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Veranstaltung | Elektrotechnik

Hannover Messe 2007 - Energieeffizienz war ein dominierendes Thema

ep6/2007, 7 Seiten

Innovationsfreude, Aufbruchstimmung und Investitionsbereitschaft kennzeichneten die diesjährige Hannover Messe. 230.000 Besucher informierten sich über die aktuellen Trends in der Energie-, Automatisierungs- und Antriebstechnik.


Energiesparen als globale Herausforderung Die Energieeffizienz war auf der Hannover Messe diesmal allseits präsent - in Gesprächen, Pressekonferenzen, Vorträgen und bei vorgestellten Lösungen. Aussteller und Besucher einte die aktuelle Herausforderung einer ebenso verantwortungsvollen wie effizienten Ressourcennutzung. Auf dem World Energy Dialogue diskutierten internationale Experten aus Energiewirtschaft, Politik und Forschung Wege zu mehr Energieeffizienz. Im Ergebnis waren sich die Teilnehmer einig, dass nur globale Lösungen den Herausforderungen angemessen seien. Nur in gemeinsamer Anstrengung und mit den Mitteln des technologischen Fortschritts sei es möglich, die Energiesparpotentiale aufzuzeigen, zu nutzen und so Wachstum, Wohlstand und Klimaschutz gleichermaßen zu gewährleisten. Messechef Sepp D. Heckmann kommentiert: „Beim World Energy Dialogue ist deutlich geworden: Wir haben die Instrumente, wir haben die Technik und das Know-how, um langfristige Strategien zum Klimaschutz zu entwickeln, um damit eine Kehrtwende herbeizuführen. Die Industrie hat die Lösungen und Produkte für eine klimaverträgliche Energieversorgung“. Die Diskussion um Treibhausgase und Klimaänderungen nahm auch der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) zum Anlass, um auf die heute bereits vorhandenen Technologien zur Verbesserung der Energieeffizienz hinzuweisen. Im Fokus stünden zum Beispiel elektrisch angetriebene Pumpen, Ventilatoren, Kompressoren und Zentrifugen. 30 Millionen Antriebe, so schätzt der ZVEI, könnten allein in Deutschland auf drehzahlgeregelte Antriebe oder Energiesparmotoren umgerüstet werden. Damit ließe sich ein Einsparpotenzial von über 27 Mrd. kWh pro Jahr erschließen (vgl. ep 5/2007, S. 358). Helmut Gierse, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands Automation, betonte, dass hier neben dem positiven Umwelteffekt auch die Anwender profitieren: Häufig amortisieren sich die Investitionen in wenigen Monaten bis Jahren, denn Energiekosten machen oft mehr als 90 % der gesamten Lebenszykluskosten von Antrieben aus. Anforderungen an künftige Technologien Wie sich die Technologie in den kommenden Jahren generell entwickeln wird und welche Aufgaben für die Automationsindustrie daraus erwachsen, hat der ZVEI mit der „Integrierten Technologie-Roadmap Automation 2015+“ analysiert. Untersucht wurden Lösungsbeiträge zur Bewältigung von gesellschaftlichen, ökonomischen, technologischen, politischen und ökologischen Herausforderungen. Zunehmende Anforderungen werden dem ZVEI zufolge beispielsweise an die Flexibilität von Automatisierungslösungen gestellt. Einen wachsenden Beitrag würden dabei drahtlose Anwendungen liefern, die in der Kommunikationstechnik entwickelt wurden. Große Zukunft habe auch die RFID-Technologie. Das elektronische Typenschild erlaube es, Daten über Anlagen, Anlagenteile, aber auch über Produkte während des gesamten Lebenszyklus per Funk zu verfolgen. Von der Produktion bis zur Entsorgung ließe sich damit der Betrieb optimieren. Allerdings seien hohe Anforderungen beispielsweise an Elektropraktiker, Berlin 61 (2007) 6 464 BRANCHE AKTUELL Hannover Messe 2007 Energieeffizienz war ein dominierendes Thema Innovationsfreude, Aufbruchstimmung und Investitionsbereitschaft kennzeichneten die diesjährige Hannover Messe. 230000 Besucher informierten sich über die aktuellen Trends in der Energie-, Automatisierungs- und Antriebstechnik. Messerundgang der Polit-Prominenz Auf dem Foto erläutert Klaus Eisert (rechts), geschäftsführender Gesellschafter von Phoenix Contact, dem türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan und Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel Innovationen in der industriellen Interface-Technik. Foto: Deutsche Messe Die deutsche Automatisierungsindustrie sieht sich weiterhin auf stabilem Wachstumskurs. „Mit einem Umsatzplus von fast 9 % auf über 38 Mrd. Euro und mit einem Wachstum der Auftragseingänge um 8 % war 2006 ein gutes Jahr“, berichtete Helmut Gierse, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands Automation, zu Beginn der Hannover Messe. Ein dickes Auftragspolster sei vorhanden. „Dieser Schwung trägt bis in das Jahr 2008.“ Zwar sei der Export 2006 mit plus 12,4 % erneut der größere Wachstumstreiber, aber mit plus 3,6 % sei der Inlandsmarkt ebenfalls wieder auf Wachstumskurs. „Wir können mit Befriedigung feststellen, dass sich das auf die Zahl der Mitarbeiter ausgewirkt hat: Über 211000 Beschäftigte hat die Branche in Deutschland, 1,7 % mehr als im Jahr zuvor“, so Gierse. Die positive Entwicklung treffe auf fast alle Technologie-Segmente und auf alle Exportregionen zu. Besonders gut laufe es bei der Prozessautomatisierung mit fast 9 % Umsatzwachstum, berichtete Michael Ziesemer, im Vorstand des Fachverbands für dieses Segment zuständig. Das seit drei Jahren anhaltende Wachstum werde sich 2007 voraussichtlich nochmals verstärken. „Der steigende Bedarf an Energie und Rohstoffen ist die treibende Kraft“, so Ziesemer. An der Spitze stünden die Bereiche Öl und Gas sowie Grundstoffindustrien, aber auch Umwelttechnik und Wasseraufbereitung stellten Wachstumsmärkte dar. Nach ZVEI-Angaben ist der Weltmarkt der elektrischen Automation im vergangenen Jahr insgesamt um gut 6 % auf 228 Mrd. Euro gewachsen, nach +4 % im Jahr zuvor. Der deutsche Anteil an der Weltproduktion liege bei 14 %. Deutschland sei nach wie vor der größte Nettoexporteur in Sachen Automatisierung. Zur Wachstumsbremse droht nach einer ZVEI-Umfrage der Mangel an qualifiziertem Nachwuchs in Deutschland zu werden. Schon heute schätzen einzelne Unternehmen das wegen Fachkräftemangel nicht realisierte Wachstum auf 1 bis 3 %. Der Verband erwartet eine Verschärfung des Problems angesichts zurückgehender Studienanfänger in Ingenieurwissenschaften und Informatik. ZVEI: Deutsche Automatisierungsindustrie boomt weiter Michael Ziesemer Helmut Gierse EP0607-460-470 21.05.2007 15:11 Uhr Seite 464 EP0607-460-470 21.05.2007 15:11 Uhr Seite 465 Betriebs-, Abhör- und Störsicherheit zu stellen. Um „Wireless“-Lösungen weiterzuentwickeln, müsse aber auch die Politik einen Beitrag leisten. „Wir fordern größere Anstrengungen zur Frequenzbandharmonisierung, ohne die der globale Einsatz dieser Technologie stark behindert wird“, so Gierse. Trends in der Automatisierungstechnik In der Automatisierungstechnik prägen derzeit die Themen Kommunikation und Sicherheit den Trend. Beide haben die Effizienzsteigerung in der Produktion als Ziel. Fortschritte wurden auch bei der Echtzeitfähigkeit erzielt. Hier zeigten einige Aussteller eindrucksvoll, wie Sensorsignale simultan in eine Aktorbewegung umgesetzt werden. Bei Ausfällen von Komponenten oder Unterbrechungen in den Kommunikationswegen reagieren die Syste-Elektropraktiker, Berlin 61 (2007) 6 466 BRANCHE AKTUELL Anzeige Im Rahmen der feierlichen Messeeröffnung wurde die Bayer Technology Services Gmb H zusammen mit der Ingenia Technology Ltd. mit dem Hermes Award der Deutschen Messe geehrt. Der mit 100000 Euro dotierte Preis ist einer der begehrtesten internationalen Industrieauszeichnungen. Er prämiert in diesem Jahr ein Verfahren, das es ermöglicht, Produktfälschungen zu erkennen und damit zu vermeiden. Das Laser-Surface-Authentification-System „Prote X-Xion“ tastet Objekte ab und authentifiziert sie eindeutig anhand ihrer Oberfläche, ohne dass eine zusätzliche Kennzeichnung erforderlich ist. „Insbesondere die neuartige Kombination von Verfahren aus der Lasertechnologie, Informationstechnologie und Nanotechnologie für eine Innovation im Bereich der Identifikationstechnologie war Grundlage für die Preisentscheidung. Dies zeigt wiederum, dass heute gerade an den Schnittstellen zwischen Schlüsseltechnologien hervorragende Innovationen entstehen“, begründete Prof. Dr. Wolfgang Wahlster, Direktor des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI), die Entscheidung der Jury. Neben dem Gewinner waren folgende Unternehmen nominiert: CSEM Swiss Center for Electronics and Microtechnology für Miniatur-Roboter zur Mikrofertigung, Pilz für eine dreidimensionale kamerabasierte Raumüberwachung, Robowatch für einen autonomen und mobilen Sicherheitsroboter sowie Schnell Zündstrahlmotoren für eine elektronische Einspritztechnik für biogene Brennstoffe. Hermes Award 2007 Eindeutige und fälschungssichere Authentifizierung von Gegenständen Preisverleihung des Hermes Awards von links: Ministerpräsident Christian Wulff, Bundesbildungsministerin Dr. Annette Schavan, Achim Noack (Bayer Technology Services), Messe-Vorstand Sepp D. Heckmann, DFKI-Leiter Prof. Dr. Wolfgang Wahlster und Mounir Barakat (Ingenia Technology) Foto: Deutsche Messe EP0607-460-470 21.05.2007 15:11 Uhr Seite 466 BRANCHE AKTUELL me sofort, was besonders bei sicherheitsrelevanten Anwendungen Voraussetzung ist. Der Datenfluss im Feld ist mit den in der Office-Welt vorliegenden Datenbeständen durchgängig vernetzt. Ethernet als zentrales Medium ermöglicht einen Datenfluss ohne Systembrüche. Dabei sind Internet und Mobiltelefon in die Sicherheits- und Kommunikationsstruktur integriert. Maschinenzustände lassen sich über Web-Seiten abfragen und Einstellungen ändern. Zustands- und Alarmmeldungen werden im Rahmen von Condition-Monitoring-Systemen per SMS an die zuständigen Personen verschickt. Ein zentrales Thema war die Verwendung des Industrial Ethernet als standardisiertes Übertragungsprotokoll. Die Verständigung auf Standards schafft die Grundlage, dass komplexere Systeme mit Komponenten von unterschiedlichen Herstellern unproblematisch realisiert werden können. Darüber hinaus eröffnen die Miniaturisierung aller Komponenten und die immer intelligenteren Funktionen neue Potentiale in der Automatisierung. Die Profibus-Nutzerorganisation (PNO) hat den sicheren Profisafe-Standard nunmehr auch für Funkübertragungsstrecken spezifiziert. Die neue Version 2.4 des Profils beschreibt die Randbedingungen für die funktional sichere Übertragung von Daten über WLAN und Bluetooth. Positive Konzeptbeurteilungen von BGIA und TÜV liegen hierzu vor. Als die PNO vor zwei Jahren die Spezifikation für Profisafe auf Profinet IO - und somit auf Ethernet - veröffentlichte, war dies ein bahnbrechender Erfolg. Damals wurde bereits die grundsätzliche Tauglichkeit von Profisafe für Funkübertragungsstrecken bestätigt. Jetzt galt es, noch die Details des Zugangsschutzes zu sicherheitsrelevanten Daten zu definieren. Messe-Neuheiten mit drahtloser Kommunikation „Wireless“-Anwendungen - also funkbasierte Lösungen - für die Automatisierung standen auch im Fokus des ep-Messerundgangs. Auf diesem Gebiet gab es zahlreiche Innovationen, von denen nachfolgend eine Auswahl vorgestellt wird. Pilz hat unter dem Namen Induranet p (Industrial Radio Network) ein Funksystem (Bild ) entwickelt, das speziell den Bedürfnissen der industriellen Umgebung Rechnung trägt. Besonderes Merkmal ist ein Antennensystem, das eine konstant gute Funkverbindung unter allen Einsatzbedingungen sicherstellt. Des Weiteren ermöglicht ein intelligentes Frequenzmanagement die Koexistenz zu anderen Funksystemen. In einer ersten Ausbaustufe steht das Industrial Radio Network für die dezentrale Steuerungsplattform PSSuniversal zur Verfügung. Sie lässt sich durch ihren variablen Aufbau auf Anzeige Industrial Radio Network Fa. Pilz Kabelloses Bediengerät Fa. Siemens EP0607-460-470 21.05.2007 15:11 Uhr Seite 467 Elektropraktiker, Berlin 61 (2007) 6 468 BRANCHE AKTUELL bis zu 64 einzelne E/A-Module erweitern, die nun auch drahtlos und damit abgesetzt vom Basissystem betrieben werden können. Eine Basisstation kann mit bis zu vier Remote-Stationen kommunizieren. Siemens präsentierte mit dem Simatic Mobile Panel 277 Wireless ein kabelloses Bediengerät mit Sicherheitsfunktionen (Bild ). Das Gerät hat zwei Zustimmtaster und einen Not-Halt-Taster. Der Einsatz mit Sicherheitsfunktion ist nach SIL3 geprüft und zertifiziert. Der Anwendungsspeicher von 6 Mbyte lässt sich für Archiv- und Rezeptdaten über einen Karten-Slot erweitern. Schnittstellen für den Anschluss an Profinet sowie ein von außen zugängliches USB-Interface gehören zur serienmäßigen Ausstattung. Das robuste Gerät in Schutzart IP65 hat ein 7,5-Zoll-TFT-Touchdisplay sowie 18 LED-Folientasten. Der Batteriewechsel ist ohne Unterbrechung des Betriebes möglich. Mit dem GPRS/GSM-Modem (Bild ) von Phoenix Contact steht das Mobilfunknetz samt Internet-Technik jetzt der dezentralen Prozessdatenerfassung zur Verfügung. Neben der bedarfsorientierten GSM-Wählverbindung zur klassischen Maschinen- und Anlagenfernwartung erlaubt das Gerät den Aufbau von kostengünstigen TCP/IP-basierenden GPRS-Verbindungen, die über das Datenvolumen und nicht über die Verbindungszeit abgerechnet werden. Die Prozessdaten stehen an jedem Standort über eine sichere VPN-Verbindung zur Verfügung. Das Gerät besitzt einen integrierten TCP/IP-Stack, sodass auch einfache Steuerungen mit seriellem Kommunikations-Port ohne spezielle Treiberimplementierung angeschlossen werden können. Besonders hilfreich für die Anlagenfernüberwachung sind darüber hinaus zwei integrierte Schalteingänge. Sie erlauben das automatische Versenden von Alarmmeldungen per SMS oder E-Mail. Weidmüller hat seine Sensor-Aktor-Interfaces (SAI) um eine Bluetooth-Variante erweitert (Bild ), die eine störfeste Datenkommunikation und drahtlose Vernetzung über kurze Distanzen ermöglicht. Das Modul lässt sich vorteilhaft in Applikationen einsetzen, die aufgrund ihrer Ausdehnung oder räumlichen Gegebenheit nur schwer mit Buskabeln zu erreichen sind - das gilt auch für bewegte Anlagenteile. Ein Bluetooth-Gateway kommuniziert drahtlos mit bis zu sechs Slave-Stationen. Es arbeitet als Profibus-DP-Teilnehmer und ist gleichzeitig ein Slave im Profibus-System. Alle Stationen sind als Feldgeräte in Schutzart IP67 ausgelegt. Eine umfangreiche Einzelkanaldiagnose erleichtert die Fehlersuche. Der Signalanschluss erfolgt über M12-Steckverbinder. Der Funk-Temperaturfühler T01.G1 (Bild ) von Jumo zur mobilen und/oder stationären Messung der Temperatur an beweglichen und festen Messorten sowie der zugehörige Multifunktionsempfänger T01.EC1 wurden entwickelt, um Temperaturmesswerte drahtlos übertragen zu können. Der als Einstichmessfühler konzipierte Sender befindet sich im Fühlergriff und ist durch ein wasserdichtes Gehäuse geschützt. Er hat einen Platin-Chip-Widerstand als Messelement. Senderseitig wurde ein Temperaturmessbereich von -30 bis +260 °C realisiert. Der Tragschienen-Empfänger stellt die Messwerte über vier Analogausgänge [0(4)...20 mA, 0...10 V] und über eine RS485-Schnittstelle mit Modbus-Protokoll zur Verfügung. Vega Grieshaber zeigte mit dem Plicsradio (Bild ) eine Lösung zur Messdatenübertragung für schwer zugängliche oder weitläufige Bereiche. Mit der Sende- und Empfangseinheit können beliebige 4...20-mA-/Hart-Signale sowie Schaltzustände drahtlos übermittelt werden. Im Maximalausbau lassen sich zwei Hart-Sensoren, ein zusätzliches 4...20-mA-Signal sowie zwei digitale Eingangssignale, beispielsweise Grenzstandmelder, anschließen. Die Feldstärke der Funkverbindung wird am Gerät angezeigt. Das Smartcontrol-Gerät (Bild ) erweitert das im industriellen Umfeld weit verbreitete Energy Control System (ECS) von GMC-I Gossen-Metrawatt. Es vereint die medienübergreifende Energie-und Verbrauchsdatenerfassung mit Lastmanagement- und Störmeldefunktionalitäten. Das Gerät erfasst über 8 analoge Eingänge, 8 digitale Eingänge und 8 Temperatureingänge für Pt1000 nahezu alle Zählerstände, Zustände, Laufzeiten, Temperaturen und Messsignale. Busfähige Messgeräte oder Energiezähler werden per Modbus oder M-Bus mit externem Pegelwandler unterstützt. Smartcontrol ist generell über Ethernet TCP/IP erreichbar und wird darüber in bestehende Infrastrukturen integriert. Das Gerät kann jedoch auch mit Analogmodem, ISDN-, GSM- oder Bluetooth-Modul ausgestattet werden. Für die Anbindung an Prozess- oder Gebäudeleitsysteme steht ein OPC-Server zur Verfügung. Ob Barcodes, 2D-Codes, OCR oder reine Bildaufnahme - der robuste Funk-Handscanner IT4820i (Bild ) von Sick erfasst nahezu alle Arten von Kennzeichnungen, die in Transport, Logistik GPRS/GSM-Modem Fa. Phoenix Contact System zur Messdatenübertragung Fa. Vega Grieshaber Bluetooth-Handscanner Fa. Sick Energieautarke Türgriffschalter Fa. Steute Schaltgeräte Sensor-Aktor-Interface mit Bluetooth-Schnittstelle Fa. Weidmüller Funk-Temperaturfühler Fa. Jumo Energy Control System Fa. GMC-I Gossen-Metrawatt EP0607-460-470 21.05.2007 15:11 Uhr Seite 468 EP0607-460-470 21.05.2007 15:11 Uhr Seite 469 Elektropraktiker, Berlin 61 (2007) 6 470 BRANCHE AKTUELL und anderen industriellen Prozessen üblich sind. Für die Übertragung der Leseinformationen im kabellosen Netzwerk sorgt ein integriertes Bluetooth-Funkmodul. Der Bediener kann innerhalb eines Radius von 10 m um die Basisstation arbeiten. Außerhalb dieses Bereichs werden gescannte Codes im Gerät zwischengespeichert und bei Wiedereintritt in den Funkbereich automatisch zur Basisstation gesendet. Der Li-Ionen-Akku ermöglicht bis zu 50000 Scans pro Ladung. In die energieautarken Türgriffschalter (Bild ) von Steute sind Maschinenbedienelemente integriert. Der Clou: Es werden weder eine externe Stromzufuhr noch eine Datenleitung benötigt, weil der Türgriffschalter über ein störsicheres Funksignal kommuniziert und die für das Senden des Funkprotokolls nötige Energie selbst erzeugt - zum Beispiel aus einer Solarzelle samt Speicher, der auch Dunkelphasen von zwei Tagen überbrücken kann. Eine Empfangseinheit - sie kann im Schaltschrank untergebracht sein - empfängt die Signale und leitet die Weiterverarbeitung ein. Vom gleichen Hersteller gibt es bereits energieautarke Zug-, Fuß- und Positionsschalter. Mitarbeiter, deren Arbeitsbereich sich über das gesamte Betriebsgelände erstreckt, sind besonders bei Unfällen schwer aufzuspüren. Wichtig ist in solchen Fällen, zu der Person schnellstmöglich Kontakt herzustellen und sie ausfindig zu machen. Diese Funktionen kombiniert das Personen-Notruf-Handy für den Ex-Bereich GSM-S Ex Plus (Bild ) von Funkwerk. Durch Druck auf eine große rote Alarmtaste löst der Verunglückte eine Alarmmeldung aus. Ist er dazu nicht mehr in der Lage, so verfügt das Notruf-Handy über drei selbsttätige Warnarten. Der Lagealarm wird ausgelöst, wenn sich das Handy längere Zeit in der Horizontalen befindet, z. B. nach einem Sturz. Bewegt sich der Träger bzw. das Handy geraume Zeit nicht, tritt der Ruhealarm ein. Darüber hinaus gibt das Handy eine Alarmmeldung ab, wenn sich die Trägerperson nach einer vereinbarten Zeit nicht bei der Zentrale zurückgemeldet hat (Zeitalarm). Die Ortung einer Person, die sich im Freien oder in Gebäuden befindet, erfolgt über die ISM-Einzellokalisierung. In Kraftfahrzeugen wird sie mittels GPS-Satellitenortung erfasst. Über das GSM-Handynetz kann mit dem Träger Kontakt aufgenommen werden. Mit der Halbkugelantenne BAT-ANT-N-6ABG von Hirschmann (Bild ) können sowohl mobile Geräte als auch Schaltschränke ausgerüstet werden, die in einer Produktionsumgebung über WLAN miteinander kommunizieren sollen. Diese Antenne, die sowohl das 2,4- als auch das 5-GHz-Band unterstützt, erreicht einen Gewinn von 6 bzw. 8 dBi. Aufgrund eines IP67-tauglichen Dichtrings kann sie auch in extrem feuchten und rauen Umgebungen eingesetzt werden. Das WLAN-System BAT54-Rail, das als Access-Point und als Access-Client eingesetzt werden kann, unterstützt alle gängigen Betriebsarten wie Bridge, Pointto-Multipoint oder Infrastruktur. Zu den weiteren Merkmalen gehören umfangreiche Management-, Security- und Quality-of-Service-Funktionen. Durch seine robuste Ausführung eignet sich dieses System sowohl für den Einsatz im Produktionsbereich als auch bei rauen Umgebungsbedingungen wie etwa in Windkraftanlagen oder Straßentunneln. Psychologische Wirkung Man ist heute immer besser in der Lage, unter vertretbarem technischen Aufwand mit Licht dynamisch, d. h. mit einer Änderung der Beleuchtungsstärke oder Leuchtdichte, und farbig, also mit einer Änderung der spektralen Zusammensetzung, zu beleuchten. Dabei geht es nicht nur um das Licht zum Sehen, sondern auch darum, wie das Licht unseren Tagesrhythmus, unsere Leistungsbereitschaft und unser Befinden beeinflusst. In den Vorträgen über die psychologische Wirkung des Lichts wurde der Einfluss eines nonvisuellen Photorezeptors auf der Netzhaut behandelt und als Grundlage für die „innere Uhr“ des Menschen und der Steuerung verschiedener psychologischer Funktionen, u. a. auch der Melatoninsekretion, dargestellt. Die maximale Empfindlichkeit des Rezeptors liegt im blauen Spektralbereich, seine Anregung ist daher bei den derzeitigen, in der künstlichen Beleuchtung im Innenraum eingesetzten Lampen nicht optimal gegeben. Beleuchtungssysteme In den Vorträgen zur Beleuchtung wurden die technischen Möglichkeiten der Realisierung von dynamischem Licht für die Beleuchtung in Abhängigkeit von der Sehaufgabe behandelt, um eine persönlich einstellbare dynamische oder farblich veränderbare Beleuchtung zu ermöglichen. Unter der Bezeichnung „Dynamic Lighting“ oder „Personal Lighting“ bieten die Leuchtenhersteller in letzter Zeit Beleuchtungssysteme an, die aufgrund einer Änderung des Beleuchtungsniveaus und der Lichtfarbe in Abhängigkeit der äußeren Situation, z. B. Tagesverlauf, einen positiven Einfluss auf die Mitarbeiter haben sollen. Diese Wirkung beruht auf Allgemeinaussagen, denn gerade die vielen vorgestellten Untersuchungen zeigten, dass der Nachweis eines Nutzens vielfach schwierig ist. Ursache hierfür ist die relativ leichte Anpassung beim Sehen auf die farbige Umgebung (farbliche Adaptation), die den unterschiedlichen Farbeindruck ausgleicht. Hinzu kommt die zunehmende Tendenz der verstärkten Nutzung des Tageslichts in der Innenraumbeleuchtung mit der dauernden Änderung auch der spektralen Zusammensetzung des Lichts - eine stetige Angleichung der künstlichen Beleuchtung ist sehr schwierig. Deshalb sind für die sinnvolle Nutzung der Dynamik der künstlichen Beleuchtung noch umfangreiche Untersuchungen notwendig, um positive Wirkungen aufzuzeigen. Um hier eine Richtung zu zeigen, wurden Empfehlungen über den Umgang mit dynamischem und farbigem Licht von einer Expertengruppe erarbeitet. Diese Empfehlung und den Volltext der Vorträge enthält eine Tagungs-CD, die im Nachgang erscheint. Fazit Insgesamt kann festgestellt werden, dass die Tagung besonders durch den interdisziplinären Charakter der Vorträge und Diskussionen den Problemkreis der dynamischen Beleuchtung im Zusammenhang mit der Lebensqualität gut umrissen und auch viele neue Erkenntnisse gebracht hat. R. Baer Personen-Notruf-Handy für den Ex-Bereich Fa. Funkwerk WLAN-Halbkugelantenne Fa. Hirschmann LiTG-Tagung „Licht und Lebensqualität 2007“ Einsatz von dynamischem und farbigem Licht Die Tagung „Licht und Lebensqualität 2007“ hat am 19. und 20. April rund 150 lichttechnisch Interessierte in Lüneburg zusammengeführt. In 20 Vorträgen wurde der Frage nachgegangen, welchen Nutzen dynamisches und farbiges Licht für die funktionale Beleuchtung am Arbeitsplatz und für die gestalterische Beleuchtung bringt, um bestimmte Stimmungen zu erzeugen oder zu unterstützen. EP0607-460-470 21.05.2007 15:11 Uhr Seite 470

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