Arbeits- und Gesundheitsschutz
Arbeitssicherheit
ep12/2010, 1 Seite
Risiko raus! Junge Arbeitnehmer und Auszubildende haben im Vergleich zu anderen Altersgruppen ein höheres Unfallrisiko im Straßenverkehr. Darauf weisen BGen und Unfallkassen stets zu Beginn des Ausbildungsjahres hin. Präventionskampagne Im Rahmen ihrer Präventionskampagne „Risiko raus!“ appellieren die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung daher an Arbeitgeber, Ausbilder und Lehrer, Auszubildende nicht nur über die Risiken im Straßenverkehr zu informieren, sondern auch dafür stärker zu sensibilisieren. Am stärksten gefährdet. Junge Arbeitnehmer zwischen 15 und 24 Jahren erleiden 21 % aller Wegeunfälle im Straßenverkehr, stellen aber nur etwa 12 % der erwerbstätigen Bevölkerung dar. Dr. Walter Eichendorf, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) und Präsident des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) erklärt dazu: „Junge Fahrer sind die am stärksten gefährdete Altersgruppe im Straßenverkehr. Das zeigen die Statistiken eindeutig“. Die Gründe dafür sind in der alterstypischen Entwicklung zu sehen: „Jugendliche sind bei der Nutzung von Motorfahrzeugen sehr risikofreudig. Am Ende der Pubertät nimmt diese Risikofreudigkeit zwar ab, es fehlt aber immer noch an Erfahrung, um Gefahren im Straßenverkehr zu erkennen und zu kompensieren.“ Hintergrund Auszubildende stehen wie andere Arbeitnehmer vom ersten Arbeitstag an unter dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung - auch auf dem Weg zur Arbeit und zurück. Zusätzlich zu diesen sogenannten Wegeunfällen versichert die gesetzliche Unfallversicherung die Jugendlichen aber auch bei Fahrten, die sie im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit unternehmen. In der Präventionskampagne „Risiko raus!“ arbeiten die BGen, Unfallkassen, ihr Spitzenverband DGUV, die Landwirtschaftliche Sozialversicherung, der Deutsche Verkehrssicherheitsrat und die Bundesländer sowie weitere Partner zusammen. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, das Unfallrisiko beim Fahren und Transportieren zu verringern. Asbestexpositionen bei Arbeiten im Ausland In deutschen Unternehmen angestellte Arbeitnehmer, die vorübergehend ins Ausland entsandt werden, können bei Arbeiten im Ausland Asbestbelastungen ausgesetzt sein. Die BGETEM und das Institut für Arbeitsschutz der DGUV (IFA) haben eine Handlungshilfe zur Beurteilung der Asbestexpositionen entwickelt. Die Handlungshilfe steht unter www.bgetem.de kostenfrei zum Download bereit. „Feminine Männer“ sind auf Arbeit erfolgreicher Erhebungen bestätigen immer wieder: besonders in der Sozialkompetenz sind Frauen den Männern oft voraus und deshalb auch erfolgreicher. Das männliche Geschlecht steht sich gerade in diesem Punkte häufig im Wege und verbaut sich Aussichten für eine gute Karriere. Kundengespräche. Kolleginnen im Vertrieb oder Verkauf sind ein gutes Vorbild für die Männer. Das Gespräch mit der Kundschaft läuft im Allgemeinen viel harmonischer. Männer verhalten sich dagegen oft so, als würden sie „über“ dem Kunden stehen. Das tritt vielfach dann auf, wenn der Kunde nicht über ein ausreichendes Fachwissen zu dem Besprechungspunkt verfügt. Selbstkritik. Auch im allgemeinen Berufsalltag kommt ein beharrliches Auftreten der Männer oft als Halsstarrigkeit beim anderen Geschlecht an. Und bei der Selbstkritik bestechen Männer mit ihrer Zurückhaltung. Frauen sind viel eher bereit, über ihr eigenes Fehlverhalten nachzudenken, wenn mal etwas schiefgelaufen ist. Bei Männern fehlt meist diese Bereitschaft. Sie reagieren überdies in diesen Fällen weitaus hitziger. Feuerlöscher am Arbeitsplatz Feuerlöscher machen nur dann Sinn, wenn alle Beschäftigten wissen, wo der nächstgelegene Feuerlöscher hängt. Zugestellte Feuerlöscher werden im Brandfall übersehen - das kann verheerende Folgen haben. Tragen Sie mit Verantwortung und achten Sie darauf, dass nichts vor dem Feuerlöscher abgestellt wird. Gleiches gilt selbstverständlich für Flucht- und Rettungswege, die immer frei zugänglich sein müssen. Es geht um die Sicherheit aller Mitarbeiter! Aus dem Unfallgeschehen Auszubildende erlitt Stromschlag Arbeitsauftrag. An einem Verteilerschrank für 24-V-Steuerspannungen sollten zusätzliche Leitungen verlegt werden. Der Elektromeister setzte für diese Arbeiten zwei Auszubildende ein. Die Anlage wurde vor Beginn der Arbeiten entsprechend der fünf Sicherheitsregeln außer Betrieb gesetzt. Die Auszubildenden konnten so die Arbeiten an einem völlig freigeschalteten Verteilerschrank ausführen. Unfallhergang. Die Auszubildenden verlegten die Leitung und wollten sie nun von außen in den Verteilerschrank einziehen. Eine der Auszubildenden kniete sich vor den Verteilerschrank und stützte sich dabei mit einer Hand auf der PE-Schiene ab. Beim Ziehen der Leitung erlitt sie plötzlich einen Stromschlag und stürzte kopfüber in den Hohlraum im Schrankinnern. Dabei zog sie sich Schürfwunden am Arm und im Schulterbereich zu. Durch den Sturz war die Durchströmung zum Glück unterbrochen worden. Unfallanalyse. Bei der Suche nach der Unfallursache stellte sich heraus, dass im unteren Bereich des Verteilerschrankes ein freiliegendes abisoliertes Leitungsende vorhanden war (Bild). Nach der Freischaltung hätte dieses Kabel erstens freigeschaltet und zweitens nur ein 24-V-Steuerkabel sein dürfen. Es handelte sich aber um eine unter Spannung stehende 230-V-Leitung. Früher war in diesem Schrank auch eine 230-V-Installation verlegt, die aber schon vor einiger Zeit von einer Fremdfirma ausgebaut worden war. Wieso sich diese Leitung dennoch dort befand, konnte nicht vollständig geklärt werden. Unfallursache war insofern die unsachgemäße Ausführung der Arbeiten der Fremdfirma, die bei der Deinstallation der 230-V-Installation nicht konsequent alle Leitungen entfernt hatte. Der Elektromeister hatte sich darauf verlassen und musste deshalb davon ausgehen, dass der Verteilerschrank vollständig spannungsfrei war. Glücklicherweise verlief der Unfall noch glimpflich ab. J. Jühling BETRIEBSFÜHRUNG Elektropraktiker, Berlin 64 (2010) 12 1020 ARBEITSSICHERHEIT Kooperation mit der BG In Zusammenarbeit mit der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM), Köln, informiert der ep auf dieser Seite über aktuelle Themen der Arbeitssicherheit. Offenes Kabelende in der oberen Bildmitte führte Netzspannung
Autor
- J. Jühling
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