Skip to main content 
Veranstaltung | Elektrotechnik

I. H. M. 2007 - Spiegelbild der handwerklichen Vielfalt

ep6/2007, 1 Seite

Die internationale Handwerksmesse (I.H.M.) in München war in diesem Jahr gekennzeichnet durch Optimismus bei den Ausstellern und eine hohe Investitions- und Konsumbereitschaft der Besucher. Gleichzeitig stellte sie die Vielfalt und die Leistungsfähigkeit, aber auch den Behauptungswillen des Handwerks eindrucksvoll unter Beweis.


Neues Konzept Wer vor einigen Jahren die Handwerksmesse in München besuchte, konnte fast den Eindruck gewinnen, man hätte die Neue Messe zu klein gebaut - alle Hallen waren ausgebucht und auf dem Freigelände herrschte ein quirliges Treiben. Aber das ist Geschichte. Das über Jahrzehnte bewährte Konzept einer Handwerksmesse, deren Präsentation sowohl auf Fachbesucher aus dem Handwerk als auch auf Privatkunden ausgerichtet war, brachte nicht mehr den erhofften Erfolg. Das neue - seit 2006 praktizierte - Konzept teilt die Messe nun in zwei Bereiche: Die Angebote in den Hallen A1 bis A4 richten sich vor allem an den privaten Endkunden, während der Profi-Bereich (Hallen B3 bis B6) mit Offerten für den Handwerker aufwartet. Konnte dieses neue Konzept 2006 noch über 200000 Besucher verzeichnen, musste man sich in diesem Jahr mit 175000 begnügen. Zeitgleich mit der I.H.M. wurden diesmal die Messen Metall und Garten durchgeführt. Ob sich die vom Veranstalter erhofften Synergieeffekte bezüglich der Aussteller- und Besucherzahlen künftiger Messen erfüllen, bleibt abzuwarten. Die Handwerksmesse hat aber trotz des verringerten Umfanges nichts von ihrer Attraktivität und Ursprünglichkeit verloren. Das Handwerk liefert nicht nur lebensnotwendige Produkte und Dienstleistungen, sondern bietet auch eine Fülle kreativer Entfaltungsmöglichkeiten und ist zugleich auch ein Spiegel der Herausforderungen unserer Zeit. Energie und Umwelt Exponate zur Wärmedämmung, die Einheit von wirtschaftlichem und ökologischem Bauen, die Nutzung einheimischer nachwachsender Rohstoffe zur Beheizung von Wohngebäuden u. ä. standen im Mittelpunkt des Aktions- und Beratungszentrums „Energie+Umwelt“. Mit Blick auf die aktuellen Debatten um Energiepreise und den Klimawandel ist es nur allzu verständlich, dass sich dieser Teil der Ausstellung des regen Interesses sowohl der Fachbesucher als auch potentieller Bauherren erfreuen konnte. Neben den bekannten Themen wie Bauen mit Holz und Lehm oder dem Einsatz alternativer Dämmstoffe beschäftigten sich auffallend viele Angebote mit der Nutzung von Pellets als Brennstoff in Heizungsanlagen. Eine innovative Lösung präsentierte ein österreichisches Unternehmen: eine Kombination aus Pelletheizung und Sonnenkollektor, die komplett montiert angeliefert wird. PV und Solarthermie Die Nutzung der Sonnenenergie zur Gewinnung von Warmwasser, zur Beheizung von Wohngebäuden und zur Stromerzeugung war ein weiterer unübersehbarer Schwerpunkt, der auch von den Besuchern entsprechend frequentiert wurde. Bei der Solarthermie sind es vor allem die aus dem Bereich Heizung/Sanitär stammenden Aussteller, die damit ihr klassisches Geschäftsfeld um neue Angebote erweitern. Die Fülle der Angebote zur Photovoltaik unterstrichen einmal mehr, dass Bayern eine Hochburg der PV-Nutzung in Deutschland ist. Auffallend war die Präsenz von Firmen, die sich auf die Errichtung von PV-Anlagen spezialisiert haben und überregional tätig sind. Handwerk und Tourismus Wie man geschickt für das eigene Handwerk und gleichzeitig für die eigene Region werben kann, auch das zeigten einige Beispiele, ob kulinarische Spezialität, Erzeugnisse des Schreinerhandwerks, die Präsentation von Volksmusikinstrumenten und vieles mehr. Die Angebote waren vielfach mit Hinweisen auf die touristischen Möglichkeiten verbunden. Ein schöne Anregung für die Nutzung von Synergieeffekten. E-Branche kaum präsent Bis auf wenige Ausnahmen war das Elektrohandwerk erneut nicht präsent (Bild ). Diese Zurückhaltung ist insbesondere aus der Sicht der Neuausrichtung der Messe wenig verständlich. Wo hochwertige Angebote jeglicher Art präsentiert werden und Scharen von Journalisten aller Medien über Neuigkeiten berichten, die das Handwerk bietet, sollte man doch auch einem breiten Publikum die Vorzüge moderner Elektroinstallation nahe bringen, zeigen was möglich ist und Bedürfnisse wecken: Das Thema Heizungsregelung drängt sich derzeit bei den ständig steigenden Energiepreisen geradezu auf. Hausautomation ist kein Luxus mehr, sondern ein Weg, um Kosten zu sparen. Andere Gewerke und Branchen sind da einfallsreicher. So stellte beispielsweise die in Vilshofen beheimatete Mair-Heiztechnik verschiedene Lösungen zur Heizungsregelung vor. Autoschau Im Gegensatz zur Elektrobranche ließ es sich die Automobilindustrie nicht nehmen, ihre Produkte zu präsentieren. Für die neu in das Programm aufgenommene Autoschau war eine komplette Halle reserviert. Gezeigt wurde meist eine Auswahl der Modellpalette - angefangen von den Kombis und Transportern für den Handwerksbereich bis hin zu den aktuellen Fahrzeugen für Alltag und Freizeit. Unter dem Eindruck der allgegenwärtigen Energie-und Klimaschutzdebatten fanden Fahrzeuge mit alternativen Antriebsarten das besondere Interesse der Besucher. Fazit Die Handwerksmesse 2007 war wieder ein Spiegelbild der Vielfalt und der Leistungsfähigkeit, aber auch des Behauptungswillens des Handwerks. Leider hat es die Elektrobranche ein weiteres Mal versäumt, hier in ausreichender Form präsent zu sein. Mit Blick auf das neue Messekonzept ist das umso bedauerlicher. Es ist eigentlich nur zu wünschen, dass seitens des Elektrohandwerks, aber auch der Elektroindustrie das Potential dieser Messe für die eigene Branche erkannt und künftig besser genutzt wird. H. Möbus Elektropraktiker, Berlin 61 (2007) 6 472 BRANCHE AKTUELL I.H.M. 2007 in München Spiegelbild der handwerklichen Vielfalt Die internationale Handwerksmesse (I.H.M.) in München war in diesem Jahr gekennzeichnet durch Optimismus bei den Ausstellern und eine hohe Investitions- und Konsumbereitschaft der Besucher. Gleichzeitig stellte sie die Vielfalt und die Leistungsfähigkeit, aber auch den Behauptungswillen des Handwerks eindrucksvoll unter Beweis. Bis auf wenige Ausnahmen zeigte das Elektrohandwerk auf der I.H.M kaum Präsenz EP0607-471-477 21.05.2007 15:13 Uhr Seite 472

Autor
  • H. Möbus
Sie haben eine Fachfrage?