Fortbildung
Buchvorstellung
ep1/2006, 1 Seite
BÜCHER Schutzmaßnahmen W. Hörmann, H. Nienhaus, B. Schröder: Schutz gegen elektrischen Schlag in Niederspannungsanlagen. 2. Auflage. Berlin, Offenbach: VDE-Verlag 2005. 264 Seiten, 23 DIN VDE 0100-410 „Schutz gegen elektrischen Schlag“ ist eine weitgehend harmonisierte Norm mit Gruppenfunktion. Sie enthält in Verbindung mit DIN VDE 0100-470 „Anwendung der Schutzmaßnahmen“ die grundlegenden Sicherheitsbestimmungen zum Schutz gegen gefährliche elektrische Durchströmungen von Menschen und Nutztieren in Niederspannungsanlagen. Die genannten Normen sind das „tägliche Brot“ eines jeden Elektrohandwerkers, ja eigentlich einer jeden Fachkraft, die sich mit der Planung, Ausführung oder Prüfung (Instandhaltung) von elektrischen Anlagen befasst oder in der Berufsausbildung tätig ist. Schließlich wird von jeder Elektrofachkraft das normengerechte Arbeiten verlangt. Das elektrotechnische Normenwerk wird immer umfangreicher und infolge der notwendigen europäischen Harmonisierung zunehmend leider auch immer komplizierter. Die überarbeitete (aktualisierte) Ausgabe der VDE-Schriftenreihe „Normen verständlich“, Band 140, will helfen, die wichtigen Festlegungen in den o. g. Normen - auch die inzwischen erfolgten Änderungen - richtig in die Praxis und Lehre umzusetzen. Schwerpunkte bilden dabei die Kapitel „Schutz gegen direktes Berühren“ (Basisschutz) und „Schutz bei indirektem Berühren“ (Fehlerschutz). Vorangestellt sind mehrere Seiten Begriffserklärungen sowie Überlegungen (Vorschläge) zur Neustrukturierung von DIN VDE 0100-410 auf der Grundlage von IEC 60364-4-41 (Entwurf 2005-09). Jedes Kapitel enthält häufig gestellte Fragen und die dazu von den fachkompetenten Autoren gegebenen Antworten. Das Buch schließt mit einem umfangreichen Literatur- und Stichwortverzeichnis. Die vorgestellte VDE-Schriftenreihe „Normen verständlich“ mit ihren vielen praxisnahen Hinweisen zur Erfüllung der Normenanforderungen werden Elektrohandwerker, aber auch Lehrkräfte, Ausbilder und Auszubildende in ihrer täglichen Arbeit sicher gern berücksichtigen. R. Müller Betr Sich V in der Praxis Th. Neumann: Betriebssicherheitsverordnung in der Elektrotechnik Berlin, Offenbach: VDE-Verlag 2005. 218 Seiten, 20 Mit der Betriebssicherheitsverordnung erhält jeder, der das Prüfen elektrischer Arbeitsmittel zu verantworten oder selbst zu prüfen hat, eine erhebliche Entscheidungsfreiheit. Wie, womit und wann zu prüfen ist, kann er selbst festlegen. Natürlich hat er auch die Pflicht, eine solche Entscheidung zu treffen, die das rechtzeitige, ordnungsgemäße Prüfen und damit den Nachweis der Sicherheit des Prüflings gewährleistet. Und noch dazu ist er als befähigte Person - wie es so schön heißt - „weisungsfrei gestellt“. Keiner darf ihn anweisen, er kann sich aber auch auf nicht auf Anweisungen eines anderen berufen. Eine gehörige Portion elektrotechnisches Fachwissen und viel Erfahrungen sind somit erforderlich, um richtig entscheiden zu können. Natürlich müssen die Anforderungen der Betriebssicherheitsverordnung bis ins Detail bekannt sein, Erfahrungen über ihre Anwendung und Auslegung sind ebenfalls vorteilhaft. Beides vermittelt dieses Buch. Wer Verantwortung für das Prüfen zu tragen hat, und sich daher über alle von der Betriebssicherheitsverordnung gebotenen Möglichkeiten sowie über ihre Ecken und Kanten informieren will, der findet eine Menge für ihn wichtige Ausführungen. Besonders erfreut wird der Leser sein, weil ihm dies alles nicht in Form einer formalen Erläuterung der Texte präsentiert wird. Vielmehr geht es um das Umsetzen der Vorgaben und das richtige Einbinden der zu beachtenden rechtlichen Belange in die Praxis der betrieblichen Tätigkeit. Der Zusammenhang mit dem Arbeitsschutzgesetz und der Unfallverhütungsvorschrift BGV A3 sowie die Gefährdungsbeurteilung als Hilfsmittel zum gerichtsfesten Ermitteln des rechtzeitigen Prüftermins werden erläutert. Weiterhin wird erklärt, wie auf geschickte Weise das Dokumentieren der Prüfung mit dem Erfassen und Inventarisieren der elektrischen Betriebsmittel verbunden werden kann. Alle diese Informationen werden mit sehr instruktiven praktischen Beispielen aufgelockert. Zu empfehlen ist diese Veröffentlichung auch, weil sie uns „ein Gefühl“ für dieses Schutzgesetz „Betriebssicherheitsverordnung“ und damit für ihren eigentlichen Sinn vermittelt. Und das ist nötig, wenn man als Elektropraktiker alle Möglichkeiten erkennen will, die nun geboten werden. Vater Staat bemüht sich, auf diese Weise unsere Arbeitsumwelt zu „entbürokratisieren“, die vielfältigen Vorgaben zum Prüfen, den Prüfterminen, den Prüfgeräten und den Prüfern usw. auf einen allgemeingültigen Nenner zu bringen. Er erwartet aber auch, dass seine Elektrotechniker davon freudig Gebrauch machen. Allerdings, wer diese Möglichkeit zur Selbstständigkeit nicht erkennt, wer weiterhin nach detaillierten verbindlichen Vorgaben sucht, anstatt selbst nachzudenken und die dem „mündigen Prüfer“ nun gebotenen Freiräume zu nutzen, der steht auf verlorenem Posten. Für den bleibt das Prüfen nur ein mühsames kostenintensives Pflichtspiel. Und - das darf nicht übersehen werden - jeder der meint, er könne die nunmehr vorhandene deutliche Aufforderung zur eigenen Entscheidung über das Prüfen und die damit zu gewährleistende Sicherheit in den Wind hängen, der handelt nicht „gerichtsfest“. Übrigens verschenkt er dann auch die Möglichkeit, seine Entscheidungsfreiheit zu nutzen, um Kosten zu sparen. Wer die Betr Sich V zu seinem Vorteil anwenden will, der muss sich informieren. Mit diesem Buch ist das möglich. Es präsentiert die ersten Erfahrungen und hilft dem Praktiker, die nötige Übersicht zu erlangen. Es zeigt, dass die Betriebssicherheitsverordnung keine zusätzliche Bürokratie ist, sondern ein sehr nützlicher Helfer sein kann - jedenfalls für den, der sie kennt und versteht, sie richtig anzuwenden. K. Bödeker Elektropraktiker, Berlin 60 (2006) 1 63 Bestell-Hotline für Bücher 030/42 151-325 FORTBILDUNG EP0106-62-63 15.12.2005 11:43 Uhr Seite 63
Autor
- R. Müller
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