Aus dem Facharchiv: Elektropraxis
Kompakt-Terminal von Sabo Elektronik
Kleinsteuerungen erfreuen sich beim Installateurhandwerk einer großen Beliebtheit. Es lassen sich damit – mit vergleichsweise geringem Aufwand – durchaus anspruchsvolle Automatisierungslösungen realisieren. Neben den „klassischen“ Kleinsteuerungen, deren Programmierung vorzugsweise mit der Kontaktplan- oder Funktionsbausteinsprache erfolgt, gibt es zunehmend Angebote, bei denen die ganze Palette der in der IEC 61131-3 vereinbarten Programmiersprachen genutzt werden kann.
Das in Schwerte (einer nordrhein-westfälischen Stadt zwischen Ruhrgebiet und Sauerland) beheimatete Unternehmen Sabo Elektronik GmbH kann auf eine mehr als drei Jahrzehnte erfolgreiche Geschichte verweisen. Das im Jahr 1985 gegründete Familienunternehmen entwickelt Elektronikkomponenten und Systeme für die Industrie- und Gebäudeautomation. Für die Qualität der gefertigten Automatisierungstechnik spricht nicht zuletzt deren weltweiter Einsatz. Auf der alljährlich in Nürnberg stattfindenden Automatisierungsmesse SPS ist der Hersteller seit 1997 mit einem repräsentativen Stand vertreten. Zum Angebot des Unternehmens gehören unter anderem neben modularen Steuerungssystemen, Web- und Master-Terminals, Feldbusgeräten für die Gebäudeautomation, 19“-Steuersystemen und Raumbediengeräten auch das Kompakt-Terminal PLM1) 796-FQ. Mit dem letztgenannten verfolgt der Elektronikhersteller ausdrücklich das Ziel, die Produktpalette „nach unten hin“ abzurunden.
Gerätetechnik
Das Kompakt-Terminal PLM 796-FQ ist einerseits Bestandteil des von Sabo angebotenen Systems PLM 700, kann aber andererseits auch als Einzelgerät im Sinne einer Kleinsteuerung eingesetzt werden. Damit ist das Gerät ein Angebot für Einsteiger in die Automatisierungstechnik ebenso wie für Interessenten, die sich näher mit der von diesem Hersteller angebotenen Technik vertraut machen möchten. Das Gerät ist für den Einbau in eine Schalttafel oder eine Schaltschranktür geeignet (Bild 1). Bezüglich der Ausstattung mit Schnittstellen sowie Ein- und Ausgängen ist es durchaus mit den „klassischen“ Kleinsteuerungen vergleichbar (Tabelle 1). Wichtigster Unterschied ist das grafikfähige 3,5"-Touch-Display zur Anzeige und Bedienung. Die Ausstattung mit analogen und digitalen Ein- und Ausgängen ermöglicht einerseits den Einsatz des Gerätes als Einzelgerät. Andererseits ermöglichen die vorhandenen Schnittstellen (RS485, USB und Ethernet), Erweiterungen mit zusätzlichen Ein-/Ausgängen vorzunehmen oder das Gerät in eine größere Anlage einzubinden. Die Ein-/Ausgänge können mittels Software beziehungsweise Jumper bedarfsbezogen konfiguriert werden. Das Gerät ist mit einem leistungsfähigen ARM-Prozessor ausgestattet und wird mit 24 VDC gespeist.
Programmierung
Während die Gerätetechnik – auf den ersten Blick betrachtet – vergleichsweise wenig Überraschendes bietet, so lohnt es sich bei der Software (also den Programmiertools) genauer hinzusehen. Wie anderswo gilt auch hier: Die Software macht den Unterschied. Oder besser gesagt: Die geschickte Kombination von Soft- und Hardware macht den Mehrwert aus. Die Kompakt-Terminals sind – wie alle anderen angebotenen Geräte des Herstellers – mit einer Codesys-Programmierlizenz ausgestattet (Bild 2). Mit Target-Visu steht zudem ein Werkzeug zur Displayprogrammierung zur Verfügung.
Codesys erlaubt die Programmierung mittels aller in der internationalen Normung (IEC 61131-3) vereinbarten Sprachen, also auch der im Elektrohandwerk so beliebten grafischen Programmiersprachen KOP und FBS. Die von der Firma 3S Smart Software Solution aus Kempten im Allgäu entwickelte Programmiersoftware erfreut sich in der Automatisierungsbranche großer Beliebtheit und wird auf einer Vielzahl von Steuerungen diverser Hersteller eingesetzt. Aber die Programmiersoftware erlaubt eben nicht nur die Verknüpfung von Ein- und Ausgangsgrößen mittels Kontaktplänen und Funktionsbausteinen, sondern es werden eine Reihe darüberhinausgehender Möglichkeiten eröffnet. Funktionsbausteine wie etwa
Modbus RTU Master/Slave bzw.
Modbus TCP Server/Client