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Magnetismus – Teil 3: Dia-, Para- und Ferromagnetismus - Elektromagnetismus
25.09.2019
Bisher stand der sogenannte „Dauermagnet“ (Permanentmagnetismus) im Vordergrund, in einem weiteren Schwerpunkt wird nun der Elektromagnetismus einführend betrachtet.
Unterschiedliche magnetische Eigenschaften
Diamagnetismus, Paramagnetismus und Ferromagnetismus sind Bezeichnungen für unterschiedliche magnetische Eigenschaften der Materie. Ein ferromagnetischer Stoff wird von einem Magneten stark angezogen. Ein paramagnetisches Material wird dagegen nur sehr schwach angezogen und ein diamagnetischer Stoff wird sogar schwach abgestoßen. Hier lässt sich auch eine Verbindung zur magnetischen Permeabilität herstellen. Dabei ist μ jeweils die Steigung der Kurve B(H)(magnetische Flussdichte in Abhängigkeit zur magnetischen Feldstärke).Magnetisierbarkeit verschiedener Werkstoffe
Die Magnetisierbarkeit eines Werkstoffes kann mit Hilfe der magnetischen Permeabilität ausgedrückt werden. Ausgangspunkt ist dabei die Permeabilität des Vakuums, mit der Permeabilitätszahl von μr = 1. Diamagnetische Werkstoffe verhalten sich gering feldschwächend und haben eine Permeabilitätszahl etwas kleiner als 1 → μr < 1. Paramagnetische Werkstoffe verhalten sich geringfügig feldstärkend und haben eine Permeabilitätszahl etwas größer als 1 → μr > 1. Ferromagnetisch Werkstoffe verhalten sich deutlich feldstärkend und haben eine Permeabilitätszahl deutlich größer als 1 → μr >> 1. Ab etwa μr = 100 werden Werkstoffe als ferromagnetisch bezeichnet. Die ferromagnetischen Werkstoffe wer-den noch unterteilt in hartmagnetisch und weichmagnetisch. Bei hartmagnetischen Stoffen beträgt der Unterschied von der Anfangspermeabilität μro = 1 und der maximalen Permeabilität etwa Faktor 100 bezogen auf μro (bei weichmagnetischen Stoffen liegt dieser Faktor bei rund 10). Dabei ist noch zu berücksichtigen, dass das μrmax für weichmagnetische Stoffe schon bei relativ kleinen Feldstärken erreicht wird und bei hartmagnetischen bei großen Feldstärken (im Bereich kA/m).Elektromagnetismus
Der Elektromagnetismus steht im engen Zusammenhang zu den elektrischen Maschinen. Eine zentrale Rolle spielt für diese Form des Magnetismus folgende Tatsache: Ein von elektrischem Strom durchflossener Leiter baut ein ihn umgebendes Magnetfeld auf. Dieses Feld ist gerichtet und ist in seiner Ausrichtung von der Stromflussrichtung abhängig. Das heißt, dass sich bei jeder Stromänderung auch das Magnetfeld ändert und dass sich bei jeder Richtungsänderung des Stroms (z. B. Wechselstrom) auch eine Umpolung des Magnetfeldes ergibt. Die Rechtsschraubenregel oder Rechte-Hand-Regel beschreibt den Zusammenhang zwischen der Stromflussrichtung in einem elektrischen Leiter und der daraus resultierenden magnetischen Flussrichtung.Rechte-Hand-Regel
Wenn man einen stromdurchflossenen Leiter mit der rechten Hand so umfasst, dass der abgespreizte Daumen die technische Stromflussrichtung angibt, dann zeigen die Finger in Richtung des magnetischen Flusses (Bild 1). Die physikalische Abhängigkeit lässt auch einen Umkehrschluss zu: Ist die magnetische Flussrichtung bekannt, dann werden beim Umfassen der Leitung die Finger in diesen Fluss gelegt. Der abgespreizte Daumen zeigt dann die technische Stromflussrichtung an.Rechtsschraubenregel
Schraubt man eine Schraube mit Rechtsgewinde in eine Mutter oder eine Holzschraube in ein Holz, dann entspricht die Richtung der Schraubbewegung der magnetischen Flussrichtung. Die Schraube bewegt sich dabei in die Mutter bzw. in das Werkstück. Diese Bewegung zeigt damit die Stromflussrichtung an.Kraftwirkungen
Die von Permanentmagneten ausgehenden Kraftwirkungen sind gerichtet. Diese Richtung wird üblicherweise durch Pfeile an den Feldlinien grafisch abgebildet. Diese Kraft zeigt sich durch eine abstoßende bzw. anziehende Wirkung. Dabei entscheiden die Polungen der Magnete über die Art der Wirkung:- unterschiedliche Pole ziehen sich an und
- gleiche Pole stoßen einander ab. Die gleichen Beobachtungen kann man bei nebeneinanderliegenden stromdurchflossenen Leitern machen:
- In gleicher Richtung durchflossene parallele Leiter ziehen sich an.
- Gegenläufige Stromrichtungen in parallel liegenden Leitungen führen zu einer abstoßenden Wirkung.