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Elektrotechnik
HEA-Jahrestagung 2006 in Erfurt
ep11/2006, 1 Seite
Wärmepumpe kommt tragende Rolle zu Mit der Verabschiedung der EU-Energieeffizienzrichtlinie ist auch von politischer Seite der Startschuss gefallen, das Thema Energieeffizienz nachhaltig anzugehen. Eine Schlüsselrolle, die damit verbundenen Herausforderungen konsequent anzugehen und zu meistern „kann und wird dabei der sinnvolle Einsatz elektrischer Energie einnehmen“, unterstrich der Vorsitzende des HEA-Vorstandes Dieter H. H. Stolte (Bild ). Als besonderes markantes Beispiel zur Ausschöpfung von Einsparmöglichkeiten gelte der Hauswärmebereich, der mit rund 35 % am Endenergieverbrauch „beteiligt“ sei. Der verstärkte Einsatz von Wärmepumpen, insbesondere in Gebieten in denen weder Gas noch Fernwärme verfügbar sind, könne hier, so HEA-Geschäftsführer Jörg Zöllner Bild , „im Vergleich mit Niedertemperatur-Heizöl-Kesseln zu Endenergieeinsparungen von 1,3 Mio. t. Steinkohleeinheiten (SKE) nach fünf bzw. von 3,0 Mio. t. SKE nach zehn Jahren führen“. In Stückzahlen gemessen bedeute das „die Installation von Wärmepumpen nach etwa fünf Jahren in 700000 Wohneinheiten und nach etwa zehn Jahren in rd. 1,7 Mio. Wohneinheiten“. Ein Ziel, das „realistisch“ sei. Angesichts solch energetisch positiver Effekte weise auch die Arbeitsgruppe III des Kanzlerin-Gipfels zur Energieeffizienz der Wärmepumpe eine tragende Rolle als „hocheffiziente Form zur Nutzung der Umgebungswärme für Heizzwecke“ zu. Das sehen mittlerweile auch immer mehr Hausbesitzer so, die ausgereifte und erprobte Alternativen zu Öl und Gas suchen. Eindrucksvoller Beleg dafür ist die Tatsache, dass der Absatz von Wärmepumpen im ersten Halbjahr dieses Jahres gegenüber 2005 um 125 % zugelegt hat. In Zusammenarbeit mit ihren Partnern - Energieversorger, Geräteindustrie und Fachhandwerk - will der HEA-Fachverband aufbauend auf der erfolgreichen Kampagne „WÄRME+“ daher mit einer weitgefächerten Information der Öffentlichkeit, der Weitergabe von fachspezifischem Knowhow sowie der Weiterbildung der Marktpartner das versorgungssichere, preisgünstige und umweltentlastende System der Wärmepumpe im Bewusstsein der Verbraucher (noch) stärker verankern. Bedarfsorientierten Energiepass angemahnt In diesem Zusammenhang mahnte Zöllner „endlich die Kenntnis der genauen Randbedingungen der Novellierung der Energieeinsparverordnung (EnEV)“ an. Die Neufassung werde bereits seit zwei Jahren von den zuständigen Bundesministerien angekündigt, doch Konkretes liege bislang nicht vor. Hintergrund des „Vakuums“ scheine wohl die Frage zu sein, ob ein bedarfs- oder ein verbrauchsorientierter Energiepass zum Tragen kommen soll. Zöllner ließ keinen Zweifel daran, dass aus Sicht der Verbesserung der Energieeffizienz „einzig der bedarfsorientierte Energiepass die richtige Entscheidung ist“. Im Energiepass sehen Versorger, Fachhandwerk und Geräteindustrie ein wirkungsvolles Instrument zur Umsetzung von Energieeffizienz. Denn wenn - wie geplant - bei jeder Neuvermietung oder Veräußerung einer Immobilie der Energiebedarfsausweis vorgelegt werden müsse, werde sich dieser schnell zu einem steuernden Instrument entwickeln und dazu beitragen, dass energetisch optimierte Gebäude besser zu vermieten oder zu verkaufen seien als solche mit hohem Energieaufwand. Hausgeräte und Elektroinstallation im Fokus Doch nicht allein im Bereich des Hauswärmebereichs sieht der HEA-Fachverband wirkungsvolle Einsparansätze mit marktwirtschaftlichen Mitteln. Auch bei Hausgeräten, insbesondere bei Großgeräten, gäbe es beträchtliches Einsparpotential. So stehen nach Angaben Zöllners in den deutschen Haushalten knapp 50 Mio. veraltete Großgeräte, die älter als zehn Jahre sind. Mit der in Erfurt erstmals vorgestellten Kampagne „HAUSGERÄTE+“ wollen Hausgeräteindustrie, Energieversorger und der HEA-Fachverband als Koordinator den Marktanteil von energetischen Bestgeräten in den deutschen Haushalten erhöhen. „ELEKTRO+“, die dritte Initiative des HEA-Fachverbandes und seiner Partner aus Industrie und Handwerk, hat die sichere und zukunftsweisende elektrische Ausstattung von Wohnungen im Blick. So zeigen Erhebungen, dass mehr als zehn Mio. Wohneinheiten in Deutschland aus der Zeit vor 1949 stammen und in diesen noch immer größtenteils die ursprünglichen Elektroanlagen genutzt werden. Nicht nur, aber auch deswegen seien Jahr für Jahr rund 230 Brandunfälle in Wohnungen zu verzeichnen. Auch beim Neubau wird nach Auffassung des HEA-Geschäftsführers oftmals an der falschen Stelle gespart. Dabei liege der Anteil der Elektroinstallation nur bei etwa 3 % der Bausumme. Elektropraktiker, Berlin 60 (2006) 11 890 BRANCHE AKTUELL HEA-Jahrestagung 2006 in Erfurt Energieeffizient handeln und energiebewusst leben Vor dem Hintergrund sich verknappender Rohstoffe und im Bemühen, Emissionen in die Umwelt zu vermeiden oder ganz zu vermindern, gewinnt die Energieeffizienz immer mehr an Gewicht. Sie bildet auch einen Schwerpunkt in den vielfältigen Initiativen des Fachverbandes für Energie-Marketing und Anwendung (HEA). HEA-Vorstandsvorsitzender Dieter H. H. Stolte HEA-Geschäftsführer Jörg Zöllner EP1106-890-893 19.10.2006 11:45 Uhr Seite 890
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