Arbeitssicherheit - Kooperation
ZVEH und BG ETEM unterzeichnen Branchenvereinbarung
Rund 4.000 Stromunfälle ereignen sich jedes Jahr. Das wollen der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) und die Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) ändern. Dazu haben beide am 12. Februar auf der Messe elektrotechnik in Dortmund eine Branchenvereinbarung geschlossen.
Im Jahr 2023 ereigneten sich nicht nur 4.492 Stromunfälle. Drei Menschen starben sogar bei der Arbeit durch elektrischen Strom. 562 Unfälle waren immerhin so schwerwiegend, dass sie zu mindestens drei Tagen Arbeitsunfähigkeit führten. Der Grund dafür: Mindestens eine der 5 Sicherheitsregeln wurde nicht beachtet: Es wurde nicht freigeschaltet oder gegen Wiedereinschalten gesichert. Mal wurde die Spannungsfreiheit nicht festgestellt. Ein anderes Mal verzichtete man auf Erden und Kurzschließen oder es wurden benachbarte, unter Spannung stehende Teile nicht abgedeckt oder abgeschrankt.
Branchenvereinbarung zu 5 Sicherheitsregeln
Mit der Branchenvereinbarung machen ZVEH und BG ETEM deutlich, dass bei dem Arbeitsverfahren "Arbeiten im spannungsfreien Zustand" die 5 Sicherheitsregeln zwingend und vollständig einzuhalten sind. Beide Partner wollen die Einhaltung fördern und ihre Mitglieder für die Gefahren des elektrischen Stroms sensibilisieren. Der ZVEH unterstützt als Spitzenverband des Elektrohandwerks und als Sozialpartner die Initiativen der für die Branche zuständigen Berufsgenossenschaft. Die durch die BG ETEM bereitgestellten Informationen werden sich nicht auf traditionelle Medien wie Broschüren, Checklisten oder Aufkleber beschränken, sondern auch Online-Marketing und die Zusammenarbeit mit Influencern beinhalten. Wertvolle Informationen und Hilfestellung finden interessierte unter www.bgetem.de/sag-nein
"Die Branchenvereinbarung ist eine gute Grundlage, um für die 5 Sicherheitsregeln noch stärker zu sensibilisieren", findet Jörg Botti, Hauptgeschäftsführer der BG ETEM. "Unsichere Arbeitsbedingungen sind nicht akzeptabel", so Botti weiter, "weil sie lebensgefährlich sein können." Schwere oder gar tödliche Arbeitsunfälle führten nicht nur zu menschlichem Leid, sondern auch zu einem Verlust von Arbeitskraft, den man sich angesichts des Fachkräftemangels nicht leisten könne, erläuterte Botti.
"Gerade in gefahrgeneigten Berufen sind Sicherheit und die Einhaltung bewährter Regeln das A und O, um Unfälle oder gar Schlimmeres zu vermeiden", ist ZVEH-Vizepräsident und BG-ETEM- Vorstandsmitglied Martin Böhm überzeugt: "Sicheres Arbeiten ist wichtig für die Menschen in unseren Unternehmen, aber auch für faire Marktbedingungen. Die 5 Sicherheitsregeln schützen Menschen und ihre Einhaltung erhöht die Arbeitsqualität."