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Tarifstreit Elektro- und Metallindustrie
Festhalten an Forderungen und Ankündigung flächendeckender Streiks
10.01.2018
Kurz vor der dritten Verhandlungsrunde laufen bereits bundesweite Warnstreiks. Die Forderungen der Gewerkschaft wurden vom Arbeitgeberverband bisher abgelehnt.
Die Fronten scheinen verhärtet. Die Antwort der IG Metall auf die bisher abgelehnten Forderungen durch den Arbeitgeberverband waren kurze Warnstreiks in ganz Deutschland. Während die IG Metall unter anderem für ihre 3,9 Millionen Beschäftigten erreichen möchte, dass die Arbeitszeit für einen befristeten Zeitraum auf 28 Stunden gesenkt wird, beklagt der Arbeitgeberverband, dass schon jetzt ein hoher Fachkräftemangel vorliege.
Einen der Gründe sieht der Arbeitgeberverband auch in der niedrigen Frauenrate in den Berufen. Schon seit Jahren versucht man mit Maßnahmen wie dem Girls Day, Karriere- und Ausbildungsmessen für Mädchen und Mentorinnen-Programmen mehr Frauen für Berufe in der Elektrobranche und Metallindustrie zu begeistern. Der Erfolg ist bisher mäßig.
Würde man hingegen auf die Forderung der IG Metall eingehen, äußerte sich der Verband in einer Stellungnahme wie folgt: „Wenn nur die Beschäftigten mit Anspruch auf Teilentgeltausgleich die Arbeitszeit auf 3,5 Stunden pro Woche reduzieren, fallen vier Prozent der geleisteten Arbeitsstunden aus. Allein das bedeutet einen Bedarf an Ausgleich in Höhe von mehr als 150.000 Arbeitnehmern.“
Die IG Metall geht allerdings davon aus, dass nur 40 Prozent der theoretisch Anspruchsberechtigten tatsächlich beruflich kürzer treten würden. Das Angebot des Arbeitgeberverbandes beschränkt sich bisher auf eine Tariferhöhung von zwei Prozent und eine Einmalzahlung in Höhe von 200 Euro.
Beide Parteien sind an einer schnellen Einigung interessiert. Die Verhandlungen gehen morgen in Böblingen bei Stuttgart in die dritte Runde.
28 Stunden-Woche und mehr Lohn gefordert
Die IG Metall droht mit weiteren Streiks, sollte man sich bis Ende Januar nicht einigen können. Folgende Forderungen stehen auf der Agenda:- sechs Prozent mehr Geld für alle Beschäftigten
- die Möglichkeit einer Befristung der Arbeitszeit auf 28 Wochenstunden, zum Beispiel für Schichtarbeiter, Eltern junger Kinder oder pflegende Angehörige sowie ein zusätzlicher Teillohnausgleich in Höhe von 200 Euro, wenn sie ihre Arbeit reduzieren.
Fachkräftemangel in Elektro- und Metallindustrie
Der Arbeitgeberverband hingegen meint, dass der hohe Fachkräftemangel schon jetzt kaum abzufangen sei. Laut der Bundesagentur für Arbeit fehlen derzeit um die 160.000 Fachkräfte in der der Metall- und Elektroindustrie.Einen der Gründe sieht der Arbeitgeberverband auch in der niedrigen Frauenrate in den Berufen. Schon seit Jahren versucht man mit Maßnahmen wie dem Girls Day, Karriere- und Ausbildungsmessen für Mädchen und Mentorinnen-Programmen mehr Frauen für Berufe in der Elektrobranche und Metallindustrie zu begeistern. Der Erfolg ist bisher mäßig.
Schnelle Einigung beider Parteien?
Die Arbeitszeitenkürzung wurde bisher durch den Arbeitgeberverband kategorisch abgelehnt. Vielmehr fordert dieser eine Erhöhung der Arbeitszeit im Tarifvertrag von derzeit 35 auf 38 bis 40 Stunden pro Woche, um einen Ausgleich zu schaffen.Würde man hingegen auf die Forderung der IG Metall eingehen, äußerte sich der Verband in einer Stellungnahme wie folgt: „Wenn nur die Beschäftigten mit Anspruch auf Teilentgeltausgleich die Arbeitszeit auf 3,5 Stunden pro Woche reduzieren, fallen vier Prozent der geleisteten Arbeitsstunden aus. Allein das bedeutet einen Bedarf an Ausgleich in Höhe von mehr als 150.000 Arbeitnehmern.“
Die IG Metall geht allerdings davon aus, dass nur 40 Prozent der theoretisch Anspruchsberechtigten tatsächlich beruflich kürzer treten würden. Das Angebot des Arbeitgeberverbandes beschränkt sich bisher auf eine Tariferhöhung von zwei Prozent und eine Einmalzahlung in Höhe von 200 Euro.
Beide Parteien sind an einer schnellen Einigung interessiert. Die Verhandlungen gehen morgen in Böblingen bei Stuttgart in die dritte Runde.