Elektrotechnik
Arten elektrischer Hausanschlüsse
ep12/2001, 1 Seite
nur mit der dazugehörigen Software funktionieren. Eine einfache Lösung zur Verbindung zweier Computer stellt nach wie vor das ab MS-DOS 6.x verfügbare Interlink [2] dar. Dazu brauchen Sie nur ein einfaches serielles oder paralleles Nullmodemkabel. Bei dieser Lösung sollten aber die Inkompatibilitäten zwischen FAT16 und FAT32 beachtet werden. Besser ist es in diesem Fall, die unter Windows 9x/ME verfügbare PC-Direktverbindung [3] zu nutzen, die es ebenfalls gestattet, zwei Rechner mittels eines Nullmodemkabels zu verbinden. Die Nutzung dieser Möglichkeit setzt allerdings einige Grundkenntnisse bei der Einrichtung von einfachen Vernetzungslösungen [4] voraus. Wenn es vor allem darum geht, Dateien zwischen Rechnern mit verschiedenen Betriebssystemen (DOS, Windows NT/2000, Windows 9x/ME) zu übertragen, wie es beispielweise bei der Umstellung auf neue Hardware nötig wird, dann sollten Sie Datapower (www.datapower.de) näher in Betracht ziehen. Die dort angebotenen, aus Hard- und Software bestehenden Lösungen (Preis etwa 50,- bis 200,- DM) sind aus der Sicht der einfachen Handhabung, der Datenübertragungsrate und Sicherheitsaspekten empfehlenswert. Literatur [1] Möbus, H.: USB - eine Schnittstelle setzt sich durch. Elektropraktiker, Berlin 54(2000)7, S. 607-608. [2] Möbus, H.: Umstellung auf einen neuen Rechner. Elektropraktiker, Berlin 53(1999)7, S. 640-642. [3] Noll, J.: Direktverbindung zweier Computer unter Windows 9x. c't (1999)2, S. 170-172. [4] Möbus, H., Kühne, St.: Computervernetzung in Handwerksbetrieben und Planungsbüros. Berlin: Verlag Technik 1998. H. Möbus Arten elektrischer Hausanschlüsse ? Die große Anzahl der in der Praxis zum Einsatz kommenden verschiedenen Hausanschlüsse ist verwirrend. Welche Arten elektrischer Hausanschlüsse gibt es? ! Die Hausanschlüsse werden aus den Netzen der verschiedenen Verteilungsnetzbetreiber (VNB) eingespeist. Aufgrund der über Jahrzehnte gewachsenen Strukturen, regionaler Erfordernisse und wirtschaftlicher Gegebenheiten gibt es keinen einheitlichen Hausanschlussstandard in Deutschland. Zwar gibt es eine DIN-Norm für Hausanschlusskästen (DIN 43627), doch neben den dort beschriebenen Ausführungen existieren eine Vielzahl weiterer „Hausanschlüsse“. Nach der Definition in der „Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die Elektrizitätsversorgung von Tarifkunden“ (AVBElt V) besteht der Hausanschluss aus der Verbindung des Verteilungsnetzes mit der Kundenanlage. Er beginnt an der Abzweigstelle des NS-Netzes und endet mit der Hausanschlusssicherung, es sei denn, dass eine abweichende Vereinbarung getroffen wird. Danach gibt es: - Kabelhausanschlüsse und - Freileitungshausanschlüsse. Nach der Bauform der Betriebsmittel zur Aufnahme der Hausanschlusssicherungen wird unterschieden zwischen: · HA-Kästen nach DIN 43627 in der Baugröße KH 00 für NH-Sicherungen Größe 00 bis 100 A. · HA-Kästen nach DIN 43627 in der Baugröße KH 1 für NH-Sicherungen Größe 1 bis 250 A. · HA-Kästen in Anlehnung an DIN 43627 fürNH-Sicherungen GrößeNH2bis400A. · Sonderbauformen der vorgenannten HA-Kästen mit Anschlussmöglichkeit für mehr als ein HA-Kabel und dementsprechend mehr als drei HA-Sicherungen (z. B. 2 x 3 x 250 A). · HA-Kästen im Verbund mit Hauptverteilern (sogenannte Hausanschlussteile). Je nach VNB-Ausführung für den Anschluss von bis zu sechs HA-Kabeln. · Wandeinbau-HA-Kästen zur Einbringung in die Außenseite von Außenwänden, ebenfalls für NH 00 und NH 1. · HA-Säulen zur Aufstellung im Freien. Diese Schutzschränke beinhalten meist einen der vorgenannten HA-Kästen, unter Umständen auch Zählerplätze. · Sicherungskästen für Leitungsschutzsicherungen nach DIN 43628 für den Anschluss z. B. öffentlicher Beleuchtungsanlagen mittels HA-Kabeln geringen Querschnitts (z. B. 16 mm2 oder 10 mm2). · „Klein“-HA-Kästen für Anlagen mit sehr geringem Leistungsbedarf, z. B. Wartehallen des öffentlichen Personen-Nahverkehrs oder Apotheken-Hinweisschilder - Anschluss mit HA-Kabeln von z. B. 2,5-mm2- oder 6-mm2-Dachständeranschlüssen für Freileitungshausanschlüsse. Hiervon gibt es sicher ebenfalls einige Varianten, die mir jedoch nicht bekannt sind. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die Nennströme der Hausanschlüsse. Hier ist fast alles möglich. Von der Wechselstromausführung 25 A bis zur Drehstromausführung 1500 A (gespeist aus einer Parallelschaltung mehrerer Hausanschlusskabel) sind der Typenvielfalt keine Grenzen gesetzt. Um das Ganze noch verwirrender zu gestalten sind natürlich etliche der HA-Kästen-Bauformen mit Kabeleinführungen von oben, unten, links und rechts verfügbar - aber nicht alle bei einem VNB. Lagerhaltung, Typenreduzierung und Kostendruck sorgen für eine notwendige Minimierung des beim VNB vorhandenen Lagerbestands. Zum Schluss sei noch auf Art und Querschnitt von Hausanschlusskabeln hingewiesen. Auch hier sind die unterschiedlichsten Bauformen vorzufinden. Ob für den Bemessungsstrom 250 A ein Querschnitt von 120 mm2 Cu oder 150 mm2 Al bzw. NYY oder NA2XY verwendet werden, kann Ihnen nur der jeweilige VNB beantworten. Und noch ein Hinweis : Die am Anfang genannte DIN 43627 für HA-Kästen ist eine Maßnorm. Wenn nun ein VNB dort ein HA-Kabel 4 x 25 mm2 Cu anschließen will und ein anderer VNB ein 70 mm2 Al, so kommen im schlimmsten Fall trotz Norm zwei verschiedene HA-Kästen (aufgrund unterschiedlicher Anschlussklemmen) zum Einsatz. All diese Aussagen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ich hoffe aber trotzdem, ein wenig Licht in den Dschungel der Hausanschlüsse gebracht zu haben. J. Pietsch LS-Schalter 16 A der Kategorie „L“ ? Bei einer Neuinstalladon hat mir der Kunde fabrikneue 16-A-Leitungsschutzschalter mit L-Charakteristik zur Verfügung gestellt und verlangt, dass ich sie verwende. Die Schalter stammen von einer bekannten Firma und haben das VDE-Prüfzeichen. Ich meine, obwohl diese Schalter nicht mehr produziert werden darf man sie einsetzen, wenn ihre verminderte Schutzwirkung im Bereich kleiner Überlast berücksichtigt wird. Dies wäre z. B. der Fall, wenn sie dort eingesetzt werden, wo nach den entsprechenden Tabellen in DIN VDE 0298-4 20-A-Leitungschutzschalter einsetzbar sind. Ist diese Verfahrensweise vertretbar? ! Es ist schon erstaunlich, dass im Jahre 2000 immer noch fabrikneue Leitungsschutzschalter der L-Charakteristik zur Verfügung stehen. Gemäß DIN VDE 0641 A4 durften diese nur bis 30. Juni l990 hergestellt und bis zum 30. September des gleichen Jahres in Verkehr gebracht werden [1]. Auch wenn sie eine beträchtliche Weile geruht haben sollten, kann es gegen den Einbau aber keine Einwände geben, zumal mit dem VDE-Prüfzeichen die Einhaltung der genannten Norm bestätigt wird. Beim Einsatz sind zum Schutz bei Überlast - nur hierauf wird gemäß Anfrage nachstehend eingegangen - aber die in der jeweiligen Anlage gegebenen Bedingungen zu beachten. Hier sind zwei verschiedene Anwendungsfälle zu unterscheiden: Leseranfragen Elektropraktiker, Berlin 55 (2001) 12 972
Autor
- J. Pietsch
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