Aus dem Facharchiv: Elektropraxis
Raspberry Pi – industrietauglich gestaltet
Die Fortschritte bei der Elektronik sowie in der Computer- und Netzwerktechnik bestimmen in den letzten Jahrzehnten die Entwicklungen im Bereich der Automatisierungstechnik. Auf der Basis des Einplatinencomputers Raspberry Pi ist eine nahezu unübersehbare Fülle innovativer Lösungen entstanden. Damit wurde die Geräteentwicklung nachhaltig beeinflusst.
Im Unterschied zum Raspberry Pi, der als Einplatinencomputer über alle nötigen Schnittstellen zum Anschluss von Peripherie und zur Einbindung in ein Netzwerk verfügt, sind beim Compute-Modul lediglich die GPIOs auf eine Steckleiste herausgeführt. Der konzeptionelle Unterschied resultiert aus der Tatsache, dass das Compute-Modul ausdrücklich und ganz speziell für den industriellen Einsatz konzipiert wurde. Das verschafft den Entwicklern eingebetteter Systeme mehr Freiheitsgrade bezüglich der konstruktiven Gestaltung ihrer Geräte bei gleichzeitiger Beibehaltung der Vorzüge des Raspberry Pi bezüglich des Betriebssystems und der Programmierwerkzeuge. Hinzu kommt bei der Ausstattung mit Speicherplatz, das verschiedene Varianten verfügbar sind. Das Raspberry Pi Compute Modul CM3+ wird in zwei Grundvarianten angeboten:
- ohne Flash-Speicher, aber mit Micro-SD-Kartenslot (vom Anwender können Micro-SD-Karten bis 64 GByte gesteckt werden),
- mit Flashspeicher, aber ohne SD-Kartenslot (es stehen drei Varianten mit jeweils 8, 16 oder 32 GByte zur Wahl).
Damit kann in jedem Fall die für den jeweiligen Einsatzzweck kostenoptimale Variante gewählt werden. Alle Varianten sind mit einem 4-Kern Broadcom BCM2837 mit 1 GByte RAM als SoC (System-on-Module) ausgerüstet, der mit 1,2 GHz getaktet wird. Zur Wärmeableitung ist auf dem SoC ein Kühlkörper angebracht.
Die in Schloß Holte-Stukenbrock (Ostmünsterland) beheimatete STV-Electronic GmbH ist mit etwa 30 Mitarbeitern ein typisches mittelständisches Technologieunternehmen. Im Mittelpunkt der Arbeit des seit mehr als 25 Jahren bestehenden Betriebes steht die Entwicklung innovativer Hard- und Softwarelösungen in verschiedenen Bereichen der Automatisierungstechnik wie etwa der Antriebstechnik, der industriellen Bildverarbeitung und der Feldbustechnik. Das Unternehmen entwickelt und fertigt Industrierechner zur Bildverarbeitung und zur Steuerung von CNC-Maschinen. Dazu passend werden Programme zur Konfiguration und Visualisierung von Antrieben sowie zur Datenanalyse und Bildverarbeitung angeboten. Mit dem Smartmanager 4.0 wurde ein Gerät geschaffen, dass aktuellen Trends wie etwa der Orientierung auf Open-Source-Lösungen oder die Nutzung des MQTT-Protokolls zum Datenaustausch folgt und zugleich die eigene Gerätepalette komplettiert.