Aus dem Facharchiv: Elektropraxis
F-Gase in Rechenzentren
Um den Umstieg auf natürliche Kältemittel für Klimaanlagen in Rechenzentren zu beschleunigen, wäre eine Überprüfung der gesetzlichen Vorgaben und Normen begrüßenswert.
Die Gesetze sind hinsichtlich des Einsatzes von brennbaren natürlichen Kältemitteln restriktiv, komplex und teilweise nicht klar genug, was zu Unsicherheit und hohen Kosten in der Umsetzung führt. Planer, Anlagenbauer und Rechenzentrumsbetreiber brauchen aber Rechtssicherheit, um den Umstieg auf klimafreundlichere Anlagen bewerkstelligen zu können.
Rechenzentren müssen gekühlt werden, da die dort betriebenen Server und IT-Anlagen Wärme erzeugen. Gleichzeitig können diese Geräte nur unter bestimmten Temperatur- und Feuchtegrenzen am Einsatzort ausfallsicher arbeiten. Soll also eine geringe Ausfallwahrscheinlichkeit erreicht werden, kommt kein Rechenzentrum hierzulande ohne Klimatisierung mittels Kältetechnik aus. Die dafür verwendete Technik basiert auf einem thermodynamischen Prozess, bei dem in der Regel ein mehr oder weniger klimaschädigendes Kältemittel benötigt wird. Die dafür eingesetzten Klimageräte erzeugen zwei Arten von CO2-Emissionen:
indirekt: durch den Strom, den die Kältemaschine benötigt
direkter Ausstoß: das Kältemittel für die Kälteerzeugung entweicht, z. B. unkontrolliert durch Leckage oder durch Wartung.
In der Vergangenheit lag das größere Gewicht stets bei den indirekten Emissionen, da z. B. Strom aus Kohle eine hohe Umweltbelastung mit sich bringt. Das hat sich in den letzten Jahren zum Positiven hin entwickelt. Einerseits wurde die Energieeffizienz der bestehenden Anlagen verbessert und andererseits steht immer mehr Strom aus regenerativen Quellen zur Verfügung. Das hat zur Folge, dass die direkten Emissionen zunehmend ins Blickfeld geraten.