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Elektrotechnik | Schutzmaßnahmen

Fundamenterder für einen Hallen-Neubau

ep11/2008, 1 Seite

Unsere Firma ist gerade mit dem Bau einer Halle beschäftigt. Die Halle wird in zwei Bauabschnitten erstellt, wobei im ersten Bauabschnitt hauptsächlich der Maschinentrakt und im zweiten Bauabschnitt Büroräume, die Überbauung der vorhandenen Heizung sowie diverse Räume errichtet werden (eine alte Maschinenhalle wurde zuvor abgerissen). Der gesamte Gebäudekomplex hat etwa die Maße von 50 m · 26 m. Die Grundfläche des Maschinentraktes (36 m · 26 m) wurde bereits mit einer ersten Schicht aus Grobschotter versehen. Der Maschinentrakt selbst wird als Stahlbauhalle ausgeführt. Das heißt, es werden Streifenfundamente eingebracht und Betonsockel zur Montage der Stahlträger bzw. -Pfosten. Der Boden besteht aus Beton mit Eisenbeimischung, also nicht aus Baustahlmatten. Der Bürotrakt wird gemauert. Wie und in welcher Bauschicht müssen die Fundamenterder eingebracht werden? Welches Material sollte verwendet werden und wie viele Anschlussfahnen müssen herausgeführt werden? Wer darf diese Arbeiten durchführen?


970 LESERANFRAGEN Elektropraktiker, Berlin 62 (2008) 11 in zwei Treppenräumen. Wir meinen, dass die Sicherheitsbeleuchtung der Treppenräume aus dem Gebäudehauptverteiler der Sicherheitsstromversorgung (SV) gespeist werden muss, weil nur dieser Verteiler durch seine Aufstellung (eigener Raum usw.) Funktionserhalt hat. Wird die Sicherheitsbeleuchtung der Treppenräume dagegen aus einem SV-Etagenverteiler gespeist, ist der Funktionserhalt allein schon wegen der Aufstellung nicht gegeben. Sehen wir das zu verbissen? ! Beide Treppenräume sind eigene Brandabschnitte. Ihre Sicherheitsbeleuchtung ist daher gemäß MLAR [3] also in mindestens E 30 auszuführen - falls es sich um ein Hochhaus handelt sogar in E 90. Die Zuleitung zu den beiden Treppenräumen muss aus einem Verteiler kommen, der die Bedingungen der MLAR für Verteiler in Funktionserhalt erfüllt. Das muss aber nicht unbedingt die GHV-SV sein. Es ist durchaus möglich, die Sicherheitsbeleuchtung der Treppenräume auch aus einem Etagenverteiler der SV zu versorgen. Dieser muss aber dann alle Bedingungen des Funktionserhalts erfüllen - also selbst über eine E-30-Zuleitung versorgt werden und in mindestens F30 gekapselt oder in einem eigenen Raum aufgestellt sein, dessen Wände, Decken und Türen einen Feuerwiderstand von wenigstens F30 (bei Hochhäusern F90/T90) besitzen. Literatur [1] DIN VDE 0100-710 (VDE 0100-710):2002-11 Errichten von Niederspannungsanlagen; Anforderungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art - Medizinisch genutzte Bereiche. [2] Muster-Leitungsanlagen-Richtlinie - MLAR vom 17. November 2005. F. Schmidt Strategie für zukünftige Energieversorgung ? Ich bin bei einem Energieversorgungsunternehmen tätig und hatte kürzlich eine Diskussion mit Fachkollegen, in der es unter anderem um Energieeffizienz ging. In diesem Zusammenhang war von den so genannten Bullensee-Thesen die Rede, deren Inhalt jedoch keiner der Beteiligten wiedergeben konnte. Ich bitte darum, die Aussagen der Bullensee-Thesen zu erläutern. ! Das Energieunternehmen EWE hat in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern eine Strategie für die zukünftige Energieversorgung und entsprechende Handlungsempfehlungen dazu entwickelt. Die neueste Fassung ist vom März 2007 [1]. Der Name dieser Thesen geht auf ihren Entstehungsort zurück, einen kleinen See nahe Bremen. Den Kern dieser Strategie bilden die Forderungen, Energie zu sparen, die Energieeffizienz zu steigern und erneuerbare Energien stark auszubauen. Diese Forderungen werden unter dem Kurzbegriff E3 zusammengefasst. In dem Thesenpapier wurden nur solche Technologien berücksichtigt, die mit Sicherheit Mitte des Jahrhunderts energiewirtschaftlich zur Verfügung stehen werden. Von Interesse sind diese Schlussfolgerungen: 1.Eine bedeutende Energieeinsparung ist oft kostengünstiger als der Bau neuer Kraftwerke. Hier ist vor allem der Energiebedarf im Gebäudebestand von Bedeutung. 2.Gleiches gilt für die Erhöhung der Energieeffizienz bei bestehenden und neuen Kraftwerken. Von heute üblichen 580 °C und 274 bar werden Frischdampfzustände von über 700 °C und 375 bar in Dampfturbinenkraftwerken durch neue Werkstoffe angestrebt. Dadurch lässt sich der Wirkungsgrad dieser Kraftwerke auf bis zu 55 % anheben. 3.Trotzdem ergibt sich bis 2030 ein Bedarf an neuen fossil befeuerten Kraftwerken in Deutschland in Höhe von ca. 40 bis 50 GW installierter Leistung durch altersbedingte Abschaltung von Kraftwerken und durch den gesetzlich vorgeschriebenen Ausstieg aus der Kernenergie. 4.Erst zur Mitte dieses Jahrhunderts werden die erneuerbaren Energien die konventionellen Energieträger in ihrer Bedeutung ablösen können. 5.Dazu ist eine umfangreiche internationale Kooperation notwendig und die Handelssowie Netzstrukturen (bidirektionale Netze) müssen entwickelt werden. Zur optimalen Integration von elektrischer Energie aus fluktuierenden Energiequellen werden Netz-und Stromerzeugungsstrukturen weiterentwickelt, Lastmanagement eingeführt und Speichersysteme für den zunehmenden Regelenergiebedarf realisiert, um die Stromproduktion und den Bedarf zur Deckung zu bringen. Literatur [1] Bullensee-Thesen. 3. Auflage, März 2007 EWE. M. Hegner Fundamenterder für einen Hallen-Neubau ? Unsere Firma ist gerade mit dem Bau einer Halle beschäftigt. Die Halle wird in zwei Bauabschnitten erstellt, wobei im ersten Bauabschnitt hauptsächlich der Maschinentrakt und im zweiten Bauabschnitt Büroräume, die Überbauung der vorhandenen Heizung sowie diverse Räume errichtet werden (eine alte Maschinenhalle wurde zuvor abgerissen). Der gesamte Gebäudekomplex hat etwa die Maße von 50 m · 26 m. Die Grundfläche des Maschinentraktes (36 m · 26 m) wurde bereits mit einer ersten Schicht aus Grobschotter versehen. Der Maschinentrakt selbst wird als Stahlbauhalle ausgeführt. Das heißt, es werden Streifenfundamente eingebracht und Betonsockel zur Montage der Stahlträger bzw. -Pfosten. Der Boden besteht aus Beton mit Eisenbeimischung, also nicht aus Baustahlmatten. Der Bürotrakt wird gemauert. Wie und in welcher Bauschicht müssen die Fundamenterder eingebracht werden? Welches Material sollte verwendet werden und wieviele Anschlussfahnen müssen herausgeführt werden? Wer darf diese Arbeiten durchführen? ! Grundsätzlich müssen die Fundamenterder in den Streifenfundamenten an der Außenkante mit 5 cm Betondeckung eingebracht werden. Sollte es sich um WU-Beton handeln (Weiße Wanne) ist zusätzlich noch ein NIRO-Erder, Werkstoffnummer 1.4571, um das Gebäude zu verlegen. Eine Maschenweite von 20 m · 20 m ist grundsätzlich einzuhalten. Sollte auch eine Blitzschutzanlage vorgesehen werden, ist eine Maschenweite von maximal 10 m · 10 m einzuhalten [1]. Für die Köcherfundamente ist zusätzlich je Fundament ein Erder vorzusehen. Die Verbindungsleitungen zwischen den Köcherfundamenten, die im Erdreich verlegt werden, sind stets korrosionsfest auszuführen (NIRO-Erder, Werkstoffnummer 1.4571). Die Auswahl des geeigneten Erdermaterials hängt von der Betonart ab. Bei perimetergedämmtem Beton, WU-Beton oder bei einer „schwarzen Wanne“ ist ein NIRO-Ringerder, Werkstoffnummer 1.4571, in zuvor genannter Maschenweite zu verlegen. Runderder haben sich als vorteilhaft bei der Verlegung erwiesen. Bei herkömmlichem Beton ist auch verzinkter Stahl als Erdermaterial zulässig. Anschlussfahnen müssen bei jeder Technikzentrale nach innen und alle 10 m nach außen für den Blitzschutz herausgeführt werden. Wenn eine Säulenstruktur vorliegt (Abstand 8-10 m), dann je Säule. Es sind nur korrosionsfeste Anschlussfahnen zulässig (z. B. NIRO, Werkstoffnummer 1.4571). Es müssen entsprechende Messungen und Protokollierungen vorgenommen werden, die unter anderem in der Broschüre „Fundamenterder“, S. 14 ff [2] erläutert sind. Die Erder darf nur ein beim VNB eingetragener Elektro-oder Blitzschutz-Fachbetrieb einbringen, da sie ein Teil der Elektroanlage sind. Weitere Details enthält die DIN 18014 [3], die wiederum in [2] erläutert und kommentiert wird. Sollte in den Gebäuden eine Trafostation vorsehen sein, ist die DIN VDE 0101 [3] zu berücksichtigen. In Abhängigkeit des Kurzschlussstroms des Trafos ist ggf. ein höherer Querschnitt zu verwenden. Literatur [1] Normenreihe DIN EN 62305 (VDE 0185-305): 2006-10 Blitzschutz. [2] Broschüre „Fundamenterder“ von ELEKTRO+. [3] DIN 18014:2007-09 Fundamenterder - Allgemeine Planungsgrundlagen. [4] DIN VDE 0101 (VDE 0101):2000-01 Starkstromanlagen mit Nennwechselspannungen über 1 kV. O. Born

Autor
  • O. Born
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