Elektrotechnik
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Inf.- und Kommunikationstechnik
Satellitenempfangsverteilung über Funk
ep10/2004, 1 Seite
Die Palette der Möglichkeiten könnte noch erheblich erweitert werden. Es sollte nur deutlich gemacht werden, welche Ursachen zumindest in Frage kommen. Literatur [1] DIN 18015-1:2002-09 Elektrische Anlagen in Wohngebäuden; Teil 1: Planungsgrundlagen. [2] DIN VDE 0100-200:1998-06 Elektrische Anlagen von Gebäuden; Teil 200: Begriffe. [3] Beiblatt 2 zu DIN VDE 0100-520:2002-11 -; Zulässige Strombelastbarkeit, Schutz bei Überlast, maximal zulässige Kabel- und Leitungslängen zur Einhaltung des zulässigen Spannungsfalls und der Abschaltbedingungen. [4] DIN VDE 0100 Teil 430:1991-11 -; Schutzmaßnahmen; Schutz von Kabeln und Leitungen bei Überstrom. [5] DIN VDE 0100-482:2003-06 -; Teil 4: Schutzmaßnahmen; Kapitel 48: Auswahl von Schutzmaßnahmen; Hauptabschitt 482: Brandschutz bei besonderen Risiken oder Gefahren. H. Senkbeil Satellitenempfangsverteilung über Funk ? Ich bin Besitzer einer Eigentumswohnung in einem Mehrfamilienhaus. In der letzten Eigentümerversammlung wurde erwogen, die TV-Versorgung von Kabeleinspeisung auf Satellitempfang umzustellen. Kann eine Übertragung von der Empfangsanlage zu den einzelnen Empfängern drahtlos erfolgen, und wieviel Teilnehmer können max. angeschlossen werden? ! Eine Satelliten-Empfangsverteilung über Funk ist prinzipiell möglich. Dazu werden die Empfangseinheit (Satellitenantenne, SAT-ZF-Verteilung und Satellitenreceiver auf dem Dachboden installiert. Von dort aus muss jeder Teilnehmer (maximal vier Teilnehmer) mit einem Sender ausgestattet werden. Am TV-Empfänger befindet sich eine Funkempfangseinheit, die das Signal über die SCART-Buchse einspeist. Die Funkübertragung der Video- und Audiosignale wird im 2,4-GHz-Bereich durchgeführt. Der Funkkanal für die Fernbedienung liegt im 433-MHz-Bereich. Die Reichweite beträgt bis zu 300 m und ist stark abhängig davon, wie viel Eisen in dem Bau (Decken und Wände) eingebaut ist. Ein Komplett-Set besteht also aus Sender, Empfänger, Infrarotmodul für die Fernbedienung, 2 x Video-/Audioanschlusskabel, Cinch/Scart-Kabel und zwei Steckernetzteilen. Es kostet pro Teilnehmer etwa 120 Euro. Trotzdem rate ich von einer solchen Verteilanlage ab. Gehen Sie zu zwei oder drei Radio- und Fernsehtechniker-Meister-Fachgeschäften, und lassen Sie sich ein verbindliches Angebot zur Umrüstung einer bestehenden Kabelverteilanlage in eine analog-und digitaltaugliche Satellitenempfangs- und Verteilanlage für alle Teilnehmer in diesem Haus erstellen. Damit sind Sie besser bedient, die Störanfälligkeit ist wesentlich geringer und Sie haben den Vorteil, dass Erweiterungen in der Zukunft ohne Probleme möglich sind. Außerdem wird Sie die Umrüstung weniger kosten als die letztlich aufwändige Funkinstallation, die auf den ersten Blick einfach erscheint. H. Schweizer Wiederholungsprüfung von Antrieben ? Bei der Schleifenwiderstandsmessung an einem drehzahlgeregelten Motor schaltet das Messgerät wegen erhöhter Berührungsspannung am Schutzleiter den Messablauf ab. Welche Möglichkeiten der Kurzschlussstrom-Messung bestehen noch, um die Abschaltbedingungen zu prüfen? Gibt es bessere Messmittel, um drehzahlgeregelte Antriebe einer Wiederholungsprüfung zu unterziehen? Mein Betrieb verfügt über die Messgeräte Metrawatt und Profitest 100 S. Mit beiden Geräten kann ich die Widerstandsmessung nicht durchführen. ! Die von Ihnen gestellten Fragen zur Prüfung des Schleifenwiderstands an einem drehzahlgeregelten Motor vermischen gleich mehrere voneinander unabhängige Prüfprobleme miteinander, die nur getrennt betrachtet werden können. Schleifenwiderstand Der Schleifenwiderstand spiegelt eine Eigenschaft des speisenden Netzes wider - also nicht der angeschlossenen Verbrauchsmittel. Er sollte möglichst klein sein, damit im Falle eines defekten Isolationswiderstands (evtl. in Ihrem Motor) ein hoher Fehlerstrom fließt, damit unzulässig hohe Berührungsspannung bei indirektem Berühren in der geforderten Zeit abgeschaltet wird. Bei einer Leiter-Erde-Spannung von 230 V sind das 400 ms (siehe DIN VDE 0100 Teil 410). Zum Messen des Schleifenwiderstands klemmen Sie bitte den Motor ab und messen am Ende der Motorzuleitung (zwischen L und PE) mit einem Anlagenprüfgerät. Mit Hilfe des angezeiten Widerstandswertes (Beispiel: 1 1) errechnen Sie den zu erwartenden Fehlerstrom (Beispiel: 230 V / 1 1 = 230 A). Da Ihr Messgerät eine (wenn auch wahrscheinlich geringe) Messtoleranz hat und andere Faktoren zusätzlich das Messergebnis beeinflusst haben könnten, sollten Sie nun etwa 30 % Sicherheit einplanen (Beispiel: 230 A x 0,7 = 161 A). Teilen Sie jetzt bitte den errechneten Wert durch den K-Faktor Ihres Überstrom-Schutzorgans - Sicherung 8, B-Automat 5, C-Automat 10, D-Automat 20, K-Automat 15, Z-Automat 3 usw. (Beispiel bei Sicherung: 161 / 8 = 20,1). Einsetzen dürfen Sie jedes Überstrom-Schutzorgan, dessen Nennstrom kleiner oder gleich dem gerade errechneten Wert ist. (Beispiel: max. eine 20-A-Sicherung). Wenn Ihre beiden Prüfgeräte die Messungen abbrechen, weil die Berührungsspannung bei der Messung zu groß wird, dann ist entweder der PE defekt oder Sie befinden sich im TT-System. Bei der Schleifenwiderstandsmessung arbeiten die Prüfgeräte mit einem Strom von etwa 1 A. Es hätte also dabei eine vorgeschaltete RCD (die ist im TT-System immer vorhanden) abschalten müssen. Da Sie davon nichts erwähnt haben, gehe ich von einem TN-System mit defektem PE oder einem Bedienfehler am Prüfgerät aus. Alternativ zur Messung des Schleifenwiderstands mit 1 A kann dessen Ermittlung auch über die Messung der Berührungsspannung im Rahmen einer RCD-Prüfung mit 1/3 des Nennfehlerstroms der RCD erfolgen (dabei löst die vorgeschaltete RCD nicht aus). Wiederholungsprüfung des Motors Wie und nach welchen technischen Regeln (z. B. DIN VDE 0105, DIN VDE 0702, DIN VDE 0113) eine Elektrofachkraft den Nachweis führt, dass ein Prüfling (in Ihrem Fall der Motor) bei bestimmungsgemäßem Gebrauch gefahrlos benutzt werden kann, entscheidet immer der Prüfer selbst. Die Zielstellung (Sicherheit) muss jedoch ohne jedes WENN und ABER erreicht werden! Mit welchem Instrumentarium und mit welchem Prüfverfahren sie das tut, ist ebenfalls allein Sache der prüfenden Elektrofachkraft. Es gibt auf dem Markt (von verschiedenen Herstellern) hervorragende Prüfgeräte, die dafür einsetzbar sind. Leider gibt es (von verschiedenen Herstellern) auch richtigen Mess-Schrott zu kaufen! Die Prüfschritte, die am Motor erfolgen sollten sind: · Sichtprüfung · Schutzleiterwiderstandsmessung · Isolationsbewertung - Isolationsmessung - Ersatzableitstrommessung (ergänzend oder alternativ zur Isolationsmessung) - Ableitstrommessung (ergänzend oder alternativ zur Isolationsmessung) · Hochspannungsprüfung (nur nach DIN VDE 0113 gefordert) · Restspannungsmessung (nur nach DIN VDE 0113 gefordert) Elektropraktiker, Berlin 58 (2004) 10 784 LESERANFRAGEN Auszüge aus DIN-VDE-Normen sind für die angemeldete limitierte Auflage wiedergegeben mit Genehmigung 042.002 des DIN und des VDE. Für weitere Wiedergaben oder Auflagen ist eine gesonderte Genehmigung erforderlich. Maßgebend für das Anwenden der Normen sind deren Fassungen mit dem neuesten Ausgabedatum, die bei der VDE VERLAG GMBH, Bismarkstr. 33, 10625 Berlin und der Beuth Verlag Gmb H, Burggrafenstr. 6, 10787 Berlin erhältlich sind. Normenauszüge in diesem Heft
Autor
- H. Schweizer
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