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Sonstige Bereiche | Elektrotechnik

Kurz informiert

ep3/2010, 3 Seiten

Spätere Kürzung der PV-Einspeisevergütung, ZVEI startet Kampagne "Pro Smart Metering", Hager: Neue Marke und Gespräche mit Berker, Unternehmerforum in Baden-Württemberg, Dibkom-Fachtagung zur Vernetzung, Stiebel Eltron eröffnet neues Vertriebszentrum, Fachmesse Eltec erwartet Zuwächse, Fachtagung zur Betriebssicherheit, Schulungszentrum von Rademacher in Dresden, Deutschland sucht die besten Chip-Designer, EnEV nimmt auch das Elektrohandwerk bei Mängeln stärker in die Haftung


Spätere Kürzung der PV-Einspeisevergütung Die Einspeisevergütung für PV-Dachanlagen soll nun doch nicht am 1. April, sondern erst ab Juni 2010 sinken, dafür aber um 16 statt 15 % (vgl. ep 2/2010, S. 89). Der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) wertet die Verschiebung des Termins als ersten Schritt in die richtige Richtung. „Das könnte den Handwerksbetrieben wieder etwas mehr Planungssicherheit in den Gesprächen mit den Kunden geben. Das war ein wichtiges Ziel“, sagt ZVEH-Hauptgeschäftsführer Ingolf Jakobi. Kritisch sieht der Verband die nunmehr angestrebte Kürzung um 16 %: „Diese weitere Verschlechterung zulasten der Dachflächenanlagen ist nicht nachvollziehbar und setzt falsche Signale“, so Jakobi. Der ZVEH hatte sich nach Bekanntwerden der ursprünglichen Pläne deutlich gegen den vorgeschlagenen Förderungsabbau zum 1. April ausgesprochen, da den Handwerksbetrieben bei einer solch kurzen Frist ein massiver Auftragseinbruch gedroht hätte. Auf der Rostocker Fachschulung für Gebäudetechnik (siehe S. 176 in dieser Ausgabe) kritisierte ZVEH-Vizepräsident Klaus Pick den „völlig überstürzten und überzogenen Plan zur Kürzung der Solarförderung“ mit scharfen Worten: „Einer Kürzung mit Augenmaß werden wir uns grundsätzlich nicht verschließen, aber in dieser Form demonstrieren die Macher im Bundesumweltministerium fehlenden Sachverstand und ignorieren dabei, dass das Elektrohandwerk 70 % der kleinen Photovoltaik-Dachanlagen für Privathaushalte installiert. Wer in der jetzigen angespannten Situation solche einschneidenden Maßnahmen androht und dann noch Hals über Kopf durchziehen will, gefährdet massiv Arbeitsplätze.“ Der ZVEH rät seinen Innungsbetrieben, in aktuell laufenden Kundengesprächen und Kostenvoranschlägen auf die derzeit unsicheren Bedingungen für die Solarförderung hinzuweisen, um eventuellen Schadenersatzansprüchen zu entgehen. ZVEI startet Kampagne „Pro Smart Metering“ Unter dem Motto „Schlau messen, bewusst verbrauchen, clever sparen“ startete der ZVEI am Rande der Essener Messe E-World die Kampagne „Pro Smart Metering“. Die von Mitgliedern des Fachverbands Energietechnik initiierte herstellerübergreifende Aktion richtet sich an Handwerk und Haushalte. Sie will erklären, was an den neuen Messgeräten „smart“ ist und wie Kunden die „Intelligenz“ der Zählertechnik für sich nutzen können. Darüber hinaus informiert die Kampagne darüber, welche Energiearten erfasst werden und wer der Ansprechpartner für Endkunden ist. Bei vielen privaten Verbrauchern ist der Begriff „Smart Metering“ faktisch unbekannt, wie eine Befragung der Nordlight Research von etwa 1000 Haushalten im Jahr 2009 ergab. Elektropraktiker, Berlin 64 (2010) 3 172 BRANCHE AKTUELL KURZ INFORMIERT In diesem Monat können Sie mit etwas Glück ein Jahres-Abonnement unserer Schwesterzeitschrift ep Photovoltaik gewinnen. Sie erscheint sechsmal jährlich und richtet sich an alle Elektrofachkräfte, die PV-Anlagen planen, errichten und warten oder sich das Geschäftsfeld der solaren Stromerzeugung erschließen möchten. Um an unserem Gewinnspiel teilzunehmen, ist einfach dieses kleine Rätsel zu lösen: Damit seine Kunden vor dem Ladengeschäft nicht ausrutschen, bestellte Elektromeister Strömer in diesem Winter für 160 Euro Streugranulat und für 180 Euro Streusalz. Dabei kostete ein Beutel Granulat 5 Euro weniger als ein Beutel Salz. Insgesamt bekam der Meister 40 Beutel mehr Granulat als Salz. Frage: Was kostete ein Beutel Granulat? Ihre - hoffentlich richtige - Antwort können Sie uns per Post, Fax oder E-Mail zusenden: Redaktion Elektropraktiker 10400 Berlin Fax: 030 42151251 E-Mail: redaktion@elektropraktiker.de Wir wünschen allen Teilnehmern viel Glück. Einsendeschluss ist der 31.03.2010. ep-Expertenrat Unsere Experten stehen Ihnen am Dienstag, dem 16.03.2010, von 9 bis 21 Uhr, zur kostenfreien Beratung zur Verfügung. Der ep sponsert diesen Service. Außer den normalen Telefongebühren fallen für Sie keine Kosten an. Geben Sie lediglich Ihre siebenstellige ep-Kundennummer an (siehe 1. Zeile des Etiketts oder letzte Rechnung). Schwerpunkte: Berufsunfähigkeit, Altersvorsorge, Unfall, Kfz, Betriebshaftpflicht, aber auch Sonstiges zum Thema Ansprechpartner: Hans-Herrmann Lüschen, unabhängiger, gerichtlich zugelassener Versicherungsberater Hotline: 0441 6835811 oder 0177 8410425 Schwerpunkte: Altersvorsorge, Steuerrecht, Beraterhaftung, „Schrottimmobilien“, Sanierungen, Unternehmensnachfolge Ansprechpartner: Johannes Fiala, Rechtsanwalt (München), geprüfter Finanz- und Anlageberater, Bankkaufmann, Betriebswirt (MBA) Hotline: 089 179090-0 Schwerpunkte: Vergabe- und Bauvertragsrecht, VOB, z. B. Mängelansprüche, Verzugsschäden, Vergütungsansprüche, Präqualifikation, Abnahme, Schlussrechnung Ansprechpartnerin: Annett Süß, Rechtsanwältin (Dresden), Fachanwältin für Bau- und Architektenrecht Hotline: 0351 8489094 Schwerpunkte: EIB, LON, Gebäudevisualisierungen, Rekonstruktion von Bus-Anlagen Ansprechpartner: Hannes Leidenroth Dipl.-Ing. (FH) Hotline: 04481 8970 oder 0151 17213569 Schwerpunkte: EIB, LON, DDC-Systeme, Mediensteuerungen, Visualisierungssysteme Ansprechpartner: Peer Schmidt Dipl.-Ing. (FH), Sachverständiger für Gebäudeautomation Hotline (17 bis 21 Uhr): 0700 73377246 Mitmachen und gewinnen Ingolf Jakobi Klaus Pick Fotos: ep Hager: Neue Marke und Gespräche mit Berker Das Angebot der Hager-Gruppe als Komplettanbieter für die Elektroinstallation im Wohn- und Gewerbebau war bislang auf mehrere Marken verteilt, beispielsweise unter dem Namen Tehalit. Mit Jahresbeginn präsentiert sich das Unternehmen nun unter dem einheitlichen Logo „Hager“. Anfang Februar wurde darüber hinaus mitgeteilt, dass die Firmen Hager und Berker eine „Vereinbarung zur Aufnahme von Exklusiv-Verhandlungen über eine zukünftige Zusammenarbeit“ unterzeichnet haben. Das Familienunternehmen Berker mit Stammsitz im sauerländischen Schalksmühle fertigt seit 1919 Komponenten der Elektroinstallationstechnik - heute vom designorientierten Schalter bis hin zur Gebäudesystemtechnik. Es erwirtschaftet mit 700 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von mehr als 100 Mio. Euro. 1970 gründete Berker gemeinsam mit Gira und Jung die Fa. Insta, die u. a. elektronische Baugruppen, Komponenten und Systeme für die lichttechnische Industrie sowie für die intelligente Elektroinstallation von Gebäuden fertigt und entwickelt. 1990 gehörte Berker neben Gira, Jung, Merten und Siemens zu den Gründungsmitgliedern der European Installation Bus Association, die den EIB entwickelte. Auch die Fa. Hager mit Sitz im saarländischen Blieskastel ist ein Familienunternehmen, das Produkte von der Energieverteilung über die Leitungsführung bis hin zur intelligenten Gebäudesteuerung samt Sicherheitstechnik anbietet. Mit mehr als 10000 Mitarbeitern erzielt es einen Jahresumsatz von über 1,3 Mrd. Euro. Unternehmerforum in Baden-Württemberg Am 13. März 2010 führen die Innungen und der Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg im SpOrt Stuttgart gemeinsam das 9. Unternehmerforum durch. Neben der Elektromobilität, die aus Sicht eines großen Automobilherstellers dargestellt wird, erwartet die Besucher auch ein Vortrag über die Wartung von Elektromobilen aus dem Blickwinkel eines Dienstleisters. Den zweiten wichtigen Themenkomplex bildet die Energieeffizienz mit Vorträgen zur Energieeinsparverordnung, zum Einsatz und der finanziellen Förderung von Wärmepumpen, zu Green-IT sowie zur effizienten Beleuchtung. Darüber hinaus finden ganztägig vier parallel laufende Foren statt, bei denen Elektrotechnik, Informationstechnik und Elektromaschinenbau im Mittelpunkt stehen. Neben der Technik werden dort auch betriebswirtschaftliche und unternehmensorganisatorisch relevante Themen behandelt. Den Auftakt des Unternehmerforums bilden am Vortag eine Obermeister-Konferenz sowie - erstmalig - der Branchentreff E-Handwerk. Dibkom-Fachtagung zur Vernetzung Für die gleichzeitige Nutzung des Kabelanschlusses für Fernsehen, Internet und Telefonie gibt es hinsichtlich einer fachgerechten Installation eine Vielzahl von Varianten, um optimale Funktionsfähigkeit des gesamten Systems zu erreichen. Das Deutsche Institut für Breitbandkommunikation (dibkom) greift mit seiner Fachtagung am 24. März in Magdeburg einige Facetten dieser „Vernetzung im Haus- und Wohnungsbereich“ auf. Die Veranstaltung findet wie im letzten Jahr wieder in Zusammenarbeit mit der Hochschule Magdeburg-Stendal statt und richtet sich an Elektrofachkräfte, Planer und Firmenvertreter, die sich mit Multimedia-Kabelnetzen befassen oder befassen wollen. Weitere Informationen: www.dibkom.org Elektropraktiker, Berlin 64 (2010) 3 173 BRANCHE AKTUELL Nach dem Sinkflug 2008 hatte der Kupferpreis im vergangenen Jahr fast nur einen Trend: steigend. Während die obere DEL-Notierung im Januar noch bei etwa 250 Euro für 100 kg lag, wurde Ende Dezember 2009 die 500-Euro-Marke überschritten. Über die weitere Preisentwicklung wird heftig spekuliert. So wiesen Analysten von UBS Securities darauf hin, dass China im vergangenen Jahr seine Kupferlager wie nie zuvor in der Geschichte des Landes aufgefüllt habe, dies jedoch bei weitem nicht aussreichen werde, um den Bedarf zu decken. Andererseits machten Experten der Commerzbank bereits mehrfach deutlich, dass der hohe Kupferpreis unter anderem aufgrund der großen Lagerbestände nicht zu rechtfertigen sei. Kupferpreis hat sich im Jahr 2009 verdoppelt Mit einer Feierstunde und einem „Tag der offenen Tür“ weihte Stiebel Eltron sein neues Vertriebszentrum in Oberhausen ein. Dort sind künftig 80 Mitarbeiter beschäftigt; die Investitionskosten des Projektes beliefen sind auf 2,3 Mio. Euro. Das Unternehmen hat als Nutzer und Betreiber des Verwaltungs- und Schulungszentrums auf einer Grundfläche von 3000 m2 die Möglichkeit geschaffen, insbesondere die Produkte zur Nutzung erneuerbarer Energien - wie Wärmepumpen und Lüftungsgeräte - umfassend zu präsentieren. In den Schulungsräumen können sich zeitgleich bis zu 120 Teilnehmer zum Thema regenerative Energien fortbilden. Die Räumlichkeiten selbst zeichnen sich durch hohe Energieeffizienz aus: Die Maßgaben der aktuellen Energiesparverordnung werden um 10 % unterschritten. Als Heizung kommt eine Erdwärmepumpe des Unternehmens zum Einsatz. „Mit dem Vertriebszentrum West haben wir für unsere Kunden und Marktpartner Räumlichkeiten geschaffen, die das Unternehmen so präsentieren, wie wir es heute verstehen - als modernes Unternehmen mit zukunftsweisenden Produkten und Dienstleistungen im Bereich erneuerbare Energien“, so Geschäftsführer Karlheinz Reitze. Stiebel Eltron eröffnet neues Vertriebszentrum Projektentwickler Ingo Plaßmeier (Mitte) überreicht Karlheinz Reitze und Dr. Ulrich Stiebel den symbolischen Schlüssel für das neue Gebäude Foto: Stiebel Eltron Fachmesse Eltec erwartet Zuwächse Die nächste Eltec als euroregionale Fachmesse für elektrische Gebäudetechnik, Informations-und Lichttechnik findet vom 19. bis 21. Januar 2011 in Nürnberg statt. „Die Eltec 2009 war ein voller Erfolg, trotz der wirtschaftlich ungünstigen Rahmensituation. Wir sind deshalb überzeugt, dass die nächste Messeausgabe 2011 weitere Zuwächse verzeichnen wird“, erklärt Hans Auracher, Vorsitzender des Eltec-Fachbeirates und des Landesinnungsverbandes für das Bayerische Elektrohandwerk. Neben einem innovativen Fachangebot bieten sich den Besuchern in Nürnberg Möglichkeiten zur Kontaktpflege und ein attraktives Rahmenprogramm mit Zukunftsforen. Im Fokus stehen Themen wie Licht und Energieeffizienz. Fachtagung zur Betriebssicherheit Praktische Erfahrungen und die Umsetzung der Betriebssicherheitsverordnung sind die Schwerpunkte einer Fachtagung, die am 27. und 28. April 2010 im Essener Haus der Technik stattfindet. Die Vorträge widmen sich aktuellen Fragestellungen, beispielsweise zu Explosionsschutzdokumenten, Explosionsgefahren, Betriebsunfällen, Brandschutz, befähigten Personen oder Maßnahmen aus der Praxis. Weitere Infos: www.hdt-essen.de Schulungszentrum von Rademacher in Dresden Die Fa. Rademacher hat das erste „Rollo Coach“-Schulungszentrum in Dresden eröffnet. Es soll sich in den kommenden Jahren als zentrale Anlaufstelle für Schulungen rund um die Antriebs- und Steuerungslösungen des Unternehmens etablieren. Zwei Workshop- und vier Schulungsräume stehen zur Verfügung. Die Teilnehmer können das theoretisch erworbene Wissen direkt in die Tat umsetzen, denn selbst für die Übungsmontage von Garagentorantrieben ist ausreichend Platz: Sie findet direkt in einem Teil des angrenzenden Motorenwerks statt. Leiter des Zentrums ist Jörg Ruthenberg, der im Unternehmen seit 2009 den Bereich Schulungen betreut. Deutschland sucht die besten Chip-Designer Einen Halbleiter-Chip nach eigenen Vorstellungen entwickeln - das können Schüler jetzt in einer weiteren Runde des Nachwuchswettbewerbs „Invent a Chip“. Er wurde erneut vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und vom VDE ausgeschrieben. „Wir wollen die Mädchen und Jungen dazu motivieren, sich schon früh mit einer spannenden Technologie zu beschäftigen und ihrer Kreativität dabei freien Lauf zu lassen“, sagt Bundesforschungsministerin Annette Schavan. „Wir suchen kluge Köpfe und innovative Ideen für eine der zukunftsträchtigsten Technologien unserer Zeit - die Mikro-und Nanoelektronik. Der Wettbewerb hat in den vergangenen Jahren gezeigt, dass es viele junge Talente in unserem Land gibt, die mit großem Eifer teilnehmen und allein oder in Teams erstaunliche Projekte umsetzen“, so die Ministerin. Einen Schwerpunkt des Wettbewerbs bildet in diesem Jahr das Thema Energieeffizienz. „Wir sind schon jetzt gespannt, mit welchen Projekten uns die Jugendlichen diesmal überraschen“, erklärt VDE-Vorstandsvorsitzender Dr. Hans Heinz Zimmer: „Vielleicht zur Zukunft der Energie, gern aber auch zu anderen Themen.“ Weitere Infos: www.invent-a-chip.de Elektropraktiker, Berlin 64 (2010) 3 174 BRANCHE AKTUELL In § 6 regelt die Energieeinsparverordnung (EnEV) 2009, dass Gebäude nach den anerkannten Regeln der Technik luftundurchlässig abzudichten sind - eine Regelung, die bereits in der EnEV 2007 enthalten war, nun aber mit niedrigeren Grenzwerten versehen wurde. Damit sind die Anforderungen an Bauplanung, Bauleitung und Handwerker noch einmal gestiegen, denn die Einhaltung der Grenzwerte muss eindeutig nachgewiesen werden. Hinzu kommt: Waren nach der bisher gültigen EnEV die Bauherren oder deren ausdrücklich Beauftragte für die Einhaltung der Grenzwerte verantwortlich, weitet die EnEV 2009 den Kreis der verantwortlichen Personen deutlich aus. In § 26 wurde der Absatz 2 eingefügt: „Für die Einhaltung der Vorschriften dieser Verordnung sind im Rahmen ihres Wirkungskreises auch die Personen verantwortlich, die im Auftrag des Bauherren bei der Errichtung oder Änderung von Gebäuden oder der Anlagentechnik in Gebäuden tätig werden.“ Im Klartext heißt dies, dass jeder Handwerker für seinen Bereich in der Haftung ist. Dies dürfte bei der gängigen Praxis, dass mehrere Gewerke gleichzeitig auf einer Baustelle arbeiten und die Arbeiten ineinandergreifen, in Zukunft viele Fragen aufwerfen. Vor allem Installationsfehler und daraus resultierende Schäden an der Luftdichtheitsebene können dazu führen, dass die Grenzwerte der EnEV nicht eingehalten werden oder es durch Lufteintrag zu Tauwasser- und Schimmelbildung im Gebäude kommt. Daher ist es immer von entscheidender Bedeutung zu klären, wo sich die Luftdichtheitsebene befindet. Das kann das massive Mauerwerk mit Außen- und Innenputz sein oder aber auch bei Dachkonstruktionen die Dichtungsfolie. Hier sind alle Gewerke gefordert - besonders aber das Elektrohandwerk. Denn die Herausforderung ist immer die Durchdringung der Luftdichtheitsebene, zum Beispiel bei Kabelführungen durch Wände oder dem Anbringen von Steckdosen auf Ständerwänden. Im Zuge der neuen Energieeinsparverodnung geben vor allem winddichte Elektroinstallationen die notwendige Sicherheit zum Einhalten der Grenzwerte und schützen vor eventuell auftretenden Reklamationen. Schnell rechnen sich hier die Mehrinvestition, denn je nach Regressfall können existenzbedrohende Kosten in fünfstelliger Höhe anfallen, sofern die fachgerechte Ausführung nicht zweifelsfrei belegt wird. Vor dem Hintergrund dieser Risiken hat auch die Nachfrage nach winddichten Unterputzdosen in den letzten Monaten deutlich angezogen, berichtet beipielsweise Leon Straub, Geschäftsführer des saarländischen Herstellers F-tronic: „Inzwischen arbeiten wir mit Hochdruck an der Entwicklung weiterer Produkte, die unseren Kunden - den Elektrofachbetrieben vor Ort - die Sicherheit geben, auch unter den Bestimmungen der EnEV 2009 zuverlässig zu arbeiten“, so Straub. Fachleute und Gutachter erwarten für die nächsten Jahre zahlreiche Streitfälle, in denen zu klären sein wird, wer für die Überschreitung von Grenzwerten oder für Schäden am Gebäude verantwortlich ist. Neben dem Einbau von Produkten, die dem Stand der Technik und den Forderungen der EnEV entsprechen, raten sie den Handwerkern, vor Arbeitsbeginn genau die Baustelle zu überprüfen und eventuell eine Bedenklichkeitserklärung abzugeben. Die Nachfrage nach winddichten Dosen hat in den letzten Monaten deutlich angezogen Foto: F-tronic EnEV nimmt auch das Elektrohandwerk bei Mängeln stärker in die Haftung

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