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Luxorplug – intuitiv bedienbare Inbetriebnahmesoftware (Quelle: Theben)
Gebäudeautomation

Aus dem Facharchiv: Elektropraxis

Luxorliving – KNX-basierte Hausautomation

18.03.2021

Das Angebot an Technik zur Hausautomation ist gegenwärtig nahezu unübersehbar. Bei einer solchen Angebotsfülle ist es für Bauherren, aber auch für Planer und Installateure nicht einfach die richtige Auswahl zu treffen. Nachfolgend 
wird eine Lösung vorgestellt, die vorzugsweise für den Neubau geeignet ist und bewährte, weit verbreitete Standardtechnik mit innovativer, gut handhabbarer 
Inbetriebnahmesoftware verbindet.

Die im schwäbischen Haigerloch beheimatete Theben AG ist in der Elektrobranche als Anbieter innovativer Gerätetechnik bekannt. Die Erfolgsgeschichte des weltweit agierenden Unternehmens begann vor fast einem Jahrhundert mit einem heute selbstverständlichen Produkt – dem Treppenlicht-Zeitschalter. Damals ein geradezu revolutionäres Erzeugnis und ein Artikel, welcher den Bedürfnissen des Marktes nach Energieeinsparung entsprach. Aktuell umfasst das Sortiment neben Zeit- und Lichtsteuerungen über Präsenz- und Bewegungsmelder bis hin zu Klimaregelungen vor allem Komponenten zur Haus- und Gebäudeautomation. Das Unternehmen hat schon frühzeitig die Bedeutung des KNX-Standards erkannt und mit eigenen Angeboten darauf reagiert. Aber der Hersteller hat auch den Bedarf an praktisch handhabbarer Technik für den im Feld tätigen Installateur erkannt und mit Luxor eine mit dem Schraubendreher „programmierbare“ Haussteuerung entwickelt. Dieser Gedanke der einfachen Handhabbarkeit liegt ebenfalls bei Luxorliving (herstellerseitige Schreibweise: LUXORliving) zugrunde. Die Geräte, die dem KNX-Standard entsprechen, können leicht programmiert werden und genügen dem Anspruch „so viel KNX wie nötig und so wenig Komplexität wie möglich“. Als leitungsgebundenes System ist Luxorliving insbesondere beim Neubau und der Renovierung/Sanierung von Gebäuden sinnvoll einsetzba

Gerätetechnik

Luxorliving ist ein auf KNX-Komponenten basierendes Hausautomationssystem, das vor allem für den Einsatz in Wohngebäuden und kleinen bis mittleren Gewerbeimmobilien (Büros, Arztpraxen, Kanzleien usw.) konzipiert wurde. Das angebotene Gerätesortiment umfasst etwa ein Dutzend verschiedener Geräte, die sich jeweils den Kategorien
  • Zentralgeräte,
  • Sensoren und
  • Aktoren
zuordnen lassen. Die KNX-Komponenten werden in der Regel über die grüne 4-adrige KNX-Leitung (z. B. J-Y(St)Y 2x2x0,8) miteinander verbunden. Eine Anlage kann bis zu 64 Buskomponenten umfassen.

Zentrale Geräte

Als zentrale Geräte benötigt eine Anlage lediglich ein Netzteil zur Speisung des KNX-Busses und die Systemzentrale. Letztere wird per Datenleitung mit dem Router des Heimnetzes (WLAN) verbunden. Hierüber erfolgt sowohl die Anlagenprogrammierung mittels PC/Notebook als auch der Zugriff per Smartphone/Tablet.

Sensoren

Als Bediengeräte können wahlweise Taster oder Schalter eingesetzt werden. Diese lassen sich über Tasterschnittstellen (Unterputzmodule mit 2, 4 oder 8 Kanälen) oder dem Binäreingang (Reiheneinbaugerät mit 6 Kanälen) anschließen. Luxorliving ist also mit jedem beliebigen Schalterprogramm kombinierbar. Die Beheizung von Räumen kann über einen Raumtemperaturregler gesteuert werden. Eine aus Wind-, Regen- und Temperatursensoren bestehende Wetterstation erfasst aktuelle Witterungsbedingungen und lässt sich ebenfalls für die Steuerung nutzen.

Aktoren

Zur Ansteuerung von elektrischen Verbrauchern stehen Schalt-, Dimm-, Rollladen-, Jalousie- und Heizungsaktoren in den Bauformen REG, UP und AP zur Verfügung. Die Schaltaktoren können je nach Last, Bauform und Anzahl der Kanäle Ströme von bis zu 16 A schalten. In der Bauform REG gibt es Schaltaktoren mit 4, 8 oder 16 Ausgängen. Mit dem UP-Schaltaktor können einzelne Verbraucher geschaltet werden. Die Ausgänge der Dimmaktoren sind zur Ansteuerung unterschiedlicher Leuchtmittel geeignet und können – je nach Bauform, Anzahl der Kanäle und angeschlossenen Leuchtmitteln – mit bis zu 400 W1) belastet werden. Dimmaktoren gibt es als REG-Komponenten mit 2 oder 4 Kanälen. Mit dem UP-Dimmaktor kann eine einzelne Leuchte oder auch eine Gruppe von Leuchten angesteuert werden. Die Heizungsaktoren sind als Reiheneinbau- und Aufputzgeräte im Sortiment des Herstellers und verfügen über jeweils 6 Kanäle. Die Ausgänge können wahlweise als Binärausgang (schaltend, 24 V) oder für ein stetiges Ansteuern (0–10 V) von Stellantrieben konfiguriert werden.

Inbetriebnahme- und 
Bediensoftware

Zur Inbetriebnahme einer Anlage gibt es das Windows-Programm Luxorplug. Diese Software ist weitgehend intuitiv bedienbar (Bild). Nach der Anlage des Projektes wird zunächst eine Übersicht des Objektes mit den Namen der Stockwerke und Räume angelegt. Alle angeschlossenen KNX-Komponenten werden automatisch eingelesen und können anhand einer einmalig vergebenen Nummer identifiziert und mit einem Klarnamen versehen werden. Anschließend werden die Geräte per Drag&Drop den Räumen zugeordnet. In gleicher Weise erfolgt die Zuordnung von Sensorik und Tastern/Schaltern (Kanäle von Tasterschnittstellen und Binäreingängen) zu den Kanälen von Aktoren. Im Anschluss daran erfolgt die Programmierung von Funktionen wie
  • Zeitprogrammen,
  • Szenarien,
  • Abwesenheitssimulation,
  • Zentral-Aus u.v.a.m.
Nach dem Einspielen des Projektes in die Anlage kann diese nicht nur per Schalter/Taster bedient werden, sondern auch mittels der App Luxorplay. Damit lässt sich ein Smartphone oder Tablet als universelles, mobiles Bediengerät nutzen. Durch die Vergabe von Klarnamen wird automatisch eine Visualisierungsoberfläche erzeugt, die zur Anzeige und Bedienung genutzt werden kann. Die KNX-Anlage und das Smartphone/Tablet sind per WLAN miteinander verbunden. Über diesen Weg ist auch die Einrichtung eines Fernzugriffes möglich.

Fazit

Luxorliving ist ein überaus interessantes und rundum zeitgemäßes Angebot. Das betrifft die Systemstruktur, die Auswahl an Komponenten, aber ganz besonders die Tools Luxorplug und Luxorplay. Alles was im Bereich der Hausautomation von Bedeutung ist, lässt sich damit realisieren. Bei den in der Praxis tätigen Elektrofachleuten kann man das für den Einstieg nötige KNX-Grundwissen als bekannt voraussetzen. Dieses System ist vergleichsweise neu am Markt, so dass Weiterentwicklungen durchaus noch zu erwarten sind. Autor: H. Möbus Dieser Artikel wurde unserem Facharchiv entnommen.