Gebäudesystemtechnik
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Elektrotechnik
Flexibles Bussystem für die Gebäudeautomation
ep3/2007, 1 Seite
Abgänge sind in wenigen Minuten hergestellt Quer zu den LD-Hauptschienen (Bild ) ziehen sich fünf Stränge längs durch die gesamte Fertigungshalle. Die Versorgung der einzelnen Maschinen geschieht dabei über das nächst kleinere Schienenverteiler-System Sivacon BD2 (160 bis 1250 A). Der Übergang lässt sich über entsprechende Leistungsschalter-Abgangskästen von LD zu BD2 sehr einfach realisieren. Jeder einzelne Strang ist für Ströme bis 1000 A ausgelegt. Weil bei diesem System standardmäßig im Abstand von 0,5 m Abgangskästen gesteckt werden können (Bild ), unterstützt es die von der Produktion geforderte Flexibilität. Das ist auch ein Grund dafür, weshalb die Instandhaltungsabteilung auf eine standardisierte Energiezuführung von der Schiene zu den Produktionsanlagen setzt. Große Maschinen werden dabei direkt von einem Abgangskasten aus eingespeist, für kleinere Zusatzaggregate wie Absauganlagen, Wickeltechnologie oder Löschanlagen gibt es CEE-Steckdosen, die ebenfalls über Abgänge im Schienenverteiler-System versorgt werden. Bei Nachrüstungen lässt sich ein Abgang berührungssicher unter Spannung stecken (wiederum gem. DIN EN 50110-1 (VDE 0105-1). Daraus ergibt sich der Vorteil, dass keine Betriebsunterbrechung erforderlich ist. Durch das konfektionieren von Abgängen lässt sich zudem das Aufstellen und Anschließen beschleunigen. Bauliche Aspekte leicht berücksichtigen Schienenverteiler-Systeme können sich auch unter dem Aspekt der Brandlast als Alternative erweisen. Schienenverteiler bis 1250 A unterschreiten generell die Brandlast von 7 kWh/m. Die Gehäuse der Schienenverteiler bestehen aus verzinktem und lackiertem Stahlblech. Die Schienen aus vernickeltem sowie verzinnten Aluminium sind in Isolatoren gelagert. Die Schienen können auf Wunsch auch in Kupfer ausgeführt werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass gerade in Bauten aus Betonfertigteilen die benötigten Durchbrüche frühzeitig definiert und sehr exakt ausgespart werden können, wodurch eine Abschottung gegen Feuer und Rauch erleichtert werden kann. Fazit Dieses Beispie I zeigt, wie durch ein kompaktes Schienenverteiler-System Maschinen und Anlagen mit elektrischer Energie versorgt werden können, ohne dass beispielsweise vorhandene Kranwege oder Bodenflächen beeinträchtigt werden. Durch Vorteile wie die schnelle Planbarkeit, die Reduzierung der Brandlast, die Flexibilität bei Umbauten oder beim Aufstellen neuer Maschinen sind Schienenverteiler-Systeme die Alternativlösung für die Stromverteilung. H. Hinz Kombination aus Ethernet, SPS und Busmodulen Der Bel Con Bus ist eine Kombination aus Ethernet, SPS und eigenen Busmodulen und stellt ein leistungsfähiges System zur Gebäudeautomatisierung dar. Er verbindet die einzelnen Teilnehmer der Gebäudetechnik und ist aufgrund kleiner Telegramme sehr schnell. Der Bus vernetzt mit Hilfe eigens entwickelter Module Schalter, Taster, Lampen, Jalousien, Heizungen und Geräte mit der zentralen Steuerung. Eine industrielle SPS bildet die zentrale Intelligenz des Systems. Sie realisiert einfache Aufgaben ebenso wie aufwendige Regelkreise und logische Verknüpfungen. Seine volle Leistungsfähigkeit entwickelt das System jedoch erst im Zusammenspiel mit dem Ethernet. Die Übertragungstechnik unterstützt eine komfortable Bedienung sowie die schnelle Übertragung und Speicherung von Statuswerten und Messdaten. Diese in vielen Gebäuden bereits vorhandene Infrastruktur bietet auch die Möglichkeit der Vernetzung mehrerer Steuerungen. Der Nutzer kann von der einfachen Statusabfrage über Einzel-, Gruppen- und Zentralschaltungen alle angeschlossenen Teilnehmer miteinander verknüpfen und z. B. Regeln nach dem Wenn-Dann-Muster aufstellen. Statistikfunktionen ermöglichen die Protokollierung von Zuständen und Aktionen und somit beispielsweise eine Betriebsstundenzählerfunktion oder die Aufzeichnung und Auswertung von Zutrittskontrollsystemen. Touchpanels als zentrale Bedieneinheiten zeigen die Gebäudetechnik auf einen Blick und ermöglichen die Steuerung aller Funktionen. Der Zugriff auf die Visualisierung des Gebäudes ist jedoch auch per Internet-Browser möglich (Bild ), denn Daten und Steuerung sind über das Netzwerk verfügbar und via VPN (Virtual Private Network) auch von externen PC erreichbar. Noch mehr Mobilität entsteht durch die Nutzung von WLAN im lokalen Zugriff oder global über GPRS, UMTS oder HSDPA. Programmierung und Adressierung Die Konfiguration des Busses und die Adressierung der Module erfolgen benutzerfreundlich mit einem eigenen Systemtool, die Programmierung der Zentralsteuerung ist übersichtlich. Zum Einsatz kommen hier die bekannte Software CoDeSys sowie fertige Software-Module und Bibliotheken. Elektropraktiker, Berlin 61 (2007) 3 236 AUS DER PRAXIS Flexibles Bussystem für die Gebäudeautomation Individuell programmierbare logische Verknüpfungen zwischen den Teilnehmern, die Steuerung verschiedener Gewerke und die Anbindung an Ethernet kennzeichnen ein neu konzipiertes Bussystem für die Gebäudeautomation. Durch unterschiedliche Module lassen sich die Schienen an die baulichen Gegebenheiten anpassen. Abgangskästen lassen sich beim BD2-System für Lasten bis 630 A im Abstand von 0,5 m stecken. Das geschieht berührungssicher und kann in dieser Ausführung unter Spannung erfolgen gem. DIN EN 50110-1 VDE 0105-1. Fotos: Siemens A&D Visualisierung im Internet-Browser Foto: Bellwon EP0307-235-241 20.02.2007 11:09 Uhr Seite 236
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