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Luftbild des Batteriespeichers während der Anlieferung der Transformatoren
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Größter Batteriespeicher Europas erhält Akkus

30.04.2014

Der größte kommerzielle Batteriespeicher Europas befindet sich kur vor der Fertigstellung. Seit September 2013 lässt der kommunale Energieversorger Wemag in Schwerin Lankow vom Berliner Unternehmen Younicos den 5 MW/5 MWh-Batteriespeicher auf Basis von Lithium-Ionen-Akkus errichten.

Im März erfolgte die Lieferung und Installation der Mittelspannungs-Transformatoren und -Schaltanlage. Seit der zweiten Aprilwoche wurden die 25.600 Akkuzellen eingebracht. Die Lithium-Manganoxid-Zellen stammen vom südkoreanischen Hersteller Samsung SDI.

Das Unternehmen schickte koreanische Mitarbeiter, die eine  Eingangsprüfung durchführen und die Installation der 1.600 Trays überwachen. Diese enthalten jeweils 16 einzelne Akkus. Anschließend erfolgte die Verkabelung der Kommunikationsmodule, bevor die einzelnen Elemente elektrisch verschaltet wurden.

Der Netzanschluss wurde vor Ostern realisiert, mit einem ersten Betriebstest der Anlage wird Ende Mai gerechnet. "Wir hoffen auf eine störungsfreie Erprobungsphase, nachdem das Projekt bislang sehr gut im Zeitplan liegt," so Thomas Pätzold, Technischer Vorstand der Wemag AG.

Das Batteriekraftwerk mit einer Leistung von 5 MW soll das Stromnetz stabilisieren, auch bei schwankender Einspeisung erneuerbarer Energien. Die Akkus liefern ihre Leistung innerhalb von Sekundenbruchteilen und stellen damit das Regelpotenzial einer konventionellen 50 MW Turbine bereit. Dadurch wird Kapazität frei, die für Strom aus Wind und Sonne genutzt werden kann. Das ist das Ziel der Speicherexperten von Younicos, die weltweit mehrere derartige Akkuspeicher errichten.

"Leistungsfähige und intelligente Speicher wie der Wemag-Batteriepark sind der Schlüssel zu einem effizienterem, grünerem und wirtschaftlichen Energiesystem. Nur so können wir das alte, fossile nukleare System in dem Maße kleiner machen, wie das neue, erneuerbare und dezentrale System wächst," erklärt Clemens Triebel, technischer Vorstand von Younicos.

Der Schweriner Batteriespeicher soll trotz seines Pilotcharakters wirtschaftlich betrieben werden. "Nach der Anschubfinanzierung durch das Innovationsprogramm des Bundesumweltministeriums in Höhe von 1,3 Mio. Euro wird der Großspeicher sein Geld am Primärregelenergiemarkt verdienen", erklärte Pätzold. Die dafür notwendige Prüfung durch den Netzbetreiber 50 Hertz Transmission – die sogenannte Präqualifikation – ist für den Sommer geplant. Die feierliche Inbetriebnahme des Batteriespeichers soll im August oder September erfolgen.


Bilder

Eingangs-Prüfung der Akkus durch Samsung-Mitarbeiter
Installation des ersten Akkutrays