Schutzmaßnahmen
|
Elektrotechnik
FI-Schutzschalter müssen überprüft werden
ep12/2006, 1 Seite
Vergehensweise mit den Marktpartnern abgestimmt „Als renommierter Hersteller von Geräten zur sicheren Verwendung elektrischen Stroms sehen wir uns in besonderer Verantwortung für die Sicherheit unserer Produkte. Aus diesem Grund wurde für die genannten Serien in der 42. Kalenderwoche eine Produktwarnung ausgesprochen“, so Bernhard Schmeing, Vorsitzender der Geschäftsführung von ABB Stotz-Kontakt. In intensiven Gesprächen mit den Vertretern von ZVEH und VEG wurde die Vorgehensweise besprochen und damit gleichsam die Partnerschaft im dreistufigen Vertrieb deutlich unterstrichen. Der Hersteller versorgte Elektrogroßhandel und Elektrohandwerk in zwei Schritten mit dem nötigen Informationsmaterial. Die FI-Schutzschalter sollen durch den Elektrofachbetrieb am Installationsort beim Kunden überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht werden. Überprüfung und Austausch werden für den Kunden kostenfrei sein. ABB hat mit den Partnern VEG und ZVEH die Vorgehensweise und die Vergütung vereinbart, die jeweils über den Großhandel bzw. ABB abgerechnet werden. Die Überprüfung kann ebenso im Rahmen einer E-Check-Prüfung durchgeführt werden. „Alle beteiligten Partner sind sich darin einig, das diese Aktion ein gutes Beispiel für die Partnerschaft im dreistufigen Vertrieb darstellt und auch die Bedeutung der Kampagne `Starke Marken' noch einmal unterstreicht“, sagt ABB-Vorstandmitglied und Arbeitsdirektor Heinz-Peter Paffenholz. Die vom Unternehmen zur Verfügung gestellten Informationen mit Anleitungen zum Erkennen möglicherweise betroffener FI-Schutzschalter, Prüf- und Austauschanweisungen, Prüfprotokoll sowie Hinweisen zu Prüffristen enthält auch die eigens für Elektrofachkräfte eingerichtete Internetadresse www.fi-test.com. Für Fragen stehen zudem die E-Mail-Adresse stotz-fi-test@de.abb.com und die kostenfreie Telefon-Hotline 0800 8788389 zur Verfügung. Geräte-Identifikation Zur genauen Identifikation der möglicherweise betroffenen Geräte sind unbedingt die detaillierten Anleitungen des Herstellers heranzuziehen. Die Vorgehensweise ist hier nur im Überblick dargestellt: Noch nicht installierte Geräte. Auf der Rückseite des FI-Schutzschalters beginnt die zweite Zeile unterhalb des Barcodes mit einem Buchstaben. Nur Geräte, bei denen ein „M“ zu Beginn dieser Zeile gedruckt ist, kommen in Frage (Bild Bitte überprüfen Sie, ob entsprechende Geräte bei Ihnen noch gelagert sind. Soweit dies der Fall ist, sortieren Sie diese bitte sofort aus und stoppen die Weiterverarbeitung. Geben Sie die Lagerbestände an Ihren Elekrogroßhändler zurück. Er veranlasst dafür eine Gutschrift. Bereits installierte Geräte. Wenn die möglicherweise betroffenen Fehlerstromschutzschalter bereits installiert sind, sollten diese wegen der möglichen Gefährdung von Personen baldmöglichst geprüft und fehlerhafte Geräte ausgetauscht werden. Die Überprüfung im Wohnungsbau ist dabei mit höherer Priorität durchzuführen, da in gewerblichen und industriellen Anwendungen eine laufende Überprüfung gemäß UVV BGV A3 „Elektrische Anlagen und Betriebsmittel“ ohnehin verlangt wird. Sichtprüfung und Auslösetest. Neben der optischen Identifikation der Fehlerstromschutzschalter steht ein besonderer Magnet für einen Auslösetest zur Verfügung. Die Vorgehensweise zeigt Bild . Elektrische Prüfung Zur Prüfung der möglicherweise betroffenen Fehlerstromschutzschalter ist wie folgt vorzugehen: 1. Ausschalten nachgeschalteter Sicherungen oder Sicherungsautomaten zur Vermeidung von Messfehlern. 2. Drücken der Prüftaste · Löst das Gerät nicht aus, ist es auszutauschen. · Löst das Gerät aus, ist der Auslösestrom zu messen. 3. Die Messung des Auslösestroms erfolgt mit handelsüblichen FI-Prüfgeräten direkt am Fehlerstromschutzschalter mit dem Prüfmodus „Stromrampe“. · Das Prüfgerät mit der abgangsseitigen Phase und PE verbinden. · Einstellung der Rampe: Stromanstieg in 2 s von 0,5 x In auf In · Start der Prüfung · Löst der FI unterhalb des Prüfwertes nach Tafel aus, ist das Gerät in Ordnung: Prüfaufkleber am Gerät anbringen, Prüfergebnis dokumentieren, Gerät wieder einschalten. · Löst der FI oberhalb des Sollwertes aus, ist das Gerät auszutauschen. · Bei dem neu installierten FI sind die vorgeschriebenen Prüfungen (Auslösung mit Prüftaste, Auslösung mit Nennfehlerstrom) durchzuführen. · Schalten Sie den FI ein und prüfen Sie abgangsseitig die Spannung gegen den Neutralleiter (230 V). Austausch Installationen ohne Sammelschiene. Wenn keine Sammelschiene verwendet wurde, lassen sich die Geräte einfach austauschen. Nehmen Sie eine „eins zu eins“ Verdrahtung vor. In diesem Fall sollten F300-Geräte gegen entsprechende F200-Geräte getauscht werden. Installationen mit Sammelschiene. Fehlerstromschutzschalter der F200-Serie ersetzen Sie durch entsprechende Geräte der F200-Serie mit Schaltstellungsanzeige. Auch bei Geräten der F360/F370er Baureihe wird der Ersatz durch die entsprechende Variante der F200er-Serie empfohlen, wenn nur die Sicherungsautomaten und nicht die Fehlerstromschutzschalter mit der Sammelschiene verbunden sind. Auf einen 1:1-Austausch durch neue F360/F370-Geräte mit Schaltstellungsanzeige sollte nur zurückgegriffen werden, wenn sowohl die Sicherungsautomaten als auch die F360/F370-Geräte mit einer Sammelschiene verdrahtet sind. Elektropraktiker, Berlin 60 (2006) 12 980 BRANCHE AKTUELL FI-Schutzschalter müssen überprüft werden ABB Stotz-Kontakt stellte bei der Analyse reklamierter Geräte fest, dass es bei Fehlerstromschutzschaltern der Baureihen F200, F360 und F370 (Bild ), die zwischen Januar 2003 und Mai 2005 hergestellt wurden, teilweise zu erhöhten Auslöseströmen kommen kann. In einer groß angelegten Aktion hat das Unternehmen gemeinsam mit Elektrogroßhandel und Elektrohandwerk die Überprüfung der möglicherweise betroffenen FI-Schutzschalter eingeleitet. Nur Geräte mit diesem Aussehen können betroffen sein Identifikation und Auslösetest mit Testmagnet Zweite Zeile unter Barcode beginnt mit dem Buchstaben „M“ Nennfehler- Prüfstrom in A wert gem. Geräte- in mA aufdruck 0,01 8 0,03 25 0,1 80 0,3 250 Tafel Prüfparameter EP1206-980-991 21.11.2006 10:35 Uhr Seite 980
Downloads
Laden Sie diesen Artikel herunterTop Fachartikel
In den letzten 7 Tagen:
Sie haben eine Fachfrage?