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Veranstaltung | Elektrotechnik

Hannover Messe 2009 - Stärken mobilisieren

ep6/2009, 1 Seite

Trotz der Wirtschaftskrise konnte die diesjährige Hannover Messe eindrucksvoll ihre Position als weltweit größtes Technologieereignis behaupten. „Die Aussteller haben gezeigt, dass die Innovationskraft der Industrie ungebrochen ist. Im Mittelpunkt der Messe standen nicht Ursache und Verlauf der Krise, sondern Ansätze zur Lösung“, sagte Messevorstand Dr. Wolfram von Fritsch zum Abschluss der Veranstaltung.


Feierliche Eröffnung durch den Bundespräsidenten Eröffnet wurde die diesjährige Industrieschau durch Bundespräsident Dr. Horst Köhler (Bild ). In seiner Rede unterstrich er, dass die Hannover Messe seit nunmehr sechs Jahrzehnten einen Blick in die Zukunft böte. „Denn hier stellen die Unternehmen aus, die innovativ sind, nach vorne blicken, neue Produkte und Verfahren anzubieten haben. Kurz: Unternehmen, von denen man lernen kann“, so der Bundespräsident. „Wenn wir uns jetzt alle auf den Weg machen, die Krise sinnvoll zu nutzen, dann ist mir nicht bange und dann steht die Hannover Messe auch in Zukunft für Leistungsstärke, Weitblick und die Hoffnung auf eine bessere Welt.“ Trotz aller Probleme die Chancen nutzen Rund 210000 Besucher - jeder Vierte davon aus dem Ausland - kamen in diesem Jahr nach Hannover, 6150 Aussteller aus 61 Nationen präsentierten ihre Produkte und Dienstleistungen. 13 parallel stattfindende Leitmessen demonstrierten die Vielfalt industrieller Lösungen - von der Automatisierung und Antriebstechnik über Energie und Zulieferung bis hin zu Forschung und Entwicklung. Messechef von Fritsch: „Fünf Tage Messe haben Aussteller und Besucher darin bestätigt, sich auf ihre Stärken zu besinnen. Die Beteiligten verlassen Hannover mit der Entschlossenheit, die Chancen zu nutzen, die sich trotz aller Probleme in dieser Zeit bieten.“ Die Branchenvielfalt, die Internationalität und die Themenführerschaft machten die Veranstaltung für viele Unternehmen unverzichtbar, so der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Messe AG. Nach Ansicht von Dietmar Harting, dem Vorsitzenden des Ausstellerbeirates, bringen die Unternehmen eine große Portion Optimismus aus Hannover mit: „Kaum einer von uns hat zu Beginn der Woche erwartet, eine so lebhafte und motivierende Messe erleben zu dürfen. Die ausgestellten Produkte und Lösungen spiegeln unseren ungebrochenen Willen zur Stärkung und zum Ausbau unserer Marktführerschaft wider.“ Auch die großen Branchenverbände zogen ein positives Fazit: „In Hannover herrschte überwiegend eine positive Stimmung bei den deutschen Maschinen- und Anlagenbauern - trotz der schwierigen Lage in Teilbereichen des Maschinenbaus“, berichtete Dr. Hannes Hesse, Hauptgeschäftsführer des VDMA. „Die Stimmung auf der Messe ist wesentlich besser als die Zahlen der Elektroindustrie“, stellte ZVEI-Präsident Friedhelm Loh fest. „Die Gespräche, die unsere Mitglieder hier mit Kunden und Interessenten führen konnten, waren von hoher Qualität. Deshalb besteht die berechtigte Hoffnung, dass der Tiefpunkt des Abschwungs bald erreicht ist und es im zweiten Halbjahr 2009 erste Anzeichen für eine Erholung gibt.“ Energieeffizienz in industriellen Prozessen Zentrales Thema war auch in diesem Jahr die Energieeffizienz in industriellen Prozessen. Schon bei der Eröffnungsfeier betonte der Bundespräsident, dass die Messe mit ihren Schwerpunkten Energieeffizienz und regenerative Energien klare und richtige Orientierungen gebe. „Für Deutschland zeigen Studien, dass sich Hunderttausende Arbeitsplätze schaffen lassen, wenn die Technologien für das Querschnittsthema Energieeffizienz weiterentwickelt werden“, so Köhler. Durch den Einsatz bereits auf dem Markt befindlicher Geräte und Steuerungstechnik könnten nach Berechnungen des ZVEI in der Industrie bis zu 50 % und mehr an Energiekosten eingespart werden. Allein bei den Antrieben belaufe sich das Einsparpotential auf 27,5 Mrd. kWh. Das sind 11 % des gesamten industriellen Stromverbrauchs oder 2,2 Mrd. Euro bei den Energiekosten. ZVEI-Hauptgeschäftsführer Dr. Klaus Mittelbach kommentierte: „Die Elektroindustrie hat vielfältige Produkte, die helfen, Energie einzusparen. Wir bringen die Maschinen und Motoren zum Laufen und haben die Innovationen für Energieeinsparungen.“ Zahlreiche konkrete Lösungen für Betriebe zeigte eine Sonderschau. Die Energieeffizienz spiegelte sich ebenfalls in den Veranstaltungen des Rahmenprogramms wider: In zahlreichen Podiumsdiskussionen, Foren und Kongressen diskutierten Experten über Wege zu einer nachhaltigen und gleichzeitig effizienten Energienutzung und -verteilung. Auf dem „World Energy Dialogue“ wurden zudem unter dem Motto „Sicherheit der Energieversorgung“ Strategien für einen ausgewogenen Energiemix sowie dessen zuverlässige Bereitstellung und Verteilung erörtert. Neben dem industriellen Energieverbrauch stand auch die Erzeugung im Mittelpunkt: Die neue Messe Wind konnte mit 156 Ausstellern einen Premierenerfolg verbuchen und sich als Plattform der boomenden Windenergiebranche positionieren. Im Zusammenspiel mit den Messen Energy (konventionelle und regenerative Energieerzeugung) sowie Power Plant Technology (Planung, Bau und Betrieb von Kraftwerken) erhielt der Besucher auch hier umfassende Einblicke in den Energiemix der Zukunft. Fortbewegung von morgen: Elektromobilität im Fokus Wachsende Bedeutung auf der Hannover Messe hat das Zukunftsthema Elektromobilität erlangt. Hersteller von Fahrzeugen, Systemen und Komponenten präsentierten auf der Sonderschau „E-Motive“ innovative Techniken für elektrische und hybride Antriebe. Ergänzend stellte RWE eine Ladeinfrastruktur für das Elektroauto vor. Die „Strom-Tankstellen“ sollen mit einem kundenfreundlichen Abrechnungssystem für einen komfortablen Alltagsbetrieb der E-Fahrzeuge sorgen. Der Energiekonzern hat mit Daimler und weiteren Partnern der Automobil- und Energiebranche begonnen, die Kommunikation zwischen Ladeinfrastruktur und Auto weitgehend zu vereinheitlichen. Gemeinsames Ziel der Projektpartner ist es, den Normungsprozess zu beschleunigen. Elektropraktiker, Berlin 63 (2009) 6 436 BRANCHE AKTUELL Hannover Messe 2009 Stärken mobilisieren Trotz der Wirtschaftskrise konnte die diesjährige Hannover Messe eindrucksvoll ihre Position als weltweit größtes Technologieereignis behaupten. „Die Aussteller haben gezeigt, dass die Innovationskraft der Industrie ungebrochen ist. Im Mittelpunkt der Messe standen nicht Ursache und Verlauf der Krise, sondern Ansätze zur Lösung“, sagte Messevorstand Dr. Wolfram von Fritsch zum Abschluss der Veranstaltung. Bundespräsident Dr. Horst Köhler: „Die Anziehungskraft der Hannover Messe ist ungebrochen“ Foto: Deutsche Messe AG

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