Vorstandswahlen beim Wirtschaftsverband für ländliche Elektrifizierung
Tobias Zwirner aus Memmingen wurde bei der Generalsversammlung der Alliance for Rural Electrification (ARE) in Brüssel für die kommenden drei Jahre in den Vorstand gewählt.
ARE ist ein Wirtschaftsverband, der ausschließlich Aktivitäten zur ländlichen Elektrifizierung in Entwicklungsländern mit netzfernen Systemen auf Basis erneuerbarer Energien fördert. Somit liegt der Fokus auf der Verbreitung von Solar-, Wind- und Wasserkraftsystemen in Entwicklungsländern, in denen es kein ausreichendes Stromnetz gibt, um Dörfer und Gemeinden in ländlichen Gebieten mit elektrischem Strom zu versorgen.
Auf diesem Gebiet konnte Zwirner in den letzten zwei Jahrzehnten Erfahrungen sammeln. Ab Anfang der 90er Jahre war er beim Memminger Elektronikhersteller Steca angestellt. Hier unterstützte er den Aufbau des Geschäftsbereichs für Solarelektronik. Dabei betreute er internationale Kunden der Solarbranche; hauptsächlich in Afrika und Asien.
2001 gründete er gemeinsam mit sechs weiteren Teilhabern aus der internationalen Solarbranche die Phaesun GmbH, ein Vertriebs- und Serviceunternehmen für netzferne Komplettsysteme. Seitdem ist er bei Phaesun als Geschäftsführer eingesetzt. Bei den Phaesun-Anlagen, die mittlerweile weltweit Anwendung bei der Stromversorgung von Schulen, Krankenstationen oder Wasserpumpsystemen finden, werden nach wie vor Elektronikkomponenten von Steca verbaut.
Der Boom, den die Solarbranche in Deutschland von 2002 bis 2010 erlebte bleibt in vielen Entwicklungsländern aber aus. Die Nutzungsmöglichkeiten der erneuerbaren Energien sind oft weder den Regierungen noch lokalen Unternehmen und der Bevölkerung bekannt.
Marcus Wiemann, Generalsekretär der ARE betont: "In Europa sind häufig nur Energiesysteme bekannt, die den Strom in ein nationales Netz einspeisen. Momentan spüren viele Unternehmen der Branche, dass sie sich zu sehr auf die Netzeinspeisung konzentriert haben. Die Möglichkeiten der Solarenergie im netzfernen Bereich sind enorm. Trotz der Krise im europäischen Solarmarkt scheuen viele Unternehmen den Blick auf andere Kontinente. Deshalb ist es das Ziel der Alliance for Rural Electrification, die Integration dezentraler Erneuerbarer Energieversorgungslösungen in Entwicklungs- und Schwellenländern zu unterstützen."