können. Eine weitere Möglichkeit wäre die Kontaktaufnahme mit den entsprechenden Beratungseinrichtungen der Elektrizitätsversorgungsunternehmen. J. Pietsch Feuchtraumschalterprogramm in Bad/WC ? Fordern die entsprechenden Normen, in Bade- und WC-Räumen Feuchtraumschalterprogramme vorzusehen? ! In Normen werden die technischen Forderungen erfasst, die an elektrische Betriebsmittel gestellt werden. Gemäß Abschnitt 5.1 in DIN VDE 0100 Teil 701 müssen in den Schutzbereichen vorzusehende elektrische Betriebsmittel vorgegebene IP-Schutzarten erfüllen [1]. Die Forderungen an den Wasserschutz sind sehr unterschiedlich. Gemäß Tabelle 1 in [1] reicht die Spanne von IP X1 bis IP X5. Für Steckdosen kommt ggf. IP X 0 hinzu, wie den Erläuterungen zu Abschnitt 5.1 zu entnehmen ist. Als Berührungs- und Fremdkörperschutz ist IP 2X als Mindestschutzart festgelegt. Erzeugnisprogramme, darunter auch spezielle Ausführungen für das Badezimmer,

Autor
  • J. Pietsch
Sie haben eine Fachfrage?